Kreditgeschäfte gehören für die Banken zur Tagesordnung. Für angehende Darlehensnehmer ist der Abschluss eines Kredits dagegen eher die Ausnahme. Dementsprechend ist man sich hier oftmals nicht sicher, wie man diesbezüglich am besten vorgeht und was beachtet werden sollte.
Inhalt
Generelle Überlegungen
Vor dem Abschluss eines Darlehens ist es ratsam, sich zunächst einige Gedanken zu machen, wie etwa, welche Rate jeden Monat problemlos beglichen werden kann.
Bevor ein Kredit abgeschlossen wird, gilt es zunächst, einige generelle Überlegungen anzustellen. Dazu gehört Folgendes:
Höhe der monatlichen Rate:
Wie hoch darf die Darlehensrate ausfallen? Hier gilt es zu beachten, dass auch den sonst üblichen finanziellen Verpflichtungen nachgekommen werden muss und das ein gewisser Puffer für Notfälle vorhanden sein sollte. So kann es beispielsweise sein, dass plötzlich ein neuer Kühlschrank fällig wird oder dass das Auto einen Werkstatt-Besuch benötigt. Die Aufstellung eines Haushaltsplans hilft hierbei.
Sicheres Einkommen:
Verfügt man über ein sicheres, festes Einkommen? Immerhin muss der vertraglichen Verpflichtung eine relativ lange Zeit, je nach Darlehens-Art sogar mehrere Jahre, nachgekommen werden.

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Flexibilität nach Darlehens-Abschluss:
Wird für den Kredit das restliche, zur Verfügung stehende Einkommen aufgebraucht? Nach Abzug der Darlehens-Rate sollte man auch weiterhin über eine gewisse Flexibilität verfügen. Wer wortwörtlich ständig seinen „letzten Cent“ ausgibt, kann durchaus auch in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Größere Anschaffungen:
Sind in Zukunft weitere, größere Anschaffungen geplant? Wer beispielsweise demnächst den Kauf beziehungsweise Bau eines Hauses plant, überlegt es sich am besten vorher gut, ob beispielsweise ein Darlehen für die neue Hifi-Anlage wirklich benötigt wird. So kann es hier etwa auch sein, dass dann keine zwei Kredite abbezahlt werden können und mit dem Hausbau gewartet werden muss, bis das andere Darlehen beglichen ist. Oder es wird von der Bank kein zweiter Kredit gewährt.
Haushaltsplan
Durch einen Haushaltsplan werden die gesamten Einnahmen sowie Ausgaben ersichtlich. Diese Angaben werden zudem auch für das Bank-Gespräch zur Kreditvergabe benötigt.

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Ebenso wichtig, wie die oben aufgeführten, grundlegenden Fragen, ist die Erstellung eines Haushaltsplans. In diesem führt man ganz einfach sämtliche Einkünfte und Ausgaben auf, die jeden Monat anfallen. Hier dürfen ebenfalls die unregelmäßigen Kosten, wie etwa Versicherungen die nur einmal im Jahr oder vierteljährlich beglichen werden, nicht fehlen. Das gilt ebenso für Einkäufe, wie etwa für Lebensmittel, Bekleidungsstücke und Benzin: auch diese muss man mit einrechnen. Anschließend gilt es nur noch, die Ausgaben von den Einkünften abzuziehen. Von dem restlichen Betrag sollte dann nicht nur problemlos die Kredit-Rate bezahlt werden können, sondern im Idealfall ist ebenfalls noch ein gewisser Betrag für den Notfall oder Extra-Ausgaben übrig.
Wichtig: Die Erstellung eines Haushaltsplans dient nicht nur dem persönlichen Überblick.
Die Banken fragen bei der Vergabe eines Kredits ebenfalls nach den Einnahmen beziehungsweise Ausgaben. Wer hier gut vorbereitet ist, wirkt seriös und zeigt zugleich auf, dass man sich ernsthaft Gedanken über die Rückzahlung des Darlehens macht.
Kredit-Angebote vergleichen
Die diversen Darlehens-Angebote sollten gut miteinander verglichen werden; so ist es oftmals möglich, einiges zu sparen. Zudem gilt es ebenfalls, die Höhe der Tilgung, die Laufzeit und den Zinssatz zu beachten.
Die Hausbank ist nicht zwangsläufig immer der beste Ansprechpartner zur Beantragung eines Kredits. Hier lohnt es sich durchaus, die verschiedenen Angebote der diversen Banken gut miteinander zu vergleichen. Das gilt für Darlehensangebote der örtlichen Kreditinstitute ebenso, wie für Offerten von Online-Banken. Hier kann es durchaus zu differenzieren von mehreren hundert Euro oder mehr kommen.

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Da die Banken bei einer Darlehensanfrage eine Bonitäts-Auskunft bei der Schufa einholen, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Kreditinstitute eine Konditions-Anfrage und keine Kredit-Anfrage stellen. Der Hintergrund hierfür ist, dass sich Konditions-Anfragen nicht negativ auf die eigene Bonität auswirken; diesen werden als „neutral“ abgespeichert. Werden dagegen mehrere Kredit-Anfragen gestellt, kann das den Eindruck erwecken, dass die Anträge von den Banken abgelehnt wurden, was wiederum die eigene Bonität verschlechtert.
Ein sehr guter Vergleichsfaktor der verschiedenen Kredit-Angebote ist der effektive Jahreszins. Im Gegensatz zum Nominalzins sind hier sämtliche Kosten, die für den Kredit anfallen, bereits enthalten. So ist es hiermit ohne weiteres machbar, die diversen Offerten miteinander zu vergleichen.
Ebenso sollte bei einem Kredit auf die Höhe der Tilgung geachtet werden. So bedeutet beispielsweise bei einem hohen Darlehen eine hohe Tilgungsrate bei kurzer Laufzeit eine relativ große monatliche Belastung. Dafür ist der Kredit insgesamt jedoch günstiger, da bei einer kurzen Laufzeit weniger Zinsen zu begleichen sind. Wird hier dagegen eine längere Laufzeit ausgewählt, bedeutet das seine niedrigere Tilgungsrate und somit eine geringe finanzielle Monats-Belastung. Allerdings fallen bei einer längeren Laufzeit höhere Zinssätze an, sodass das Darlehen im Gesamten kostenintensiver ausfällt. Hier kommt es vor allem darauf an, welche monatliche Belastung problemlos gestemmt werden kann. So ist es beispielsweise weniger sinnvoll, eine hohe Rate zu vereinbaren, wenn diese schlussendlich nicht oder nur mit großer Mühe bezahlbar ist.
Des Weiteren sollte ein gesteigertes Augenmerk auf der Höhe des Zinssatzes liegen. Hierbei gilt: Umso niedriger der Zinssatz ausfällt, desto niedriger ist das Darlehen. In Zeiten einer Niedrigzinsphase zahlt sich somit eine lange Zinsbindung wortwörtlich aus.
Sonderleistungen
Je nach Kreditinstitut werden unterschiedliche Sonderleistungen, wie etwa kostenfreie Sondertilgungen, angeboten.

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Die meisten Banken bieten zudem einige Sonderleistungen an. Sind diese nicht offensichtlich erkennbar, lohnt es sich, gezielt hiernach zu fragen.
Dazu zählt zum Beispiel, dass die erste Kredit-Rate nicht sofort, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt fällig wird. Ebenso ist es bei einigen Kreditinstituten machbar, bei einem plötzlichen finanziellen Notfall, eine Monats-Rate auszusetzen.
Doch auch ein bis mehrere kostenfreie Sondertilgungen im Jahr sind unter Umständen möglich. Auf diese Weise kann nicht nur das Darlehen schneller zurück bezahlt werden, sondern es verringert sich ebenfalls die Zinslast.
Fazit
Am besten ist es, wenn man sich bereits vor dem Kredit-Gespräch eingehend Gedanken macht. Anschließend ist ein Kredit-Vergleich unbedingt empfehlenswert. So findet man einen passenden Kredit und kann oftmals einiges sparen.
Zu einer erfolgreichen Kredit-Strategie gehört, dass man sich bereits vorab einige genaue Gedanken um das Darlehen sowie die eigene finanzielle Situation macht. Außerdem ist es ratsam, sich die verschiedenen Kredit-Angebote genau anzusehen und gut miteinander zu vergleichen. So bestehen hier zumeist große Unterschiede, wie etwa in der Höhe der Zinsen. Des Weiteren offerieren einige Banken diverse Sonderleistungen, wie etwa das Aussetzen einer Monats-Rate im Notfall, während andere Banken hiervon absehen. Wer diese Dinge berücksichtigt wird sicherlich zu einem günstigen Kredit gelangen, der ebenfalls zu der persönlichen und finanziellen Situation passt.