Bei der Aufnahme eines Darlehens ist es ab einer bestimmten Darlehenshöhe empfehlenswert, sich zu überlegen, ob nicht vielleicht doch auch eine Kreditlebensversicherung abgeschlossen werden sollte.
Eine solche Versicherung dient dazu, die Rückzahlung eines Darlehens für den Todesfall abzusichern. Das bedeutet, dass auf diese Weise keine Schulden hinterlassen werden, die die trauernde Familie noch zusätzlich belasten.
Während der Abschluss einer Kreditlebensversicherung oftmals freiwillig ist, ist sie bei einigen Banken wiederum Pflicht.
Inhalt
Risikolebensversicherung
Die Versicherung dient der Absicherung der Familie im Todesfall des Kreditnehmers.
Eine Kreditlebensversicherung ist im Allgemeinen ebenfalls unter der Bezeichnung „Risikolebensversicherung“ bekannt. Diese wird immer auf das Leben von einer natürlichen Person abgeschlossen. Die Versicherung selbst sichert dabei generell einen ganz bestimmten Darlehensbetrag ab.
Dabei ist es in der Regel möglich, die Versicherungssumme entweder gleichbleibend oder auch fallend auszuwählen. Dementsprechend existiert hier im Allgemeinen ebenfalls die Option, die Absicherung zum Verlauf des Kredits analog zu vereinbaren. Das bedeutet, dass das Darlehen mithilfe der vereinbarten monatlichen Raten getilgt wird und sich zudem ebenfalls die Versicherungssumme der abgeschlossenen Restkreditversicherung minimiert.
Zu beachten ist hierbei jedoch, dass die Versicherungssumme von der Assekuranz generell lediglich im Falle des Todes des Kreditnehmer beglichen wird. Dahingegen besteht die Versicherung im Erlebensfall während der vertraglich vereinbarten Laufzeit lediglich für den Schutz des Versicherungsnehmers. Hierbei handelt es sich zugleich um die größte Differenz, die die Kredit- beziehungsweise Risikolebensversicherung von einer kapitalbildenden Lebensversicherung unterscheidet.
Kreditlebensversicherung abschließen: Ja oder nein?
Für diese Frage sollte immer eine individuelle Antwort gefunden werden.
Im Allgemeinen wird dann zu einer Kreditlebensversicherung geraten, wenn diese beispielsweise den Todesfall des Hauptverdieners einer Familie absichern soll, sodass diese nicht in finanzielle Schwierigkeiten gerät und in ihrer Immobilie wohnen bleiben kann.
Allerdings ist es nicht ratsam, die Frage, ob eine Kreditlebensversicherung abgeschlossen werden soll oder nicht, allgemein zu beantworten. Hier gilt es, den jeweiligen Einzelfall zu betrachten, um zu erkennen, ob die Risikolebensversicherung sinnvoll ist.
Um zu einem Entschluss zu kommen, empfiehlt es sich, zunächst einige Überlegungen anzustellen. Dazu gehört beispielsweise, wie hoch die gewünschte Kreditsumme ausfallen soll und in welcher Höhe die monatliche Rate angesetzt wird. Des Weiteren gilt es, die eigene, familiäre Situation zu überdenken: Handelt es es sich bei dem Darlehensnehmer um den Allein- beziehungsweise Hauptverdiener oder sind beide Ehepartner berufstätig und ist bei Beiden ein gewisser Verdienst vorhanden?
In der Regel wird beispielsweise bei einem Single, der lediglich ein kleineres Darlehen mit einer recht kurzen Laufzeit, nicht unbedingt eine Kreditlebensversicherung benötigt.
Ganz anders kann es dagegen bei einem verheirateten Familienvater mit mehreren Kindern aussehen, bei dem es sich um den Hauptverdiener handelt: Hier ist eher zum Abschluss einer solchen Versicherung zu raten, damit sich die Familie im Todesfall des Kreditnehmers nicht auch noch mit finanziellen Sorgen und einem etwaigen, drohenden Wohnungsverlust „herum schlagen“ muss.
Kreditlebensversicherung: Pflicht?
Während bei einigen Banken der Abschluss einer solchen Versicherung als Pflicht angesehen wird, ist sie bei anderen Kreditinstituten nicht notwendig.
Wie bereits oben erwähnt, ist es unter Umständen möglich, dass die Banken auf den Abschluss einer Kreditlebensversicherung bestehen. In der Regel ist das vor allem dann der Fall, wenn es sich hierbei um ein Darlehen mit einer langen Laufzeit und einer recht hohen Kreditsumme handelt. Dazu kommt oftmals, dass hier ebene Familie mit Kindern vorhanden ist, sodass eine Absicherung für den Todesfall des Kreditnehmers durchaus Sinn machen kann.
Dagegen ist der Abschluss eines solchen Darlehens bei anderen Banken freiwillig.
Besteht die Bank jedoch bei Beantragung des gewünschten Kredits auf den Abschluss einer Kreditlebensversicherung, dann hat der angehende Darlehensnehmer in der Regel kaum eine Wahl: entweder, es wird die Versicherung abgeschlossen oder der Kreditvertrag kommt nicht zustande.
Wer aber dennoch nicht unbedingt eine Kreditlebensversicherung abschließen möchte, der kann sich beispielsweise auch ganz einfach nach einer anderen Bank umsehen: So existieren in der Regel durchaus mehrere Banken, die ebenfalls Darlehen ohne den Abschluss einer Kreditlebensversicherung anbieten.
Hier gilt es somit, die Augen offen zu halten, um zu einer günstigen Darlehensofferte zu gelangen.
Kreditangebote vergleichen
Durch einen Vergleich lässt sich einiges sparen und mithilfe der verschiedenen Sonderleistungen ist es möglich, die Darlehensrückzahlung besser an die eigenen Gegebenheiten anzupassen.
Die verschiedenen Kreditangeboten unterscheiden sich jedoch nicht nur darin, ob sie, je nach Bank, mit oder ohne Kreditlebensversicherung abgeschlossen werden können.
So gilt es hier beispielsweise ebenfalls, auf den jeweils angegebenen, effektiven Jahreszinssatz zu achten. Dieser beinhaltet, im Gegensatz zum Nominalzins, bereits sämtliche Kreditkosten, sodass sich dieser ganz hervorragend als Vergleichsfaktor anbietet.
Des Weiteren ist es ebenfalls ratsam, die weiteren Sonderleistungen zu beachten, die die Kreditinstitute offerieren. Hierbei handelt es sich etwa um einen variablen Tilgungssatz, das Aussetzen einer monatlichen Rate bei Bedarf beziehungsweise im Notfall und um die Möglichkeit von Sondertilgungen.
Mit der Hilfe der verschiedenen Sonderleistungen der Kreditinstitute ist es zum einen machbar, einiges zu sparen, und zum anderen kann auf diese Weise die Rückzahlung des jeweiligen Darlehens besser an die eigene, finanzielle Situation angepasst werden.
Fazit
Der Abschluss einer Kreditlebensversicherung sollte somit immer im Einzelfall abgewogen werden. So gilt es hier, die eigene finanzielle sowie persönliche Situation abzuwägen.
Dazu darf natürlich ebenfalls nicht in Vergessenheit geraten, dass bei Abschluss einer Risikolebensversicherung deren Beiträge zusätzlich zu den Kreditraten zu bezahlen sind, wodurch eine höhere finanzielle Belastung entsteht.
Durch eine solche Versicherung ist jedoch die eigene Familie im Todesfall des Kreditnehmers abgesichert, sodass es ist nicht mehr notwendig ist, sich auch noch um die Rückzahlung des Darlehens zu kümmern. Außerdem wird auf diese Weise ebenfalls sichergestellt, dass die Familie im eigenen Wohneigentum weiterhin wohnen kann. So ist es, zusätzlich zur Trauer, nicht auch noch notwendig, sich hierüber Gedanken zu machen.
Besteht jedoch eine Bank auf den Abschluss einer Kreditlebensversicherung, obwohl man selbst eher davon absehen möchte, dann bietet es sich an, sich nach einer anderen Bank umzusehen. Denn nicht jedes Kreditinstitut setzt den Abschluss einer solchen Versicherung immer zwingend voraus. So ist es durchaus möglich, zu einer anderen Bank zu wechseln, bei der nicht unbedingt eine Kreditlebensversicherung abgeschlossen werden muss.
Außerdem ist es ratsam, die verschiedenen Offerten der diversen Kreditinstitute gut miteinander zu vergleichen. Denn diese differenzieren sich nicht nur durch die unterschiedlichen Zinssätze, sondern ebenfalls aufgrund ihrer unterschiedlichen Sonderleistungen. So ist es hier durchaus möglich, einiges zu sparen und sich die Rückzahlung des Darlehens, je nach finanzieller Situation, zu erleichtern.