Privatkredite sind für die unterschiedlichsten Zwecke gedacht. So ist es damit beispielsweise möglich, die eigene Traumhochzeit samt Flitterwochen zu bezahlen oder sich endlich die lang ersehnte Weltreise zu gönnen. Doch auch für die Erfüllung einer Vielzahl weiterer privater Wünsche bietet sich ein solches Darlehen auf ideale Weise an. Dennoch sollte nicht einfach zu irgendeinem Kreditangebot gegriffen werden: Wer hier einiges beachtet, kann beispielsweise einiges sparen.
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Privatkredit: Zweckgebunden oder ohne Zweckbindung?
Zweckgebundene Darlehen sind in der Regel günstiger.
Bevor man sich für einen Privatkredit entscheidet, sollte man sich natürlich über den Verwendungszweck im Klaren sein. Je nachdem, für was genau das Darlehen gedacht ist, kann es etwa sein, dass hier ein zweckgebundener Kredit infrage kommt. Das ist zum Beispiel bei einem Auto- oder auch Immobiliendarlehen der Fall. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, darf die Darlehenssumme dann nur für diesen bestimmten Zweck verwendet werden. Das wäre beispielsweise der Kauf eines Autos oder eines Hauses.
Die Zweckgebundenheit birgt den Vorteil, dass die Banken in der Regel günstigere Kredite offerieren. Der Hintergrund hierfür ist, dass die Kreditinstitute von Sicherheiten profitieren: So kann beispielsweise beim Hauskauf eine Grundschuld eingetragen werden oder beim Erwerb eines Wagens verbleibt der Fahrzeugbrief zunächst bei der Bank.
Unter zweckungebundene Darlehen werden dagegen Kredite verstanden, die unter anderem zum Möbelkauf oder zur Finanzierung einer Reise genutzt werden. Hier existieren keine Sicherheiten, auf die die Bank im Notfall zurückgreifen kann. Aufgrund dessen werden hier oftmals etwas höhere Zinssätze vergeben. Dafür jedoch profitieren Kreditnehmer von einer sehr hohen Flexibilität und können die Darlehenssumme für die unterschiedlichsten Zwecke verwenden.
Achtung: Die angegebenen Zinssätze bei einem Kreditangebot werden in der Regel immer mit verschiedenen Prozentsätzen angegeben. Üblicherweise handelt es sich bei dem großgeschriebenen Zinssatz um die günstigste Variante, während in der Regel in kleinerer Schrift darunter „bis X-Prozent“ steht. Dementsprechend liegt der wirkliche Prozentsatz hier normalerweise zwischen diesen beiden Beträgen: es wird also nicht immer der günstigste Prozentsatz vergeben.
Das liegt daran, dass die Zinssätze bonitätsabhängig verteilt werden. Bei einer guten Bonität fallen diese deutlich besser aus, als wenn es mit der Bonität nicht ganz so gut bestellt ist.
Kreditangebote vergleichen
Die diversen Darlehensofferten der verschiedenen Banken differenzieren sich oftmals deutlich voneinander, sodass ein Vergleich unbedingt ratsam ist.
Ein Kredit ist nicht gleich ein Kredit. Aufgrund dessen ist es unbedingt empfehlenswert, die verschiedenen Darlehensangebote gut miteinander zu vergleichen. Hierfür wird am besten der effektive Jahreszins verwendet, da in diesem bereits sämtliche Gebühren berücksichtigt sind. Bei dem Nominalzins ist das nicht der Fall. Selbst wenige Prozentpunkte Differenz können unter Umständen, je nach Höhe der Kreditsumme, eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro bedeuten.
Ebenso gilt es, auf die diversen Sonderleistungen zu achten, die die verschiedenen Banken anbieten. So ist es bei einigen Kreditinstituten beispielsweise machbar, kostenfreie Sondertilgungen zu leisten oder einen variablen Tilgungssatz zu erhalten. Des Weiteren kann beispielsweise auch das Aussetzen einer monatlichen Rate im Vertrag verankert sein.
Wer hier die diversen Darlehensangebote gut vergleicht, kann sich so zum einen die Kredit-Rückzahlung angenehmer gestalten und zum anderen einiges sparen.
Restschuldversicherung
Ob eine solche Versicherung abgeschlossen wird oder nicht, hängt immer auch von der eigenen, persönlichen Situation ab.
Je nach Kreditinstitut ist es bei Vertragsabschluss auf Wunsch ebenfalls möglich, sich für eine Restschuldversicherung zu entscheiden. Diese springt zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit oder Tod des Kreditnehmers ein. Hier gilt es jedoch, gut zu überlegen, ob sich der Abschluss lohnt. Zudem darf nicht vergessen werden, dass dann zusätzlich zu der eigentlichen Kreditrate ebenfalls die Beiträge für die Versicherung entrichtet werden müssen.
Ein Single, der sich beispielsweise für einige Hundert Euro eine paar neue Möbel finanziert, wird in der Regel eher keine Restschuldversicherung benötigen. Bei einem Familienvater, der einen Hauskredit aufgenommen hat, kann das dagegen ganz anders aussehen. Dementsprechend sollte der Abschluss einer Restschuldversicherung immer in Einzelfall betrachtet werden.
Voraussetzungen
Ist es nicht möglich, die diversen Voraussetzungen der Banken zu erfüllen, bietet es sich an, einen Bürgen oder auch einen zweiten Kreditnehmer mit einzubeziehen.
Damit die Banken einen Privatkredit vergeben, müssen angehende Kreditnehmer diverse Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen etwa neben einem regelmäßigen Einkommen ebenfalls eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft. Ebenso wird vonseiten der Banken üblicherweise auf ein deutsches Girokonto und einen deutschen Wohnsitz geachtet.
Wer sich nicht sicher ist, wie die Schufa-Auskunft ausfällt, der kann vorab eine Selbstauskunft einholen. Denn es ist durchaus möglich, dass sich in der Schufa noch veraltete oder auch falsche Einträge befinden, die für eine schlechtere Bonitäts-Einstufung sorgen. In solchen Fällen ist es möglich, eine Löschung beziehungsweise Richtigstellung zu beantragen. Hierfür ist es normalerweise notwendig, die diversen Nachweise zu erbringen. Dementsprechend empfiehlt es sich, einige Zeit vor der gewünschten Kreditaufnahme, rechtzeitig, eine Selbstauskunft zu beantragen.
Sollte es jedoch nicht möglich sein, eine oder auch mehrere der verschiedenen Voraussetzungen zu erfüllen, dann ist es dennoch nicht unbedingt notwendig, auf das gewünschte Privatdarlehen zu verzichten.
Denn mithilfe eines zweiten Kreditnehmers oder auch eines Bürgen, ist es durchaus möglich, dass die Bank trotzdem das Darlehen vergibt. Hierfür ist es jedoch unabdingbar, dass der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer dann seinerseits die jeweiligen Voraussetzungen erfüllt. Ist das der Fall, kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass die Bank das Privatdarlehen auszahlt.
Allerdings sollte die betreffende Person sich darüber bewusst sein, dass sie im Notfall, also bei einem Zahlungsausfall des eigentlichen Kreditnehmers, die restliche Darlehensschuld vollständig begleichen muss.
Rückzahlung
Die Monatsrate muss der finanziellen Situation angepasst sein.
Bevor ein Kredit aufgenommen wird, sollte man sich bereits Gedanken über die Rückzahlung des Darlehens machen. Hier spielt jedoch nicht nur die Darlehenssumme, sondern ebenfalls die Kreditlaufzeit und die monatliche Ratenhöhe eine gewichtige Rolle.
Je höher die Monatsrate ist, desto schneller ist der Kredit zurückgezahlt und umso weniger Zinsen müssen beglichen werden. Fällt die monatliche Rate dagegen niedriger aus, zahlt man eine längere Zeit das Darlehen ab und es fallen höhere Zinsen an. Hier darf jedoch auch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Monatsrate dennoch immer ohne Probleme regelmäßig bezahlbar bleiben muss.
Welche Ratenhöhe für die eigene, finanzielle Situation am besten passt, kann mithilfe eines Haushaltsplans ermittelt werden. Hier zieht man ganz einfach die monatlichen Ausgaben von den Einnahmen ab. Der Restbetrag ist frei verwendbar und dient somit ebenfalls zur Ratenrückzahlung.
Allerdings sollte man die Summe nicht vollständig verwenden, um bei Bedarf einen gewissen finanziellen Puffer zu besitzen.