Beim Kauf einer Immobilie ist der Einsatz von Eigenkapital zumeist unabdingbar. Der Grund hierfür ist, dass die meisten Kreditinstitute bei Finanzierungen in einer solchen Höhe zumeist nur dann ein Darlehen vergeben, wenn Eigenkapital in einer gewissen Höhe vorhanden ist. Dabei gilt generell: Umso mehr Eigenkapital, desto besser ist es, denn dadurch wird nicht nur die Zinslast gesenkt, sondern ebenfalls die eigene Bonität angehoben.
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Eigenkapital: verschiedene Arten
Eigenkapital besteht nicht nur aus reinem Bargeld; es existieren verschiedene Arten, wie etwa Bausparverträge.
Unter Eigenkapital versteht man nicht nur das vorhandene Bargeld und Wertpapiere, sondern ebenfalls weitere Vermögenswerte, wie etwa:
- Kapitallebensversicherungen: Generell ist es möglich, eine Lebensversicherung zu verkaufen oder auch abzutreten. Dabei verhält es sich so, dass deren Rückkaufswert nicht nur den Umfang der Sicherheiten erhöht, sondern ebenfalls die Kreditsumme.
- Verwandtenkredite: Es ist ebenfalls möglich, Kapital von Verwandten und Freunden auszuleihen. Dabei unterliegt die Gestaltung des Darlehens vollkommen den beiden Parteien.
- Bausparverträge: Ist der Bausparvertrag fällig, bietet sich die Summe ganz hervorragend als Eigenkapital-Einlage für die Baufinanzierung an. Sollte der Vertrag jedoch noch nicht zuteilungsreif sein, dann ist eine Zwischenfinanzierung möglich. Befindet sich der Kontrakt dagegen in der Ansparungsphase, dann ist es nicht zwangsläufig notwendig, diesen aufzulösen, da er auch an das Kreditinstitut abgetreten werden kann.
- Arbeitgeberdarlehen: Bei einem solchen Kredit sollte nicht nur die Laufzeit des Darlehens, sondern ebenfalls die Höhe, Tilgung und Zins schriftlich festgehalten werden. Wichtig hierbei ist, dass der Zinssatz jedoch eine bestimmte Grenze nicht unterschreiten darf, da es sich sonst um einen sogenannten „geldwerten Vorteil“ dreht.
- Eigenleistungen: Hierbei handelt es sich zwar um kein Bargeld oder ähnliches, aber dennoch um eine gewisse Art von Eigenkapital. Wer Eigenleistungen bei den verschiedensten Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten leisten kann, spart sich den Handwerker.
Ebenfalls zum Eigenkapital werden beispielsweise Kredite der KfW-Landesbank, Schenkungen oder auch fällige sowie durchführbare Forderungen gegen eine beziehungsweise mehrere Personen gezählt.
Sämtliche Leistungen, die von einer dritten Person, einer Privatperson oder auch einem Unternehmen, bereitgestellt werden, fasst man gemeinhin als „Fremdkapital“ zusammen. Dabei wird differenziert zwischen kurz-, mittel-, sowie langfristigem, fremden Kapital. So handelt es sich beispielsweise bei einem Baufinanzierungskredit üblicherweise um langfristiges Fremdkapital. Denn gemeinhin wird ein solches Darlehen über einen Zeitraum von etwa zehn bis hin zu 20 Jahren abgeschlossen.
Die Baufinanzierung und das Eigenkapital
Je mehr Eigenkapital eingebracht werden kann,
Bei einer Baufinanzierung, sei es dem Bau oder Kauf eines Hauses beziehungsweise einer Wohnung, ist Eigenkapital immens wichtig: Denn umso höher der Eigenanteil ausfällt, desto niedriger wird der Zins. Da zusätzlich eine niedrigere Darlehenssumme benötigt wird, spart man auch hier sozusagen doppelt. In der Regel wird von den verschiedenen Kreditinstituten ein Eigenkapital-Anteil in Höhe von etwa 20 bis 30 Prozent der Kreditsumme erwartet.
Soll das betreffende Haus jedoch nicht selbst genutzt, sondern die Immobilie vermietet werden, dann bietet es sich aus steuerlichen Gründen an, das einzubringende Eigenkapital eher niedriger anzusetzen. Hier ist es dann machbar, die Zinsen des Darlehens in der Einkommenssteuer als Werbungskosten einzutragen.
Wichtig: Die Nebenkosten
Zu den Nebenkosten eines Baufinanzierungs-Kredits gehören Grunderwerbsteuer,
Nicht vergessen werden dürfen bei einer Baufinanzierung ebenfalls die hier anfallenden Nebenkosten. Dazu gehören nicht etwa nur die Grunderwerbsteuer, sondern ebenfalls die Gebühren für den Notar und gegebenenfalls für den Makler. Diese Kosten sollten ebenfalls vom Käufer beziehungsweise Bauherren getragen werden. Mittlerweile ist es jedoch bereits gang und gäbe, dass ein Kredit auch dann ausbezahlt wird, wenn nur so viel Eigenkapital vorhanden ist, das die Kaufnebenkosten deckt. Allerdings müssen auch hier die jeweiligen Voraussetzungen der Banken erfüllt werde.
Eine weitere Option besteht in der sogenannten 110-Prozent-Finanzierung. Hier deckt das Darlehen nicht nur den reinen Kaufpreis, sondern ebenfalls sämtliche anfallende Nebenkosten ab. Allerdings wird diese Art der Finanzierung nicht sehr oft von den Banken vergeben. So muss der Kreditnehmer für ein solches Darlehen üblicherweise über eine sehr gute Bonität verfügen und oftmals auch im Besitz der verschiedensten Sicherheiten sein.
Eigenkapital: Zinsen und Nachweise
Umso mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto besser ist es. Jedoch müssen hier immer auch die dementsprechenden Nachweise erbracht werden.
Das in die Baufinanzierung mit eingebrachte Eigenkapital wirkt sich somit gleich mehrfach positiv aus und zwar in Bezug auf die Höhe des Zinssatzes sowie auf die Höhe und Dauer der Tilgung und auf die Tilgungssicherheiten.
Es genügt jedoch nicht, wenn der angehende Kreditnehmer die Bank lediglich über das vorhandene Eigenkapital informiert: hierüber müssen immer auch die dementsprechenden Nachweise erbracht werden. Dabei kann es sich zum Beispiel über Kontoauszüge ebenso handeln, wie um Wertpapierurkunden oder auch um Depotauszüge. Hier gilt es ebenfalls, genau zu überprüfen, welche Gelder fest gebunden und somit derzeit noch nicht verfügbar sind.
Wichtig: einen Puffer einplanen
Angehende Kreditnehmer sollten unbedingt nicht das komplette Eigenkapital in das Darlehen stecken, sondern einen bestimmten Puffer für Notfälle zurück belassen.
Es ist jedoch nicht empfehlenswert, das komplette, vorhandene Eigenkapital vollständig in den Kredit hinein zu stecken. Wesentlich besser ist es dagegen, einen gewissen Betrag für Notfälle zurück zu behalten. Denn schließlich kann es immer einmal schnell geschehen, dass beispielsweise das Auto plötzlich in die Werkstatt muss oder ein neuer Kühlschrank notwendig wird. Um auch in einem solchen Fall noch über ausreichend Geld zu verfügen, ist ein gewisser Puffer unabdingbar. Damit ist es nicht nur möglich, die anstehenden Reparaturen beziehungsweise neue Geräte zu bezahlen, sondern es ist dann ebenfalls ohne weiteres machbar, die monatlichen Kreditraten zu bedienen und dennoch den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Fazit
Eigenkapital ist normalerweise ein fester Bestandteil der Baufinanzierung. Es sorgt für vielerlei positive Effekte, wie zum Beispiel eine geringere Kreditsumme. Ein Teil des Eigenkapitals sollte als Rücklage verwendet werden.
Eigenkapital in einer Baufinanzierung ist in der Regel unabdingbar und sorgt für mehrere positive Effekte, wie etwa eine niedrigere Darlehenssumme und günstigere Zinsen. Es ist jedoch unbedingt empfehlenswert, nicht das komplette Eigenkapital in die Finanzierung des Hauses oder der Wohnung zu stecken. Denn nur mit einer gewissen Rücklage ist man auch bei etwaigen Notfällen gut ausgestattet. So kann es zum Beispiel sein, dass plötzlich eine neue Waschmaschine oder Spülmaschine notwendig wird. Doch gleichzeitig muss auch noch der Kredit, die üblichen, weiteren Rechnungen und der monatliche Lebensunterhalt bestritten werden. Mit einem dementsprechenden Puffer ist das jedoch kein Problem. Wer hier genau plant und nachrechnet, kommt sicherlich nicht in Bedrängnis und kann bestimmt sämtliche Kosten begleichen.