Die meisten Fahrzeugbesitzer nutzen eine Autofinanzierung, um auf einfachem, schnellem Wege zu einem Neu- oder Gebrauchtwagen zu gelangen. Wer hier einige Tipps beachtet, der findet sicherlich zu einem günstigen Darlehen, das zu der eigenen finanziellen Situation passt.
Inhalt
Mögliche Kredit-Rate bestimmen
Als Erstes sollte die mögliche Höhe der Darlehens-Rate ermittelt werden. Hier gilt es jedoch ebenfalls, einen gewissen Notfall-Puffer miteinzuberechnen.
Bei einer geplanten Autofinanzierung gilt es zunächst, sich Gedanken darüber zu machen, wie hoch die monatliche Rate hierfür ausfallen darf. Dementsprechend ist es sicherlich am besten, wenn als Erstes alle Einnahmen, die in einem Monat zusammen kommen, sowie sämtliche regelmäßige und unregelmäßige Ausgaben aufgelistet werden. Danach werden ganz einfach die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen. Von der Summe wird anschließend die Rate für den Autokredit beglichen. Allerdings sollte hier am besten noch ein gewisser Puffer für Notfälle belassen werden. Anschließend kann man sich bereits nach einem fahrbaren Untersatz umsehen, der in ermittelten finanziellen Rahmen passt. Hierbei kann es sich natürlich ebenso um einen Neuwagen wie um einen Gebrauchtwagen handeln. Handelt es sich um einen gebrauchten Wagen, dann sollte dieser jedoch einen gewissen Wert aufweisen, damit die Bank der Finanzierung zustimmt.
Finanzierungsarten
In der Regel hat der angehende Darlehensnehmer die Wahl zwischen drei verschiedenen Darlehen: dem Auto-, Ballon- und Drei-Wege-Kredit.
Bei einer Autofinanzierung hat der angehende Kreditnehmer in der Regel die Wahl zwischen verschiedenen Varianten:
Hierbei handelt es sich im Grunde genommen um einen Ratenkredit; allerdings mit fester Zweckbindung. Der Vorteil hierbei ist, dass, eben aufgrund der Zweckgebundenheit, von den Banken üblicherweise ein günstiger Zinssatz vergeben wird. Der Autokredit wird in gleichbleibenden, monatlichen Raten zurückbezahlt, sodass hier eine sehr hohe Planbarkeit besteht. Nach Zahlung der letzten Rate geht der Wagen in den Besitz des Kreditnehmers über. Darin liegt auch der Unterschied zu einem klassischen Ratenkredit: Üblicherweise bekommt bei einem Autokredit die Bank den Fahrzeugbrief und ist bis zur Zahlung der letzten Rate der Eigentümer des Wagens.
Ballonkredit:
Diese Darlehensart ist sozusagen eine Mischung aus herkömmlichem Ratenkredit und Leasing. Während zunächst nur relativ niedrige Raten abbezahlt werden, ist zum Schluss der sogenannte „Ballon“ fällig: die große Abschlusszahlung. Unter Umständen kann es jedoch ebenfalls sein, dass zu Kredit-Beginn eine Anzahlung getätigt werden muss. Außerdem sollte beachtet werden, dass von Anfang an Zinsen auf den „Ballon“ zu bezahlen sind. Im Idealfall kann die Abschlusszahlung aus eigenen Mitteln heraus finanziert werden. Es ist normalerweise jedoch auch möglich, einen Anschlusskredit aufzunehmen; allerdings kann das Darlehen durchaus recht kostenintensiv ausfallen.
Drei-Wege-Kredit:
Hier wird üblicherweise zunächst eine Anzahlung fällig. Anschließend kann der Kreditnehmer, wie die Bezeichnung bereits andeutet, zwischen drei Optionen auswählen. So ist es zum Beispiel möglich, dass der Händler das Fahrzeug wieder zurück nimmt und damit ist der Vertrag beendet. Allerdings muss der Wagen in einem Zustand sein, der seinem Alter entspricht und/oder er darf die vertraglich vereinbarten gefahrenen Kilometer nicht überschreiten. Andernfalls kommen auf den Kreditnehmer weitere Kosten zu. Die zweite Möglichkeit ist, dass die Schlussrate beglichen und das Auto übernommen wird. Als Alternative besteht noch der dritte „Weg“: Hier ist es dem Darlehensnehmer möglich, die Schlusszahlung in bestimmten Raten abzubezahlen.
Für die meisten Autobesitzer ist der herkömmliche Autokredit in der Regel die beste Wahl.
Hier geht der fahrbare Untersatz am Ende der Finanzierung in den eigenen Besitz über und die Raten sind beständig in der gleichen Höhe abzubezahlen. Zudem muss hier auch keine hohe Schlussrate beglichen werden.
Zinssatz
Beim Vergleichen der Kreditangebote empfiehlt es sich, den effektiven Jahreszins zu beachten, da dieser alle Kreditkosten beinhaltet.
Generell gilt natürlich: Umso niedriger der Zinssatz ausfällt, desto besser ist es für den Kreditnehmer. Um die diversen Angebote jedoch wirklich voneinander unterscheiden zu können, sollte nicht der Nominal-Zins, sondern der
effektive Jahreszins zum Vergleich herangezogen werden. Der Unterschied hierbei ist, dass zuletzt genannter sämtliche Kosten beinhaltet, sodass sich der effektive Jahreszins ganz hervorragend für einen Vergleich eignet.
Sondertilgungen
Mithilfe von Sondertilgungen ist es nicht nur machbar, das Darlehen früher zurückzubezahlen, sondern es können so auch Zinsen gespart werden.
Sollten sie nicht bereits ein Teil des Vertrages sein, kann es sich lohnen, die Bank darauf anzusprechen: Sondertilgungen bieten eine sehr gute Möglichkeit, um den Kredit früher zurückzubezahlen und somit auch Zinsen zu sparen. In den meisten Fällen ist bei vielen Banken zumindest eine kostenfreie Sondertilgung im Jahr möglich.
Wurde hierzu vertraglich nichts vereinbart, kann es auf Anfrage hin unter Umständen dennoch machbar sein, eine oder mehrere Sondertilgungen zu leisten. Allerdings wird hier dann zumeist eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung fällig, die die Kreditinstitute aufgrund verlorener Zins-Erträge verlangen. Aufgrund dessen sollte hier gut nachgerechnet werden, ob sich eine Sondertilgung dennoch lohnt.
Ratenanpassung
Eine Ratenanpassung ist beispielsweise bei einem plötzlichen, finanziellen Notfall eine sehr große Erleichterung. Dementsprechend lohnt es sich, die Bank gegebenenfalls darauf anzusprechen.
Zudem bietet es sich an, die Bank, sofern sie diesen Service nicht selbst anbietet, auf Ratenanpassungen anzusprechen. Ist eine solche Klausel im Vertrag enthalten, ist es bei Bedarf, wortwörtlich, möglich, die Raten anzupassen. Das ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn plötzlich ein finanzieller Notfall entsteht, wie etwa eine plötzliche, kurzfristige Arbeitslosigkeit oder wenn ein neues Haushaltsgerät gekauft werden muss.
Wird von der Bank keine Ratenanpassung angeboten, kann es jedoch oftmals hilfreich sein, wenn man in dem Kreditgespräch einfach einmal erwähnt, dass dies aber bei der Bank XYZ möglich ist. Allerdings sollte diese Erwähnung natürlich auch auf Tatsachen beruhen. Unter Umständen ist es dann durchaus möglich, dass das Kreditinstitut seine Meinung ändert und doch noch eine Ratenanpassung in den Vertrag mit aufnimmt.
Fazit
Im Allgemeinen ist hier ein zweckgebundener Autokredit eine gute Wahl. Zum Vergleich der Darlehensangebote bietet sich der effektive Jahreszins an. Ratenanpassungen und Sondertilgungen sorgen für mehr Flexibilität.
Zuerst ist es ratsam, eine Kosten-/Ausgaben-Rechnung zu erstellen, um die mögliche Kredithöhe zu ermitteln. In der Regel eignet sich für eine Fahrzeugfinanzierung am besten ein Autokredit, da dieser in gleichbleibenden Raten abbezahlt wird und keine hohe Abschlussrate zu bezahlen ist. Aufgrund der Zweckgebundenheit profitieren angehende Autobesitzer zudem von einem niedrigen Zinssatz.
Beim Vergleich der verschiedenen Kreditangebote gilt es, den effektiven Zinssatz zu beachten, da dieser sämtliche Kosten inkludiert und sich somit für einen Vergleich sehr gut eignet. Sondertilgungen sowie Ratenanpassung sind empfehlenswerte, zusätzliche Vereinbarungen. So ist es mithilfe von Sondertilgungen machbar, Zinsen zu sparen und das Darlehen früher zu tilgen, während Ratenanpassungen in finanziell schwierigen Zeiten helfen.