Ein nicht richtig isoliertes oder sogar marodes Dach sorgt oftmals für einen immensen Wärmeverlust. Dringt Feuchtigkeit ein, können sich zum Beispiel auch Schimmelpilze breit machen. Dementsprechend empfiehlt sich in solchen und ähnlichen Fällen dringend die Erneuerung des Daches. Da diese jedoch zumeist mit hohen Kosten verbunden ist, wird hierfür zumeist ein Kredit beantragt.
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Dach erneuern?
Ob es wirklich notwendig ist, dass Dach zu erneuern, wird am besten mithilfe eines Dachsachverständigen abgeklärt.
Doch nur weil sich beispielsweise einige Moose und Algen auf den Dachziegeln breit gemacht haben, ist es noch lange nicht notwendig, das Dach zu erneuern. Ganz anders sieht es dagegen natürlich aus, wenn es beispielsweise hindurch regnet oder sich feuchte Stellen bilden.
Um ganz sicher zu gehen, ob eine Dacherneuern notwendig ist und welche Maßnahmen gegebenenfalls durchgeführt werden sollte, ist es ratsam, hier einen Dachsachverständigen hinzuzuziehen. Ein unabhängiger, am besten TÜV-zertifizierter Sachverständiger ist in der Lage, den Ist-Zustand des Daches aufzuzeichnen und etwaige Schäden aufzuzeigen. Anschließend wird er darüber aufklären, welche Maßnahme aus welchem Grunde notwendig sind.
Durch diese Vorgehensweise werden sprichwörtlich gleich „zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“: einerseits verhindert man so, dass keine Arbeiten ausgeführt werden, die unnötig sind und andererseits ist es somit auch machbar, einen ersten Überblick über die anfallenden Kosten zu erhalten.
Kosten
Die Kosten für eine Dachsanierung, inklusive energetischer Sanierung können, je nach Dachgröße, etwa 30.000 Euro betragen.
In der Regel ist es etwa alle 20 bis 30 Jahre notwendig, das Dach neu einzudecken. Im Durchschnitt fallen hierfür Kosten von etwa 100 Euro je Quadratmeter Fläche an. Ist ebenfalls eine Dämmung vorgesehen, ist es recht schnell möglich, dass daraus bis zu 200 Euro je Quadratmeter werden. Je nach Größe des Daches kann somit bei einer Dachsanierung, in Kombination mit einer energetischen Sanierung durchaus ein Preis von um die 30.000 Euro zustande kommen.
Kreditarten
Generell kommen bei der Erneuerung des Daches zwei Darlehensarten infrage: der Baufinanzierungskredit und der Modernisierungskredit.
Zur Finanzierung der Dach-Erneuerung kommen verschiedene Kredit-Arten infrage. So ist es unter Umständen zum Beispiel möglich, das Vorhaben durch einen Baufinanzierungskredit zu realisieren. Allerdings verhält es sich in der Regel so, dass bereits ein solches Darlehen zur Finanzierung des Hauskaufs aufgenommen wurde. Um einen zweiten Baufinanzierungskredit aufnehmen zu können, muss das erste jedoch bereits bis zu wenigstens 80 Prozent getilgt sein. Gegebenenfalls wird dann nach der Kreditbeantragung und Zustimmung der Bank vom Notar eine neue Grundschuld in das Grundbuch eingetragen. Dementsprechend muss hier mit weiteren Kosten gerechnet werden. Allerdings handelt es sich bei einem solchen Kredit um ein recht günstiges Darlehen, sodass sich ein solcher Abschluss durchaus lohnt.
Als Alternative zu einem Baufinanzierungsdarlehen bietet sich aber auch ein Modernisierungskredit an. Ein solches Darlehen kann auch dann aufgenommen werden, wenn bereits ein Kredit abbezahlt wird. Der Modernisierungskredit wird generell nur an Immobilienbesitzer vergeben, kommt jedoch ohne Eintrag ins Grundbuch aus. Da es sich hier auch hier um einen zweckgebundenen Kredit handelt, profitieren Antragsteller üblicherweise von günstigen Zinssätzen. Diese können zwar höher ausfallen als bei einer Baufinanzierung aber dennoch sind die Zinsen in der Regel niedriger als bei einem klassischen Ratenkredit.
Förderungen
Hausbesitzer, die eine Verbesserung der Energieeffizienz Ihres Hauses vornehmen möchte, werden oftmals von der KfW-Bank gefördert.
Kreditnehmer, die die Energieeffizienz des Eigenheims verbessern möchten, profitieren in den meisten Fällen von den verschiedensten Fördermöglichkeiten. Diese werden vor allem von der KfW-Bank vergeben. Das Kreditinstitut vergibt günstige Kredite sowie ebenfalls Investitionszuschüsse.
Ein solches Darlehen kann jedoch nicht direkt bei der KfW-Bank beantragt werden; dies läuft in der Regel über die Bank, bei der das eigentliche Modernisierungsdarlehen oder der Baufinanzierungskredit vergeben wird.
Voraussetzungen
Um ein Darlehen zu erhalten, gilt es, die verschiedensten Voraussetzungen zu erfüllen. Ist das nicht der Fall, kann ein zweiter Kreditnehmer oder ein Bürge miteinbezogen werden.
Doch ganz gleich, welcher Kredit beantragt wird, hierfür müssen die angehenden Darlehensnehmer die verschiedensten Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört standardmäßig, dass beispielsweise ein sicheres, festes Einkommen vonnöten ist. Des Weiteren sind in der Regel ebenfalls ein deutscher Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto wichtig. Unabdingbar sind zudem eine gute Bonität und eine positive Schufa-Auskunft.
Ist es jedoch, aus welchem Grund auch immer, nicht möglich, die verschiedenen Voraussetzungen der Banken zu entsprechen, dann kann mithilfe eines Bürgen oder eines zweiten Kreditnehmers normalerweise dennoch das gewünschte Darlehen aufgenommen werden. Allerdings muss dann natürlich die jeweils betreffende Person die diversen Voraussetzungen erfüllen. Des Weiteren muss sich der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer hier vollauf darüber im Klaren sein, dass er im Falle eines Zahlungsausfalls des eigentlichen Darlehensnehmers die komplette Restschuld begleichen muss.
Vergleichen und sparen
Durch einen Vergleich der verschiedenen Kreditangebote und der verschiedenen Sonderleistungen der Banken kann zumeist einiges gespart werden.
Bevor man sich für eine bestimmte Dach-Finanzierung entscheidet, ist es ratsam, sich verschiedene Angebote der diversen Banken einzuholen.
Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass diese keine Kredit-, sondern eine Konditionenanfrage an die Banken stellen. Denn zuletzt genanntes wird nicht in der Schufa abgespeichert und kann sich somit auch nicht negativ auf die eigene Bonität auswirken. Bei einer Kreditanfrage verhält sich das anders: Diese wird in der Auskunftei abgespeichert. Sind dort mehrere Kreditanfragen hinterlegt, kann das den Anschein erwecken, als ob das gewünschte Darlehen mehrfach abgelehnt wurde. Dadurch sind die Kreditinstitute dann eher geneigt, den Darlehenswunsch abzulehnen. So verschlechtert sich dann auch die eigene Bonität.
Da sich die diversen Kreditangebote der Banken zumeist deutlich voneinander differenzieren, ist hier in den meisten Fällen ein nicht zu verachtendes Einsparpotenzial gegeben. Bereits wenige Prozente können so durchaus einen Unterschied von einigen Hundert Euro ausmachen.
Ebenso lohnt es sich, einen Blick auf die Sonderleistungen zu werfen, die von den meisten Kreditinstituten angeboten werden. Dazu gehören neben einem variablen Tilgungssatz ebenfalls eine Aussetzung einer Monatsrate sowie ebenfalls kostenfreie Sondertilgungen.
So trägt zum Beispiel zuletzt genanntes dazu bei, die Darlehenssumme zu verringern und auf diese Weise auch Zinsen zu sparen. Wurde eine solche Vereinbarung nicht vertraglich festgehalten und möchte man dennoch eine Sondertilgung leisten, muss hierfür eine Gebühr, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung beglichen werden.
Dagegen kann das Aussetzen einer Monatsrate, etwa wenn plötzlich der Kühlschrank streikt und ein neues Gerät angeschafft werden muss, für einen gewissen finanziellen Spielraum sorgen, ohne dass die Bezahlung des Kredits in Gefahr gerät.
Dank eines variablen Tilgungssatzes ist es dagegen machbar, die Tilgung an die eigene Lebenssituation anzupassen: So ist es etwa machbar, die Tilgung zu erhöhen, wenn eine Gehaltserhöhung ins Haus steht. Meldet sich dagegen Nachwuchs an, kann es hilfreich sein, die Tilgung zu senken.