Nicht immer wünschen sich angehende Kreditnehmer einen Neubau; für eine Vielzahl an Personen ist ein stilvoller Altbau deutlich erstrebenswerter. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob sich die Finanzierung eines Altbaus überhaupt lohnt.
Inhalt
Zustand des Hauses
Altbauten sind nicht immer in einem guten Zustand; oftmals müssen umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden.
Bei der Finanzierung eines älteren Hauses spielt unter anderem der Zustand des Gebäudes eine gewichtige Rolle. So gibt es beispielsweise gut erhaltene beziehungsweise bereits sanierte Häuser, bei denen es nicht notwendig ist, eine größere Summe in Sanierungsarbeiten und Umbauten zu stecken.
Andere Altbauten dagegen bedürfen einer umfangreicheren Sanierung; was den eigenen Geldbeutel oftmals zwar stark belastet aber auch dafür sorgt, dass hier die persönlichen Wünsche und Vorstellungen umgesetzt werden können.
Je nach Zustand des Hauses und den gegebenenfalls anfallenden Arbeiten ist somit eine deutlich höhere Kreditsumme notwendig, als wenn keinerlei Sanierungskosten auf den Käufer zukommen. Dementsprechend muss mit der Bank, je nach Situation, ein höherer Darlehensbetrag abgesprochen werden. Dies jedoch führt zu einer längeren Laufzeit und/oder einer deutlich höheren Kreditrate. Somit gilt es hier zunächst einmal gut nachzurechnen, ob dies aus eigener Sicht überhaupt zu stemmen ist.
Kosten und Eigenkapital
Bei der Finanzierung eines Altbaus kommen verschiedene Kostenfaktoren zusammen; zudem sollte ausreichend Eigenkapital vorhanden sein.
Zur Finanzierung eines Altbaus müssen verschiedene Faktoren einberechnet werden. Dazu gehören neben dem eigentlichen Preis des Hauses ebenfalls typische Kaufnebenkosten, wie etwa Notar, Grundbucheintrag und, gegebenenfalls, eine Maklerprovision.
Üblicherweise bezahlt der Kreditnehmer die Kaufnebenkosten mithilfe von vorhandenem Eigenkapital. Hier besteht lediglich eine Ausnahme: Bei einer 110 Prozent Finanzierung werden auch diese Beträge mithilfe des aufgenommenen Darlehens beglichen. Allerdings muss der Kreditnehmer für eine solche Finanzierung in der Regel eine sehr gute Bonität besitzen. Außerdem fallen hier deutlich höhere Zinssätze an, sodass der Kredit relativ kostenintensiv sein kann. Dazu kommt, dass nicht jede Bank ein solches Darlehen anbietet.
Des Weiteren gilt es bei einem Kredit zur Finanzierung eines Altbaus ebenfalls die anfallenden Sanierungskosten zu berücksichtigen. Dies gestaltet sich jedoch oftmals als sehr schwierig, denn zumeist ist es nicht unbedingt ganz genau abzusehen, welche Kosten diesbezüglich auf den Darlehensnehmer zukommen.
Hier empfiehlt es sich, bereits vorab Kontakt mit den jeweils benötigten Handwerkern aufzunehmen, um so einen Eindruck zu erhalten, für welche Arbeiten mit was für Kosten gerechnet werden muss. Dabei empfiehlt es sich generell, hier einen gewissen Puffer einzuplanen. Zudem ist es immer ratsam, auch etwas Eigenkapital zurückzubehalten und nicht sämtliche vorhandenen Gelder in die Finanzierung zu stecken. Auf diese Weise sind auch die meisten unvorhergesehenen Ereignisse beziehungsweise Kosten abgedeckt.
Sollte die Darlehenssumme und das auf die Seite gelegte Eigenkapital nicht ausreichen, um plötzlich aufkommende Mehrkosten in Bezug auf die Renovierungsarbeiten bezahlen zu können, ist unter Umständen eine Anschlussfinanzierung möglich. Allerdings ist dies nicht immer einfach und wird auch nicht immer von den Banken durchgeführt. Dazu kommt, dass bei einer Anschlussfinanzierung in der Regel mit höheren Zinssätzen gerechnet werden muss. Aufgrund dessen ist es hier deutlich besser, vorab etwas großzügiger zu kalkulieren und eine gewisse Summe an Eigenkapital zurück zu behalten.
Konditionen
Die Konditionen einer Altbaufinanzierung richten sich nach den verschiedensten Faktoren. Dazu zählt die eigene Bonität: So hängt die Höhe des Zinssatzes immer hiervon ab. Das bedeutet, dass Kreditnehmer mit einer guten Bonität generell einen besseren Zinssatz erhalten, als Darlehensnehmer mit einer schlechteren Bonität.
Außerdem spielt neben der eigentlichen Darlehenssumme ebenfalls die Laufzeit des Kredits bei der Konditionenberechnung eine große Rolle.
Das wiederum gilt ebenfalls für die gewünschte Zinsbindungsfrist. Bei einem Immobilienkredit sind Zinsbindungen zwischen zehn bis 15 Jahre in der Regel üblich.
Doch auch die Lage sowie der Zustand des betreffenden Altbaus sind Faktoren, die sich auf die Konditionen des Kredits auswirken.
Zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank
Zudem ist es unter Umständen möglich, von den verschiedensten Zuschüssen zu profitieren. So bietet zum Beispiel die KfW-Bank günstige Darlehen an, wenn beispielsweise energieeffizient gebaut oder saniert wird. Ein solcher Kredit kann jedoch nicht direkt vom Darlehensnehmer bei der KfW-Bank beantragt werden; dies geschieht üblicherweise über das Kreditinstitut, bei dem die Altbaufinanzierung durchgeführt wird.
Voraussetzungen
Zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kreditvergabe gehört unter anderem ein sicheres, regelmäßiges Einkommen.
Um einen Kredit zum Kauf eines Altbaus zu erhalten, muss der Darlehensnehmer jedoch ebenfalls verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört neben einer guten Bonität ebenfalls eine positive Schufa-Auskunft. Aber auch ein festes, regelmäßiges Einkommen ist hier vonnöten. Des Weiteren achten die Banken üblicherweise ebenfalls darauf, dass ein deutsches Bankkonto sowie ein deutscher Wohnsitz vorhanden sind. Zudem muss der Kreditnehmer volljährig sein.
Ist es dem Darlehensnehmer jedoch nicht möglich, eine oder auch mehrere der Bank-Voraussetzungen zu erfüllen, muss die Finanzierung des Altbaus per Kredit jedoch nicht vollkommen ad acta gelegt werden. So ist es mithilfe eines Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer in der Regel immer noch möglich, das gewünschte Darlehen zu erhalten. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits die diversen Voraussetzungen der Banken erfüllt.
Allerdings muss sich der Bürge beziehungsweise zweite Kreditnehmer bewusst darüber sein, dass er, bei einem etwaigen Zahlungsausfall, für die komplette restliche Darlehensschuld aufkommen muss.
Fazit
Bei einem Altbau bieten sich im Allgemeinen zwei verschiedene Varianten an: Es wird ein bereits saniertes Gebäude, dass sich in einem guten Zustand befindet, erstanden, bei dem kaum beziehungsweise keine Sanierungsarbeiten notwendig sind oder man entscheidet sich für ein sanierungsbedürftiges Haus.
Bei zuerst genanntem fallen zwar keine weiteren Arbeiten an aber dafür ist, in der Regel, der Kaufpreis aufgrund des guten Zustandes höher. Dagegen hat man bei einer sanierungsbedürftigen Immobilie die Möglichkeit, das Haus nach den eigenen, individuellen Wünschen zu gestalten. Hier ist der Kaufpreis niedriger angesetzt, was sich jedoch zumeist aufgrund der höheren, benötigten Darlehenssumme wieder relativiert.
Ob sich die Finanzierung eines Altbaus lohnt, hängt somit von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört beispielsweise neben dem Zustand des Hauses ebenfalls die Höhe des persönlichen Einkommens beziehungsweise die Höhe des Betrages, der jeden Monat für die Ratenzahlung aufgebracht werden kann.
Die Kosten für eine solche Finanzierung setzen sich aus unterschiedlichen Beträgen zusammen. Dazu gehört unter anderem die Höhe der zu erwartenden Sanierungsarbeiten. Außerdem ist es unter Umständen machbar, ein zinsgünstiges Darlehen von der KfW-Bank zu erhalten. Das ist etwa dann der Fall, wenn energieeffizient saniert wird. Diese Kredite werden über die Bank beantragt, die die Finanzierung des Altbaus übernimmt. Zur Bezahlung der Kaufnebenkosten ist üblicherweise Eigenkapital vonnöten. Zudem empfiehlt es sich, eine gewisse Summe an Eigenkapital für etwaige Notfälle zur Seite zu legen.