Spätestens, wenn man einen Kredit beantragen, einen Smartphone-Vertrag unterschreiben oder etwas Ähnliches in die Tat umsetzen möchte, kommt die Schufa ins Spiel. So wird hier, um die Bonität des Antragstellers zu ergründen, immer eine Schufa-Abfrage durchgeführt. Neben den diversen Einträgen, die dort zu finden sind, gibt es jedoch auch einen sogenannten Schufa-Score, der die eigenen Bonität bewertet.
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Schufa-Einträge
Die Schufa speichert positive sowie ebenfalls negative Einträge ab.
Bei der Schufa werden die verschiedensten Informationen gespeichert. Dazu gehören etwa Details, die von einem vertragsgemäßen Verhalten zeugen: Hierzu zählen beispielsweise Kredite, Leasingverträge und Versandhandelskonten. Bewegen sich diese in einem normalen Rahmen, werden sie von der Schufa grundsätzlich als positive Einträge abgespeichert. Denn schließlich beweisen sie, dass die diversen Unternehmen sowie die Banken der jeweiligen Person vertrauen und diese somit ebenfalls für kreditwürdig erachten.
Neben den positiven Mitteilungen finden sich jedoch auch negative Einträge in der Schufa wider. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Mahnverfahren, gekündigte Konten, Zahlungsausfälle und gekündigte Kredite.
Der Schufa-Score – Was ist das?
Hierbei handelt es sich um einen Wahrscheinlichkeitswert, der angibt, wie der potenzielle Kreditnehmer sein Darlehen zurück bezahlen wird, beziehungsweise welches Risiko hier gegeben ist.
Aus sämtlichen Einträgen, die der Schufa vorliegen, errechnet diese den Schufa-Score. Umgesetzt wird die Berechnung durch ein spezielles, mathematisch-statistischen Verfahren, dass alle positiven sowie ebenfalls negativen Einträge miteinbezieht. Bei dem Ergebnis handelt es sich um einen sogenannten Wahrscheinlichkeitswert, der sich zwischen den Zahlen Null und 100 befindet. Dieser soll die statistische Wahrscheinlichkeit wiedergeben, mit der der Kreditnehmer aller Voraussicht nach, den von ihm gewünschten Kredit begleichen wird, beziehungsweise mit welchem Risiko man hier rechnen muss. Dabei gilt: Je höher der Schufa-Score-Wert, umso höher ist die Kreditwürdigkeit der betreffenden Person. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass ein Wert von 100 Prozent oder auch mehr nicht machbar ist, denn schließlich muss immer auch mit dem Tod des Kreditnehmers gerechnet werden, was eben ein gewisses Ausfallrisiko bedeutet.
Differenzierung: Allgemeiner Basis-Score und spezifische Branchen-Scores
Die Schufa unterscheidet zwischen dem allgemeinen Basis-Score sowie speziellen Branchen-Scores, die beispielsweise für Banken gelten.
Die Schufa differenziert zwischen dem sogenannten allgemeinen Basis-Score, bei dem alle drei Monate eine neue Berechnung durchgeführt wird und spezifischen Branchen-Scores, für den Versandhandel, die Banken oder Ähnliches. Die Differenzierung erfolgt aufgrund der Annahme, dass die Rückzahlung eines Immobiliendarlehens wohl anders zu bewerten gilt, als beispielsweise die Bezahlung einer Online-Rechnung.
Schufa-Score: Berechnung und Auswirkungen
Die genaue Berechnung des Scores ist nicht allgemein bekannt. Es gibt jedoch Gerüchte, die darauf hinweisen, dass einige Tatsachen den Score beeinflussen.
Die genaue Berechnung des Schufa-Score wird von der Auskunft-Datei leider nicht veröffentlicht. Nur den jeweiligen Datenschutzbeauftragten der Länder sowie des Bundes und der Datenschutzbehörde ist das genaue Verfahren bekannt. Allerdings tauchen immer wieder die verschiedensten Gerüchte auf, wie der Schufa-Score zustande kommt. Dazu zählt zum Beispiel eine „schlechte Wohngegend“. Ob diese Behauptung stimmt oder nicht, kann leider nicht eindeutig geklärt werden. Fest steht jedoch, dass die Schufa diverse geografische Daten frei nutzen darf. Allerdings wurde hier von der Behörde erklärt, dass sie diese lediglich dann verwendet, wenn keine weiteren Informationen zu der betreffenden Person vorhanden sind.
Doch auch das eigene Girokonto wirkt sich auf den Schufa-Score aus. So ist der Besitz eines solchen Kontos grundsätzlich einmal positiv. Es hat jedoch den Anschein, als ob ein häufiger Kontowechsel und das Vorhandensein von mehreren Girokonten wahrscheinlich zu einer negativen Bewertung führen.
Dasselbe wird von Kreditkarten angenommen: Ist man im Besitz von einer oder auch zwei solcher Karten, bedeutet dies, das die betreffenden Unternehmen den Kartenbesitzer für kreditwürdig halten. Bei der Verwendung von mehreren Karten kann es jedoch zu einer Herabsetzung des Schufa-Scores kommen, was ebenfalls bei der Verwendung der Teilzahlungsfunktion der Fall sein kann.
Dagegen wirkt sich eine vertragsgemäße Nutzung eines Dispositionskredites nicht negativ auf den Schufa-Score aus. Der Hintergrund hierfür ist, dass die Bank der Schufa nicht melden muss, ob die betreffende Person den Überziehungskredit wie vertraglich vereinbart nutzt.
Achtung: Bei mehreren Kreditanfragen sollte man Vorsicht walten lassen. Denn bei jeder Darlehensanfrage stellt das Kreditinstitut eine Anfrage an die Schufa. Diese wiederum vermerkt die Anfrage in ihrer Datei. Aufgrund dessen ist es ratsam, darauf zu achten, dass bei der Bank zunächst einmal eine Konditionenanfrage gestellt wird: diese wird nämlich nicht in der Schufa vermerkt. Erst dann, wenn man sich für ein bestimmtes Angebot entschieden hat, ist es ratsam, eine Kreditanfrage durchzuführen.
Wie hält man den Schufa-Score hoch?
Es ist durchaus möglich, den eigenen Schufa-Score hochzuhalten, wie etwa durch das pünktliche Bezahlen anfallender Rechnungen.
Es gibt jedoch einige Maßnahmen, mit deren Hilfe es möglich ist, den Schufa-Score hoch zu halten. So ist es empfehlenswert, Kreditkarten sowie ebenfalls Girokonten in einem herkömmlichen Maß zu verwenden und häufige Kontenwechsel zu vermeiden.
Außerdem sollten Rechnungen generell regelmäßig und in der jeweils gesetzten Frist beglichen werden. Es kann natürlich aber auch einmal vorkommen, dass eine Zahlung versehentlich vergessen wird. In diesem Fall sollte jedoch die Mahnung keinesfalls ignoriert werden. Am besten ist es, wenn diese dann schnellst möglichst beglichen wird. Alternativ besteht ebenfalls die Option, der Forderung zu widersprechen. Hierfür eignet sich am besten die Schriftform, da so ein gewisser Nachweis vorhanden ist.
Des Weiteren sollten Darlehen immer nur dann aufgenommen werden, wenn man diese ohne Probleme abbezahlen kann. Bei einer Kreditanfrage bei mehreren Banken ist es, wie bereits oben erwähnt, wichtig, darauf zu achten, dass es sich hierbei um eine Anfrage von Kreditkonditionen handelt.
Im Rahmen einer Selbstauskunft ist es möglich, eventuell vorhandene, falsche Einträge löschen beziehungsweise korrigieren zu lassen. Hierfür sind jedoch die dementsprechenden Nachweise notwendig.
Schufa-Score: Wann kommt er zum Einsatz?
Der Schufa-Score wird bei einer Vielzahl an Vorhaben hinzugezogen. Dazu gehören zum Beispiel Kreditanfragen sowie Einkäufe bei Versandhändlern.
Der Schufa-Score wird in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Wird beispielsweise von Versandhändlern oder auch Banken eine Schufa-Abfrage gestellt, dann übermittelt die Schufa üblicherweise ebenfalls den Score-Wert mit. Der Wert kann sich bei den unterschiedlichsten Vorhaben deutlich auswirken. So ist es beispielsweise möglich, dass aufgrund eines schlechten Scores höhere Zinsen beglichen werden müssen oder das eine Kreditanfrage komplett abgelehnt wird. Außerdem richten sich Online- sowie ebenfalls Versandhändler nach dem Wert: hier hat dieser Auswirkungen auf die Zahlungsmöglichkeiten, die dem Kunden angeboten werden. Manchmal verlangen sogar Vermieter eine Bonitäts-Auskunft, bevor es zum Abschluss eines Mietvertrags kommt. Aber auch einige Arbeitgeber verlangen eine solche Auskunft. Allerdings ist der Score-Wert hier nicht ersichtlich.