Ein Beamtenkredit ist, wie die Bezeichnung bereits andeutet, eine spezielle Kredit-Art, die vor allem auf Beamte zugeschnitten ist. Da diese Berufsgruppe in der Regel unkündbar ist und somit ein sicheres Arbeitsverhältnis aufweist, beziehungsweise von einem regelmäßigen, hohen Einkommen profitiert, bieten Banken ihnen diese besondere Kredit-Art an.
Inhalt
Beamtenkredit: Vorteile
Niedrige Zinsen, konstanter Zinssatz, lange Laufzeit und hohe Kreditsumme: die Vorteile sind beachtlich.
Ein Beamtenkredit bietet vielfältige Vorteile. So profitiert man hier beispielsweise von niedrigen Zinsen. Bei den meisten anderen Kreditnehmern sichern sich die Banken zumeist über einen Risikoaufschlag ab. Der Aufschlag ist eine Absicherung gegen eine eventuellen Zahlungsausfall. Bei Beamten sieht das jedoch anders aus: sie besitzen ein gutes, sicheres Einkommen, wodurch günstige Zinsen gewährt werden. Dabei bleibt hier der Zinssatz über die komplette Laufzeit konstant.
Üblicherweise gewähren die Banken bei einem Kredit eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren.
Bei einem Beamtenkredit kann diese jedoch bis zu zwölf Jahre betragen. Je nach Einzelfall ist es sogar möglich, dass einer noch längeren Laufzeit stattgegeben wird.
Ein weiterer Pluspunkt eines Beamtenkredits ist, dass die Kredithöhe normalerweise mindestens das 18- bis 25-fache des Nettogehalts beträgt.
Zum Vergleich: bei einem Nicht-Beamten differenziert die Laufzeit je nach Bank zwischen nur sechs bis hin zu 25 Nettogehältern.
Wer kann den Kredit beantragen?
Beamte, verbeamtete Personen, Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und von großen Unternehmen sowie gegebenenfalls Rentner, profitieren hiervon.
Ein Beamtenkredit ist jedoch nicht nur für Beamte gedacht. Diese besondere Kreditart kann hauptsächlich von allen verbeamteten beziehungsweise sämtlichen dementsprechenden Personen, wie etwa Richter, Lehrer und Berufssoldaten, in Anspruch genommen werden. Allerdings fallen die Voraussetzungen zur Vergabe eines solchen Kredits je nach Bank unterschiedlich aus. So ist es nicht zwangsläufig notwendig, ein Beamter zu sein, um den Kredit zu erhalten. Angestellte im öffentlichen Dienst sowie Arbeitnehmer, die sich ebenfalls in einem ähnlichen, gut gesicherten Arbeitsverhältnis befinden, können beispielsweise davon profitieren. Das ist etwa bei Angestellten der Kirche, Lufthansa, gesetzlichen Versicherungen und den Rundfunkanstalten der Fall.
Aber auch Beschäftigte bei städtischen Unternehmen, wie etwa den Stromwerken und von großen, industriellen Firmen, erhalten oftmals einen Beamtenkredit. Eventuell ist das auch Pensionären und Rentnern möglich, wobei hier zumeist eine Altersobergrenze gilt. Außerdem verlangen einige Banken eine mehrjährige Betriebszugehörigkeit.
Verwendungszweck – ist er notwendig?
Der Beamtenkredit ist zweckungebunden; die Angabe eines Verwendungszweckes ist somit nicht notwendig.
Beamtenkredite sind nicht zweckgebunden. Somit können die angehenden Kreditnehmer vollkommen frei über den jeweiligen Betrag verfügen. Natürlich ist es aber dennoch machbar, bei der Bank anzugeben, wofür der Kredit gedacht ist. Die Vergabe der Gelder hängt davon nicht ab. Allerdings ist es so ebenfalls machbar, weitere Kreditangebote einzuholen, die für die gewünschte Anschaffung zweckgebunden sind. Das wiederum kann sich lohnen, denn zumeist erhalten Beamte für solche Kredite sehr gute Konditionen.
Bessere Konditionen durch zweiten Kreditnehmer?
Zwei Kreditnehmer mit hohem, regelmäßigen Einkommen, erhalten eine höhere Kredit-Summe.
Wenn ein zweiter Kreditnehmer vorhanden ist, ist das Einkommen deutlich höher. Bei der Vergabe eines Beamtenkredits ist das von Vorteil, denn hier hängt die Kredit-Höhe auch von der Höhe des insgesamten Nettoeinkommens ab. Dementsprechend ist es zu Zweit möglich, von der Bank eine dementsprechend hohe Kreditsumme zu erhalten. Hier ist es jedoch wichtig, dass beide potenzielle Kreditnehmer solch ein regelmäßiges und sicheres Einkommen vorweisen können. Die Haftung für den Kredit teilt sich auf beide Kreditnehmern zu gleichen Teilen auf.
Unterschied: Beamtenkredit und Beamtendarlehen
Ein Beamtenkredit ist ein Ratenkredit, ein Beamtendarlehen dagegen ein endfälliger Kredit.
Ein Beamtenkredit ist ein Ratenkredit. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass die Banken hier sehr günstige Konditionen, wie etwa niedrige Zinsen sowie eine lange Laufzeit, vergeben. Zudem ist es hiermit oftmals machbar, höhere Geldbeträge aufzunehmen, als das anderen Kreditnehmern möglich ist. Außerdem sind Beamtenkredite zweckungebunden und bieten konstante Zinssätze.
Bei einem Beamtendarlehen verhält es sich dagegen anders: hierbei handelt es sich um einen sogenannten endfälliger Kredit.
Das bedeutet, dass der komplette Betrag erst am Ende der Kreditlaufzeit zur Rückzahlung fällig wird. Dafür ist es hier jedoch notwendig, dass die Beamten nicht nur den Kredit, sondern ebenfalls eine Renten- oder auch Lebensversicherung abschließen. Deren Auszahlungsbetrag wird dann zur vollständigen Tilgung des Kredits genutzt. Das bedeutet jedoch auch, dass die Kreditnehmer während der Laufzeit nicht nur die Zinsen des Kredits begleichen, sondern ebenfalls die monatlich fälligen Versicherungsbeiträge.
Fazit
Ein Beamtenkredit lohnt sich.
Aufgrund der vielen Vorteile lohnt es sich durchaus, einen Beamtenkredit aufzunehmen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn mit der Kreditsumme größere Anschaffungen beziehungsweise eine größere Renovierung oder Ähnliches getätigt werden sollen.
Es empfiehlt sich jedoch, die Angebote verschiedener Banken miteinander zu vergleichen, da diese durchaus von Bank zu Bank variieren.
Wer hier vergleicht, kann in der Regel einiges an Geld sparen.