Viele Jahre lang konnten Privatanleger mit einem Investment in Schiffsfonds gute Renditen auf ihr angelegtes Kapital erwirtschaften. Derzeit ist dies jedoch schwierig wegen des Verfalls der Raten auf den internationalen Charrtermärkten. Zu den bekanntesten deutschen Emissionshäusern für Schiffsfonds zählen HCI Capital AG, Conti Schiffsbeteiligungen, MPC Capital AG sowie die Dr. Peters Gruppe.
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Die rechtliche Konzeption von Schiffsfonds
Bei Schiffsfonds handelt es sich um geschlossene Fonds, die in Form einer Kommanditgesellschaft geführt werden. Dabei übernimmt eine Tochtergesellschaft des Emissionshauses üblicherweise die Rolle des Komplementärs. Die privaten Anleger erwerben Kommanditanteile und werden so zu Mitunternehmern. Das Kapital der Anleger wird zur Mitfinazierung eines Schiffs verwendet, meistens handelt es sich um Containerschiffe, Tanker oder Bulker. Auch Fonds, die Anteile an mehreren Schiffen halten, sind beliebt wegen der so erreichten Risikostreuung.
Die mit Schiffsfonds erzielbaren Renditen
Im Verkaufsprospekt werden den Anlegern jährliche Ausschüttungen in Aussicht gestellt, die deutlich über den Renditen für festverzinsliche Wertpapiere liegen. Ob sich diese Erträge dann tatsächlich erwirtschaften lassen, hängt davon ab, ob das Schiff über die gesamte Laufzeit des Schiffsfonds gut verchartert werden kann. Bei Beendigung des Fonds wird das Schiff verkauft, wobei aus dem Verkaufserlös große Gewinne für die Anleger resultieren können.
Vorzeitiges Verkaufen von Anteilen an einem Schiffsfonds
Ein Schiffsfonds ist darauf angelegt, Kommanditanteile bis zum Verkauf des Schiffes zu halten. Doch nicht immer können die privaten Kommanditisten tatsächlich diese lange Bindungsdauer von mindestens 10 bis 15 Jahren auch durchstehen.
Müssen die Anteile vorher wieder zu Geld gemacht werden, erklären sich viele Anbieter von Schiffsfondsbereit, diese zurück zu nehmen, allerdings zu eher unattraktiven Preisen. In Deutschland haben sich darüber hinaus Handelsplattformen als Zweitmärkte für Schiffsbeteiligungen etabliert, an denen sich teilweise deutlich höhere Verkaufserlöse realisieren lassen.
Lässt sich keine gute Beschäftigung für das Schiff zu auskömmlichen Charterraten finden, macht der Schiffsfonds Verluste. Decken die Charterraten nicht einmal die Tilgungsraten der Bankkredite, müssen die Anleger unter Umständen Kapital nachschießen. Im schlimmsten Fall ist auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich und aus einer vermeintlich sicheren Geldanlage kann ein großes Verlustgeschäft werden.