Bildungskredite sind etwa bei der KfW-Bank sowie dem Bundesverwaltungsamt erhältlich. Allerdings gelten hier unterschiedliche Einschränkungen.
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KfW Bildungskredit
Der Bildungskredit der KfW Bank zeichnet sich durch einen sehr günstigen Zinssatz aus.
Der KfW Bildungskredit kann aufgenommen werden, wenn man sich innerhalb der letzten Ausbildungsjahre befindet. Antragsteller haben hier die Wahl zwischen unterschiedlich hohen Auszahlungsbeträgen zwischen deren Höhe sich auf 100, 200 beziehungsweise 300 Euro beläuft. Der mögliche Darlehensbetrag liegt hier zwischen 1.000 und 7.200 Euro.
Ebenso ist es möglich, ein solches Darlehen für Einmalaufwendungen, wie etwa zur Finanzierung eines Auslandssemesters oder auch zum Kauf eines Laptops, aufzunehmen. Hierfür ist es machbar einen Betrag von bis zu 3.600 Euro beantragt werden. Die Auszahlung der Summe erfolgt in diesem Fall in einem Einmalbetrag.
Die Dauer der jeweiligen Auszahlungen ist auf höchstens 24 Monate beschränkt. Anschließend kommt es zu einer Pause, in der der Darlehensnehmer zwar keine Zahlungen von der KfW Bank erhält aber ebenfalls auch keine Tilgung begleichen muss.
Die Rückzahlung des Kredits beginnt erst vier Jahre, nachdem die erste Auszahlung stattgefunden hat. Dementsprechend beträgt die Karenzzeit bei einem solchen Kredit zumindest zwei Jahre.
Beginnt die Rückzahlung, müssen üblicherweise monatliche Raten in Höhe von 120 Euro im Monat beglichen werden. Der Bildungskredit der KfW Bank zeichnet sich durch einen sehr günstigen Zinssatz aus.
Gut zu wissen: Bei dem Zinsniveau des Bildungskredits erfolgt jedes halbe Jahr eine Anpassung an die derzeit aktuelle Lage auf dem Finanzmarkt. Somit sind die Zinsen hier nicht festgelegt, sondern variabel.
Voraussetzungen
Damit der Bildungskredit der KfW Bank in Anspruch genommen werden kann, ist es jedoch unabdingbar, dass hierfür verschiedene Voraussetzungen erfüllt sind.
So muss der angehende Darlehensnehmer zwischen 18 und 35 Jahre alt sein. Des Weiteren muss das Studium oder auch die Ausbildung in Vollzeit absolviert werden. Ein weiterer, wichtiger Punkt ist, dass die Universität, beziehungsweise die Fachhhochschule, Hochschule oder auch Schule im Besitz einer BaföG-Anerkennung ist. Außerdem gilt für Schüler, dass sich diese entweder in einer Ausbildung befinden oder aber bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben müssen.
Für Studenten gilt dagegen folgendes: Diese müssen ihre jeweilige, anfallende Zwischenprüfung nicht nur bereits bestanden haben, sondern dabei sein, ein Aufbau-, Zusatz- oder auch Ergänzungsstudium durchzuführen. Des Weiteren ist ebenfalls ein Abschluss in einem grundständigen Studiengang eine Voraussetzung für die Vergabe des KfW-Bildungskredits. Dann müssen die Studenten ein postgraduales Studium aufnehmen.
Des Weiteren ist eine Kreditvergabe ebenfalls möglich, wenn ein Student nach seinem Bachelor-Abschluss den Master-Abschuss absolvieren möchte.
Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes
Neben der KfW Bank bietet ebenfalls das Bundesverwaltungsamt Bildungskredite an; allerdings existieren auch hier Voraussetzungen beziehungsweise Ausschlüsse.
Es ist jedoch auch möglich, einen Bildungskredit beim Bundesverwaltungsamt zu beantragen. Ein solches Darlehen wird an Studenten vergeben, die an einer Hochschule studieren oder die sich im Ausland befinden und dort studieren. Bei zuletzt genanntem müssen sich die Studenten jedoch an einer Ausbildungsstätte befinden, die einer Hochschule innerhalb von Deutschland gleichwertig ist.
Gut zu wissen: Studenten, die an einer Berufsakademien studieren, werden im Rahmen der Bewilligung des Bildungskredits als Schüler aufgeführt.
Studiengänge, die nicht gefördert werden
Das Bundesverwaltungsamt vergibt Bildungskredite jedoch nicht generell. So werden unter den nicht förderfähigen Studiengängen zum Beispiel Referendariate, Promotionsstudiengänge sowie Teilzeit- und berufsbegleitende Studiengänge aufgeführt. Ebenfalls nicht förderfähig sind Studierende mit einem Gasthörerstatus sowie Praktika, die der Studienvor- und Nachbereitung dienen. Aber auch sogenannte „Verbesserungsversuche“, also Prüfungswiederholungen, die der Verbesserung einer bereits bestandenen Prüfung dienen, sind nicht förderfähig.
Alternative: Studienkredit
Studenten bietet sich ebenfalls die Möglichkeit, bei einer Bank einen Studienkredit zu beantragen; hier gelten jedoch unterschiedliche Voraussetzungen.
Als Alternative zu den Bildungskrediten der KfW Bank und des Bundesverwaltungsamtes werden Studenten ebenfalls von den verschiedenen Kreditinstituten spezielle Studienkredite angeboten. Allerdings müssen auch hier verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Diese können jedoch, je nach Bank, unterschiedlich ausfallen. So ist es zum Beispiel möglich, dass die Vergabe des Studienkredits an eine bestimmte Altersgrenze geknüpft ist, die in der Regel mit der Studiendauer zusammenhängt.
Zudem vergeben einige Kreditinstitute den gewünschten Studentenkredit nur dann, wenn sich der Antragsteller noch in seinem Hauptstudium befindet. Ebenso ist es möglich, dass andere Kreditinstitute ihre Studienkredite lediglich an Studenten vergeben, die sich innerhalb der eigenen Region befinden oder die ein bestimmtes Fach belegen.
Dazu kommen generelle Voraussetzungen, wie zum Beispiel eine gute Bonität und eine positive Schufa-Auskunft. Oftmals wird ebenfalls ein deutscher Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto verlangt.
Bei einem Studienkredit, der von einer Bank vergeben wird, handelt es sich üblicherweise um einen klassischen Ratenkredit. Das Darlehen wird somit in der Regel in Form von monatlich gleichbleibenden Raten zurück bezahlt. Somit profitiert der Kreditnehmer hier von einer hohen Planbarkeit und einer sehr guten Übersicht.
Umschuldung eines Bildungskredits
Hat ein Student bereits vor einigen Jahren einen Bildungskredit abgeschlossen, dann kann es durchaus der Fall sein, dass das heutige Zinsniveau günstiger ist. Dementsprechend bietet sich hier eine Umschuldung an. Das bedeutet, dass der ursprüngliche Kredit durch ein zinsgünstigeres Darlehen abgelöst wird. Auf diese Weise kann man oftmals eine nicht zu verachtende Summe sparen. Bildungskredite werden im Rahmen einer Umschuldung üblicherweise entschädigungsfrei angeboten. Allerdings gilt dies in der Regel nicht für Studienkredite der Banken: hier ist unter Umständen eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung zu begleichen. Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr, die die Banken aufgrund des Zinsausfalls durch die vorzeitige Teilzahlung des Darlehens erheben. Im Zweifelsfall sollte unbedingt vorab nachgefragt werden, ob eine solche Gebühr beglichen werden muss. Ist das der Fall, ist es ratsam, gut nachzurechnen, ob sich eine Umschuldung dennoch lohnt.
Fazit
Studierende haben somit die Wahl, ob sie sich für einen Bildungskredit der KfW Bank oder des Bundesverwaltungsamtes entscheiden. Als Alternative bietet sich zudem die Aufnahme eines Studienkredits bei einer Bank an. Allerdings gilt es bei allen drei Varianten die jeweiligen Voraussetzungen zu erfüllen.
Dazu gehört zum Beispiel auch die Art des Studiengangs. Wer sich für einen der oben genannten Darlehensarten interessiert, erkundigt sich somit am besten rechtzeitig vorab, welcher Kreditform für den individuellen Bedarf geeignet ist. Unabdingbar ist hierbei auch, die jeweiligen Ausschlüsse beziehungsweise nicht förderfähigen Studiengänge zu beachten.
Außerdem ist es im Regelfall möglich, einen Bildungskredit umzuschulden. Hier wird das eigentliche Darlehen durch einem zinsgünstigeren Kredit ersetzt. Ob dies jedoch ohne Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung durchführbar ist, sollte ebenfalls vorab abgeklärt werden.
Mithilfe eines Bildungs- beziehungsweise Studienkredits ist es somit möglich, das Studium mit einer gewissen, finanziellen Hilfe zu meistern. Die Rückzahlungsmodalitäten sind im Regelfall ebenfalls sehr günstig und auf Studenten zugeschnitten.