Obwohl die Bezeichnung „Hausfrauenkredit“ an sich mittlerweile schon längst veraltet ist, wird sie heutzutage dennoch immer einmal wieder gerne verwendet. Dabei handelt es sich eigentlich um einen Kleinkredit. Somit wird unter einem Hausfrauenkredit eigentlich ein Kredit verstanden, der an Personen mit geringem oder sogar überhaupt keinem Einkommen vergeben wird.
Inhalt
Zielgruppe
Nicht nur Hausfrauen ist diese besondere Kreditart vorenthalten.
Der Name „Hausfrauenkredit“ weist auf eine frühere Zeit hin, in der die Ehefrauen zumeist zu Hause, eben als Hausfrau, tätig gewesen sind und die Männer in Vollzeit arbeiteten. Aufgrund dessen, dass die Ehefrauen mithilfe des Einkommens des Ehemannes abgesichert gewesen sind, vergaben die Banken die sogenannten Hausfrauenkredite. Mittlerweile hat sich die Zielgruppe jedoch deutlich verändert. So ist es nicht mehr „nur“ Hausfrauen möglich, einen solchen Kleinkredit zu erhalten, sondern zum Beispiel ebenfalls Auszubildenden, Studenten und Rentnern.
Dementsprechend ist es Personen ohne festes oder auch mit einem geringen Monatseinkommen von höchstens 400 Euro eine solchen Kredit erhalten; wenn diese in der Lage sind, eine weitere Absicherung vorweisen zu können.
Kreditsumme und Voraussetzungen
Je nach Bank werden unterschiedlich hohe Kreditsummen vergeben; wobei hierfür immer die jeweiligen Voraussetzungen gegeben sein müssen.
Damit die Banken einen Hausfrauenkredit vergeben, müssen die Antragsteller gewisse Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört üblicherweise entweder ein sicheres, festes Einkommen in einer bestimmten Höhe oder auch eine geeignete Absicherung, wie etwa durch das Einkommen des Ehepartners. Des Weiteren wird hier in der Regel eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft vorausgesetzt. Ein weiteres „Muss“ ist die Volljährigkeit. Zudem wird von den Kreditinstituten üblicherweise ebenfalls ein deutsches Girokonto sowie die deutsche Staatsbürgerschaft verlangt,
Hausfrauenkredite werden üblicherweise mit geringen Darlehenssumme vergeben. Es gibt jedoch auch Banken, die hier mehrere Tausend Euro vergeben.
Hausfrauenkredit ohne Einkommen
Im Allgemeinen ist dies nur mithilfe eines Bürgen oder eventuell ebenfalls durch eine Sicherheitsübereignung möglich.
Alleinlebende oder auch Ehefrauen, die ohne ihren Partner einen Kredit aufnehmen möchte und zugleich über kein eigenes Einkommen verfügen, haben es oftmals sehr schwer, das gewünschte Darlehen zu erhalten. Allerdings besteht die Option, der Bank gewisse Sicherheiten anzubieten, damit eben doch noch ein Kredit vergeben wird.
So ist es zum Beispiel möglich, sich nach einem Bürgen oder auch einem zweiten Kreditnehmer umzusehen. Das muss nicht zwangsläufig der eigene Ehemann sein. So ist es zum Beispiel auch machbar, hier die Eltern, weitere Verwandte oder auch Freunde einzusetzen.
Alternativ hierzu bietet sich unter Umständen ebenfalls eine Sicherheitsübereignung an: Ist der gewünschte Kredit zum Eigentum-Erwerb vorgesehen, übergibt man hiermit der Bank das Recht, so lange Besitzer des betreffenden Eigentums zu sein, bis das Darlehen vollständig zurückbezahlt wurde.
Worauf achten?
Bei der Beantragung eines Hausfrauenkredits gilt es, die verschiedensten Dinge zu beachten. Dazu zählen:
- Laufzeit und Ratenhöhe: Es ist generell ratsam, eine recht kurze Laufzeit auszuwählen, denn umso schneller das Darlehen zurück bezahlt wird, desto weniger Zinsen müssen beglichen werden. Allerdings sollte sich die monatliche Ratenhöhe dennoch in einem Rahmen befinden, der problemlos bewältigt werden kann.
- Zinsen: Die Zinsen für einen geringverdienenden oder auch einkommenslosen Ehepartner und Antragsteller mit negativer Schufa-Auskunft fallen in der Regel recht hoch aus; sofern hier überhaupt ein Kredit vergeben wird. Der Grund hierfür ist die mangelnde Bonität und somit auch das höhere Risiko der Bank.Allerdings fällt der Zinssatz üblicherweise geringer aus, wenn ein Bürge oder auch ein zweiter Kreditnehmer vorhanden ist. Denn durch die betreffende Person verringert sich wiederum das Ausfallrisiko des Antragstellers.
- Kreditangebote vergleichen: Bevor man sich für ein bestimmtes Darlehen entscheidet, ist es unbedingt ratsam, die diversen Darlehensofferten der verschiedenen Banken gut miteinander zu vergleichen, da hier oftmals deutliche Unterschiede bestehen. So ist es zum Beispiel ratsam, beim Vergleich den effektiven Jahreszins hinzuziehen, da dieser die diversen Kreditkosten bereits enthält. Des Weiteren sollte man ebenfalls die weiteren Leistungen der Banken nicht vernachlässigen. So bieten zum Beispiel einige Kreditinstitute einen variablen Tilgungssatz und/oder das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall an. Außerdem wird oftmals die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen eingeräumt. Sondertilgungen können unter Umständen auch ohne regelmäßiges, eigenes Einkommen vorgenommen werden. Läuft beispielsweise eine Lebensversicherung oder ein Bausparvertrag aus, ist es mit dem betreffenden Geld möglich, bis zu einem gewissen Betrag eine Sondertilgung zu leisten. Diese sorgt dafür, dass sich die Kreditsumme reduziert und sich somit ebenfalls die Zinsbelastung verringert.
Alternativen
Eventuell bietet sich ein Ratenkredit oder auch ein schufafreies Darlehen als Alternative zu einem Hausfrauenkredit an.
Unter Umständen bietet sich als Alternative zu einem Hausfrauenkredit beziehungsweise einem Kleinkredit ebenfalls ein herkömmlicher Ratenkredit an. Hier werden von den Banken zumeist deutlich höhere Kreditsummen vergeben. Allerdings ist es ohne ein dementsprechende Einkommen beziehungsweise eine dementsprechende Bonität in der Regel nicht machbar, zu einem solchen Darlehen zu gelangen. Eine weitere Option kann beispielsweise ein Kredit ohne Schufa-Auskunft darstellen. Doch auch hier gilt, dass eine gute Bonität sowie ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe als Voraussetzung für die Kreditvergabe angesehen werden. Negative Schufa-Einträge spielen hier dagegen keine Rolle. Denn bei einem schufafreien Kredit wird, wie die Bezeichnung bereits andeutet, weder eine Auskunft bei der Schufa eingeholt, noch wird ein solches Darlehen dort eingetragen.
So wird bei einem Ratenkredit wie auch bei einem schufafreien Darlehen jedoch in der Regel ein Bürge oder zweiter Kreditnehmer benötigt, wenn eben kein ausreichendes Einkommen beziehungsweise keine gute Bonität gegeben ist.
Allerdings sollte sich der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer vollkommen im Klaren darüber sein, dass er im Falle eines etwaigen Zahlungsausfalls des Darlehensnehmer für die komplette, restliche Darlehenssumme haftet. Dementsprechend gilt es, sich hier gut zu überlegen, ob man „einspringen“ möchte oder vielleicht eher doch nicht.
Fazit
Einen Hausfrauenkredit zu erhalten ist somit durchaus möglich. Allerdings nennt sich ein derartiges Darlehen heutzutage eher „Kleinkredit“ und ist zudem nicht nur auf Hausfrauen, sondern ebenfalls auf weitere Geringverdiener und Personen mit keinem eigenen Einkommen ausgerichtet. In den meisten Fällen wird für eine erfolgreiche Kreditvergabe jedoch ein Bürge oder ein zweiter Kreditnehmer benötigt. Das gilt vor allem dann, wenn ebenfalls keine weiteren, dementsprechenden Sicherheiten vorhanden sind. Als Alternativen kommt zwar generell ein Ratenkredit oder ein schufafreies Darlehen infrage aber auch hier müssen die diversen Voraussetzungen der Banken erfüllt werden. Dazu gehört eben auch ein sicheres, regelmäßiges Einkommen sowie eine positive Schufa-Auskunft und eine gute Bonität-. Dementsprechend kann auch bei diesen Darlehensarten oftmals nur ein Bürge beziehungsweise zweiter Kreditnehmer dabei helfen, den gewünschten Kredit zu erhalten.