Der Kauf einer eigenen Immobilie ist nicht nur ein weitreichender persönlicher Schritt, sondern ebenfalls eine große finanzielle Entscheidung. Dementsprechend möchte der Hauskauf gut überlegt sein. Doch wann genau ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für den Kauf einer Immobilie gekommen? Nach welchen Kriterien sollte entschieden werden, ob jetzt oder vielleicht doch lieber später das Traumhaus gekauft wird?
Inhalt
Alter
Im Durchschnitt erwerben in Deutschland Menschen in einem Alter von um die 40 Jahre ihre erste eigene Immobilie.
Hierzulande erstehen die meisten Menschen in einem Alter von etwa 30 bis 50 Jahren eine eigene Immobilie. Hierbei kann es sich entweder um ein Haus oder auch um eine Eigentumswohnung handeln. Durchschnittlich erfolgt der Erwerb mit ungefähr 40 Jahren.
Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um eine Allgemeine, grobe „Richtlinie“. Denn wirklich ausschlaggebend ist natürlich nicht, was beispielsweise der Nachbar oder die Freunde tun, beziehungsweise, dass man „ebenso macht“, sondern die eigene finanzielle und persönliche Situation.
Persönliche Situation
Die eigene, individuelle Situation ist einer der ausschlaggebenden Faktoren bei der Überlegung, ob man ein Haus kauft.
Bevor man sich ein Haus kauft, gilt es zunächst einmal zu überlegen, ob man selbst auch wirklich dazu bereit ist sich fest an einen bestimmten Wohnort zu binden, beziehungsweise ob die eigene, persönliche Situation es derzeit zulässt.
So gilt es zum Beispiel zu klären, ob man an dem derzeitigen Wohnort wohnen bleiben oder umziehen möchte. Dies gilt es, in Einklang mit der familiären Situation zu bringen. Ist es beispielsweise gewünscht, in der Nähe der Eltern und Freunde zu bleiben? Oder soll das Traumhaus etwa in einer entfernteren, großen Stadt gekauft werden? Hier spielt natürlich auch die berufliche Seite mit, denn natürlich muss der alltägliche Arbeitsweg ohne Probleme bewältigt werden können.
Wie sieht es hinsichtlich der Familienplanung aus? Wenn man bereits fest vergeben ist, muss ein etwaiger Umzug in ein Haus an einem anderen Ort auch mit der persönlichen sowie beruflichen Situation der Freundin/Frau zusammenpassen.
Dazu kommt etwaiger Nachwuchs: Sind Kinder geplant? Möchte man noch vor der Geburt des ersten Kindes ein Eigenheim erstehen? Oder möchte man sich mit dem Kauf der Immobilie noch Zeit lassen und das Vorhaben erst dann in Angriff nehmen, wenn der Nachwuchs bereits da ist?
Hier gilt es auch zu beachten, ob beispielsweise Kindergarten und Schule in der Nähe sind und ob gute öffentliche Nahverkehrsverbindungen bestehen; denn schließlich geht der Nachwuchs irgendwann auf eine weiterführende Schule und diese befindet sich nicht zwangsläufig immer am Wohnort.
Berufliche/finanzielle Situation
Am besten ist die berufliche/finanzielle Situation abgeklärt, bevor ein Haus erstanden wird.
Bevor man eine Immobilie erwirbt, sollte die berufliche Situation am besten bereits geklärt sein. Das bedeutet, dass man hier sprichwörtlich „fest im Sattel“ sitzen sollte. Idealerweise verfügt man hier über einen unbefristeten Arbeitsvertrag in einem Job, der einem persönlich Freude bereitet, beziehungsweise dem gerne nachgegangen wird.
Ist es derzeit aus beruflichen Gründen nicht möglich, sesshaft zu werden, da beruflich bedingt immer einmal wieder umgezogen werden muss, verschiebt man den Erwerb der eigenen Immobilie am besten auf ruhigere Zeiten.
Zudem sollte man nicht nur über ein sicheres, festes und regelmäßiges Einkommen verfügen, sondern es sollte ebenfalls eine gewisse Höhe mitbringen. Denn nur so kann die monatliche Ratenzahlung auch wirklich gewährleistet werden. Außerdem verlangen die Banken ebenfalls eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft.
Eigenkapital
Zumindest die Nebenkosten des Hauskaufs sollten durch Eigenkapital gedeckt sein.
Des Weiteren wurde idealerweise bereits eine gewisse Summe für den Hauskauf angespart. So gehen beispielsweise die Banken im Normalfall davon aus, dass der angehende Kreditnehmer zumindest die Kaufnebenkosten, wie etwa Notar und Grundbucheintrag, aus eigener Tasche bezahlen kann.
Dabei gilt natürlich: Umso mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto weniger Geld muss aufgenommen und dementsprechend weniger Zinsen bezahlt werden. Hier können beispielsweise auch Lebensversicherungen und Bausparverträge mit einfließen.
Allerdings ist es nicht ratsam, das komplette Eigenkapital in den Hauskauf zu stecken. Denn schließlich können immer einmal wieder Notfälle, wie etwa der Kauf eines neuen Autos, eines Küchengerätes oder Ähnliches anstehen. Dazu möchte man sicher auch einmal in Urlaub fahren oder sich schlichtweg sonst etwas Gutes gönnen.
Finanzierung
Zum Erwerb eines Hauses wird in der Regel ein Kredit benötigt.
Wer ein Haus kauft, kommt selten an einer Finanzierung vorbei. Immerhin gilt es hier, eine beachtliche Summe aufzubringen, die in der Regel nicht auf dem Girokonto vorhanden ist und auch nicht allein von dem Angesparten aufgebracht werden kann.
Dementsprechend gilt es sich zu überlegen, ob man persönlich für die Aufnahme eines Kredits bereit ist. Schließlich ist man durch das Darlehen jahrelang fest gebunden und muss jeden Monat die anfallende Rate begleichen können.
Des Weiteren sollte man nicht schlichtweg das erstbeste Kreditangebot annehmen, dass sich bietet. Wesentlich besser ist es dagegen, wenn die verschiedenen Darlehens-Offerten von unterschiedlichen Banken gut miteinander verglichen werden. Immerhin kann, je nach Summe des Kredits, eine Differenz von wenigen Prozentpunkten des Zinssatzes bereits ein Unterschied von mehreren Hundert Euro ausmachen.
Doch nicht nur dem Zinssatz, sondern ebenfalls den weiteren Leistungen der Bank, gilt es Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu zählen zum Beispiel kostenfreie Sondertilgungen, ein variabler Tilgungssatz und das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall.
Die Wunsch-Immobilie steht jetzt zum Verkauf?
Unter Umständen kann hier eine 110 Prozent Finanzierung weiterhelfen.
Wer sich generell darüber im Klaren ist, dass er ein Haus kaufen möchte und eigentlich alles passt, „nur“ dass eben noch etwas Eigenkapital angespart werden muss, der ist immerhin bereits einen guten Schritt weiter. Doch was, wenn genau zu diesem Zeitpunkt, die persönliche Traum-Immobilie zum Kauf angeboten wird?
In diesem Fall ist es beispielsweise möglich, die Bank nach einer sogenannten 110 Prozent Finanzierung zu fragen. In diesem Fall übernimmt das Kreditinstitut ebenfalls die Kaufnebenkosten. Allerdings muss man sich hier darüber im Klaren sein, eine solche Finanzierung in der Regel teurer ausfällt und die Einkommensverhältnisse geklärt sein müssen. Ebenso ist hier eine positive Schufa-Auskunft sowie eine sehr gute Bonität oftmals ein absolutes „Muss“.
Fazit
Ausschlaggebend ist immer die eigene, individuelle Situation.
Es kann nicht Allgemein beantwortet werden, wann der richtige Zeitpunkt für den Kauf eines Hauses ist. Hier kommt es immer auf die eigene, persönliche, berufliche sowie finanzielle Situation an. Wer generell gerne ein Haus kaufen würde, sich aber diesbezüglich nicht sicher ist, kann sich natürlich auch bei den Banken beraten lassen. Am besten ist es, wenn verschiedene Kredit-Angebote eingeholt und diese gut miteinander verglichen werden. Auf diese Weise ist es durchaus möglich, bei der Finanzierung des eigenen Traumhauses einiges zu sparen.