Ein Privatkredit ist in den unterschiedlichsten Lebenslagen, wenn die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen, oftmals eine ideale Lösung. Um diesen zu bekommen, müssen jedoch einige bestimmte Kriterien erfüllt sein.
Inhalt
Kredite sind vom Alter abhängig
Einen Privatkredit darf hierzulande nur derjenige abschließen, der volljährig ist, beziehungsweise, der das 18. Lebensjahr vollendet hat. Ist das der Fall, ist man laut Gesetz voll geschäftsfähig. Jugendliche unter 18 Jahren, die etwa aufgrund einer Ausbildung eine dementsprechende finanzielle Unterstützung benötigen und nicht von den eigenen Eltern abhängig sein möchten beziehungsweise müssen, benötigen die Bürgschaft eines Erwachsenen.
Doch auch das Alter nach oben hin spielt eine gewichtige Rolle. In der Regel wird es ab der Vollendung des 65. Lebensjahres schwer, einen Kredit zu bekommen. Der Grund hierfür ist, dass ab diesem Alter die notwendige Absicherung über eine sogenannte Restschuldversicherung aufhört. Einige Banken lassen jedoch auch Ausnahmen zu. Hier kommt es beispielsweise auf
- das Einkommen,
- vorhandene Absicherungen,
- die Höhe und
- Laufzeit des Kredits
an.
Wohnsitz
Zu den wichtigsten Kriterien gehört der Nachweis eines festen Wohnsitzes. Wird der Kredit innerhalb von Deutschland beantragt, verlangen die Banken zumeist, dass sich der Wohnsitz sowie ebenfalls das eigene Konto hierzulande befinden.
Unbefristetes Arbeitsverhältnis
Eine Vielzahl an Banken verlangt bei der Vergabe eines Kredits den Nachweis nach einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Zudem muss die Probezeit bereits abgelaufen sein. Hiermit soll sichergestellt werden, dass der Antragsteller die Rückzahlung der vereinbarten Raten tatsächlich gewährleisten kann.
Ist das nicht der Fall, bleibt als Ausweg ein Bürge, der im Besitz eines unbefristeten Arbeitsvertrages ist und der seine Probezeit bereits hinter sich gelassen hat. Auf eine Bürgschaft kann beispielsweise auch dann zurückgegriffen werden, wenn die Bank den Kredit aufgrund eines zu niedrigen Einkommens ablehnt.
Im Regelfall ist es notwendig, die Konto-Auszüge der letzten sechs Monate vorzuzeigen.
Kredite für Selbstständige und Freiberufler
Für Freiberufler und Selbstständige ist es in der Regel schwerer, einen Kredit zu erhalten, da kein gleich bleibendes Einkommen vorhanden ist. Zumeist müssen diese Berufsgruppen Nachweise, wie etwa Einkommenssteuerbescheide und Bilanzen, der letzten Monate oder sogar Jahre vorlegen. Oftmals sind auch Prognosen für die Zukunft notwendig.
Sicherheiten
Bei der Beantragung eines Kredits wird die Bank nach zusätzlichen Sicherheiten, wie etwa einer Immobilie oder dem gesparten Vermögen, fragen. Auf diese Weise soll das Risiko bei einem Zahlungsausfall minimiert werden. Bei einer Autofinanzierung ist es zudem möglich, dass als Absicherung der Fahrzeugbrief zunächst an die jeweilige Bank übergeht. Sobald der Kredit vollständig getilgt wurde, übergibt die Bank dem Fahrzeughalter den Brief.
Andernfalls nutzt sie den Wagen, um die offenen Schulden zu begleichen.
Bei einer Immobilienfinanzierung dagegen ist es gang und gäbe, dass die Bank im Grundbuch als Gläubiger eingetragen wird. Bei einem etwaigen Zahlungsausfall verwertet sie das Haus beziehungsweise die Wohnung, um mit dem Erlös den offenen Betrag zu tilgen.
Wird eine geringe Kreditsumme benötigt, sind normalerweise jedoch keine großen Sicherheiten vonnöten. Hier reicht es üblicherweise aus, wenn der Antragsteller nachweisen kann, dass er in der Lage ist, mithilfe seines Einkommens die Ratenzahlungen ohne Probleme zu gewährleisten.
Restschuldversicherung
Restschuldversicherungen treten bei Arbeitsunfähigkeit oder Todesfall ein. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, übernehmen sie in beiden Fällen die von dem abgeschlossenen Kredit noch offenen Beträge.
Restschuldversicherungen sind in der Regel relativ kostenintensiv und sind bei kleineren Krediten zumeist nicht notwendig.
Außerdem müssen auch hierfür bestimmte Kriterien erfüllt sein. So ist es etwa möglich, dass der Kredit abgelehnt wird, da der Kreditnehmer zu alt ist, um eine solche Versicherung abzuschließen.
Haushaltsplan
Mithilfe der verschiedenen Nachweise, die die Bank vom Kreditnehmer fordert, erstellt sie einen Haushaltsplan. Darin werden einerseits die vorhandenen Einkommen sowie andererseits die jeweiligen Ausgaben gegenübergestellt. Zum Einkommen zählen beispielsweise Miet-Einnahmen, Renten, Gehalt und Sparbriefe.
Unter Ausgaben fallen etwa die Lebenskosten, Versicherungen, Unterhaltszahlungen sowie Miete.
Für die Kreditvergabe ist es wichtig, dass mehr Einkommen als Ausgaben herauskommt beziehungsweise das deutlich wird, dass die Raten ohne weiteres beglichen werden können.
SCHUFA
In der SCHUFA werden sämtliche laufenden Kredite, Smartphone-Verträge und Ähnliches abgespeichert. Das gilt ebenfalls für etwaige Zahlungsausfälle.
Erscheint hier ein negativer Eintrag, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Bank dem Kredit nicht zustimmt.
Für diesen Fall kommen eventuell Kredite ohne SCHUFA in Frage.
Bonität
Doch auch die eigene Bonität spielt eine gewichtige Rolle. Das ist oftmals dann der Fall, wenn man den Kredit bei der eigenen Hausbank beantragt.
So achtet die Bank hier beispielsweise auf die Kontobewegungen des Kunden und ob es in der Vergangenheit Kredite gegeben hat, die gut abgeschlossen wurden.
Kredite für Arbeitslose und Studenten
Für Arbeitslose stehen die Chancen auf einen Kredit oftmals aufgrund des fehlenden Einkommens schlecht. Hier wird verstärkt auf zusätzliche Sicherheiten, wie etwa Bausparverträge und Immobilien, geachtet. Ebenso ist eine Bürgschaft möglich. Alternativ hierzu bietet es sich an, den Kredit zusammen mit einer weiteren Person aufzunehmen.
Studenten besitzen in der Regel ebenfalls noch kein festes, regelmäßiges Einkommen. Ein mehrjähriges Studium bedarf jedoch zumeist einer dementsprechenden Finanzierung. Einige Banken bieten hierfür spezielle Studentenkredite an, die erst nach Abschluss des Studiums beglichen werden müssen.
Wer in der Lage ist, nachzuweisen, dass er gute Noten schafft und das Studium schnell durchzieht, ist eindeutig im Vorteil.
Auf diese Weise wird deutlich gemacht, dass die Aussichten sehr gut stehen, um nach Studien-Abschluss schnell eine gute bezahlte Arbeitsstelle zu finden, sodass die Rückzahlung sichergestellt ist. Allerdings wird hier zumeist vorausgesetzt, dass der Kunde weiterhin bei der jeweiligen Bank bleibt.
Angebote vergleichen
Bevor ein Kredit abgeschlossen wird, ist es ratsam, sich die Angebote mehrere Banken anzusehen beziehungsweise miteinander zu vergleichen. Diese differenzieren sich unter Umständen deutlich voneinander, sodass es durchaus machbar ist, einiges an Geld zu sparen.
Außerdem ist es möglich, dass eine Bank das Kredit-Ansinnen ablehnt, während eine andere Bank den Kredit vergibt.
Bei einer negativen Entscheidung kann es somit dennoch Sinn machen, bei einem anderen Institut nachzufragen.
Was ist bei der Kreditaufnahme zu beachten?
Bei der Aufnahme eines Kredits sollten vorab einige Kriterien beachtet werden:
- Ist es wirklich notwendig, einen Kredit zu beantragen?
- Sind die genannten Voraussetzungen (Alter, Einkommen, Wohnsitz, Volljährigkeit, Bonität) erfüllt?
- Sind Sicherheiten vorhanden?
- Höhe des Kredits
- Höhe der Zinsen
- Höhe der Raten
- Laufzeit
- Anfallende Gebühren
- Welche Kreditformen (beispielsweise Privat-, Dispositions- oder Immobilienkredit) bieten sich an?
- Ist eine Restschuldversicherung notwendig?
Je besser der Kredit-Wunsch durchdacht und umso vollständiger die gewünschten Unterlagen der Bank vorliegen, desto schneller erfolgt der Kreditbescheid. Ist dann noch zusätzlich ein regelmäßigen Einkommen, eventuell in Kombination mit dementsprechenden Sicherheiten, und ein positiver SCHUFA-Eintrag vorhanden, steht der Kredit-Bewilligung sicherlich kaum mehr etwas im Wege.