Inhalt
Was bedeutet Finanzwirtschaft
Was ist die Finanzwirtschaft und womit beschäftigt sich diese?
Die Finanzwirtschaft umfasst mehrere Teilbereiche der Wirtschaft, welche sich nochmals unterteilen lassen. Grundsätzlich beschäftigt sie sich mit allen finanziellen Angelegenheiten eines Unternehmens. Dazu zählt zum einen, wie sich ein Unternehmen Geldkapital beschafft. Dieses wird im Unternehmen zum Arbeiten benötigt. Daher werden mit dem Geldkapital je nach Art des Unternehmens Ausgaben in Güter und Waren getätigt. Auch für Investitionen in die Infrastruktur des Unternehmens wird das Geldkapital eingesetzt. Zum anderen zählt zu der Finanzwirtschaft der Zahlungsverkehr eines Unternehmens. Dabei wird zwischen verschiedenen Arten von Zahlungsverkehr unterschieden. Dazu lassen sich zum einen der Zahlungsverkehr im Inland sowie der Zahlungsverkehr im Ausland zählen. Insbesondere die externen Zahlungsströme, welche in Verbindung mit Kreditinstituten stehen, werden hier abgewickelt.
Es kann sich also auch um Kredite oder Investitionen von Kreditinstituten handeln, welche in den Zahlungsverkehr eines Unternehmens einfließen und von der Finanzwirtschaft behandelt werden. Bei der Finanzwirtschaft kann generell gesagt werden, dass diese sich hauptsächlich mit der Beschaffung von Eigen- und Fremdkapital beschäftigt. Die Finanzwirtschaft ist somit für jedes Unternehmen essenziell und somit kann auf diese nicht verzichtet werden. Jedes große Unternehmen verfügt aufgrund dessen auch über Personal, welches sich detailliert mit der Finanzwirtschaft auseinandersetzt. Ohne einen Einsatz der Finanzwirtschaft in einem Unternehmen wären die Zahlungsströme unkontrolliert. Eine finanzielle Kontrolle eines jeden Unternehmens wiederum ist allerdings essenziell, um für ein stetiges wirtschaftliches Wachstum zu sorgen.
Unterteilung
In welche Teilbereiche lässt sich die Finanzwirtschaft aufteilen?
Die Finanzwirtschaft lässt sich in drei Teilbereiche unterteilen. Den ersten Teilbereich macht dabei die Investition aus. Es handelt sich dabei explizit um Investitionen Dritter in ein Unternehmen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Banken, Kreditinstitute oder andere Arten von Kapitalgesellschaften handeln. Auch private Investoren zählen zu den Personen, welche in eine Investition involviert sind. Grundsätzlich werden die Investitionen von Unternehmen benötigt, um ein stabiles Wirtschaftswachstum zu ermöglichen. Beispielsweise werden die finanziellen Mittel, welche aus Investitionen bezogen werden, dazu verwendet, Produkte und Güter einzukaufen. Aber auch für die Finanzierung von Personal, Bürogebäuden sowie der Technik, welche von einem Unternehmen benötigt werden, können Investitionen eingesetzt werden. In der Finanzwirtschaft wird unter einer Investition eine zielgerichtete Kapitalbindung gesehen, unter welcher langfristig Erträge erwirtschaftet werden sollen.
Die Person beziehungsweise die Institution, welche für ein Investment zuständig ist, möchte also aus diesem stets einen Profit ziehen. Investitionen können in der Finanzwirtschaft zudem in verschiedene Bereiche unterteilt werden. Es gibt so Sachinvestitionen, immaterielle Investitionen sowie Finanzinvestitionen. Um eine Investition zu erhalten, fragt ein jedes Unternehmen in der Regel bei einem Investor an. Untypisch ist, wenn die Anfrage einer Investition von dem Investor an sich kommt. Die Ermöglichung der Investition hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Dazu zählt natürlich auch die Profitabilität eines Unternehmens. Liegen beispielsweise hauptsächlich Verluste vor, so wird das betroffene Unternehmen nur geringe Chancen auf ein Investment erhalten. Nachdem ein Investment bestätigt wurde, wird stets über die unterschiedlichsten Bedingungen verhandelt. Dazu zählt auch die Grenze der maximalen Summe, welche als Investment eingesetzt wird. Diese hängt besonders davon ab, wie profitabel das Unternehmen ist, wie viele Mitarbeiter dieses besitzt, wie viele Jahre das Unternehmen schon existiert, welche Unternehmensziele vorliegen und welche Chancen in der Zukunft bestehen.
Der zweite Teilbereich der Finanzwirtschaft kann als Finanzierung bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um die Beschaffung von Kapital, welches in einem Unternehmen für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt werden kann. Grundsätzlich kann zwischen der Außenfinanzierung und der Innenfinanzierung unterschieden werden. Bei der Außenfinanzierung handelt es sich um die finanziellen Mittel, welche aus unternehmensexternen Quellen bezogen werden – also von „außen“ stammen. Die finanziellen Mittel aus der Außenfinanzierung stammen also nicht aus Umsätzen des Unternehmens. Zu der Außenfinanzierung zählt unter anderem die Zinszahlung, Dividendenzahlung sowie die Tilgungszahlung. Diese Zahlungen belasten die Liquidität eines Unternehmens. Ebenso kann das Entstehen von Kapitalbeschaffungskosten zu der Außenfinanzierung gezählt werden.
Dazu können zum Beispiel die Kosten für eine Eigenfinanzierung oder eine Kapitalerhöhung gezählt werden. Beispielsweise zählen Bankkredite oder Lieferantenkredite zu der Außenfinanzierung. Bei der Innenfinanzierung wiederum handelt es sich um die Finanzierung des Unternehmens von „innen“. Daher stammen die finanziellen Mittel bei der Innenfinanzierung aus Eigenkapital. Genauer gesagt wird das Kapital, welches in einem Unternehmen angesammelt wird, bei der Innenfinanzierung in liquide Mittel umgewandelt. Die liquiden Mittel wiederum lassen sich dann für die unterschiedlichsten Zwecke nutzen. Grundsätzlich greifen Unternehmen allerdings lieber auf die Innenfinanzierung als auf die Außenfinanzierung zurück, sofern dies möglich ist. Das liegt vor allem daran, dass die Innenfinanzierung deutlich günstiger ist als die Außenfinanzierung, da diese vor allem von Kapitalgesellschaften und ähnlichen Institutionellen abhängt.
Ein weiterer Bereich der Finanzwirtschaft ist das Risikomanagement. Dieser Bereich ist nicht auf die Beschaffung von Kapital beziehungsweise finanziellen Mitteln ausgelegt, sondern auf die Analyse des unternehmerischen Risikos, welches bei der Beschaffung des Kapitals beziehungsweise der finanziellen Mittel besteht. Die Kapitalbeschaffung kann grundsätzlich nur dann vorgenommen werden, wenn alle Risiken ausreichend analysiert worden sind. Daher wird das Risikomanagement im Zuge der Finanzwirtschaft sowohl vor der Beschaffung von Kapital als auch während- und nach der Beschaffung von Kapital durchgeführt. Sind die Risiken analysiert, so werden diese in verschiedene Kategorien unterteilt. Es gibt somit rechtliche Risiken, Marktrisiken sowie politische Risiken, welche in der Finanzwirtschaft durch die Beschaffung von Kapital entstehen können. Außerdem besitzen die Risiken unterschiedliche Gewichtungen, sodass das betroffene Unternehmen anhand dieser optimal feststellen kann, ob zum Beispiel ein Investment oder ein Kredit bezogen werden sollte oder nicht.
Rolle in der Volkswirtschaftslehre
Welche Rolle spielt die Finanzwirtschaft in der Volkswirtschaftslehre?
Die Finanzwirtschaft wird in der Volkswirtschaftslehre oftmals als Gegenteil zu der Realwirtschaft dargestellt. Es können innerhalb der Finanzwirtschaft alle wichtigen Subjekte aufgezählt werden, bei welchen Geldströme vorliegen. Dazu können zum Beispiel Banken, Kreditinstitute, Versicherungen, Anleger und Finanzmärkte wie Börsen zählen. Wie in der Volkswirtschaftslehre dargestellt, reagiert die Finanzwirtschaft außerdem schneller auf Veränderungen als die Realwirtschaft. Auch die Volatilitäten von Kursen und Renditen fallen bei der Finanzwirtschaft deutlich höher aus als bei der Realwirtschaft. Dadurch stellt die Finanzwirtschaft ein sehr wichtiges Instrument für jedes Unternehmen sowie für die Wirtschaft an sich dar. Veränderungen am Markt oder Veränderungen der unternehmerischen Bedingungen lassen sich schneller erkennen und ebenso schneller anpassen als in der Realwirtschaft.
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