Im Allgemeinen vergeben Banken Kredite mit kurzer sowie ebenfalls mit langer Laufzeit. Als Kreditnehmer ist es hier oftmals schwierig, sich für eine bestimmte Variante zu entscheiden.
Inhalt
Langfristiger Kredit
Üblich für langfristige Kredite sind hohe Darlehenssumme sowie ebenfalls Laufzeiten von mehreren Jahren.
Langfristige Kredite werden in der Regel mit einer Laufzeit von ab vier Jahren vergeben. Mit einem solchen Darlehen wird die Anschaffung größerer Objekte möglich; ein typisches Beispiel hierfür sind Immobilien. Dabei können durchaus Summen im sechs- oder auch siebenstelligen Bereich zusammen kommen. Der Kreditbetrag wird jedoch so verteilt, dass sich die jeweilige Belastung pro Monat in Grenzen hält.
So ist es zum Beispiel auch für Personen mit weniger finanziellen Möglichkeiten machbar, ein Darlehen aufzunehmen. Typisch für ein Darlehen mit längeren Laufzeiten sind jedoch auch höhere Kreditkosten; so muss hier oftmals mit einem höheren Zinssatz gerechnet werden.
Dazu kommt, dass die Banken hier in der Regel ebenfalls Sicherheiten verlangen. Im Falle eines Immobilienkredits, als Beispiel, erfolgt als Sicherheit üblicherweise die Eintragung einer Grundschuld im Grundbuch.
Langfristige Kredite variieren oftmals in ihrer Laufzeit. Handelt es sich etwa um einen Kredit mit einer festen Zinsbindung, kommt es, nach Beendigung der Laufzeit, zumeist zu einer Anschlussfinanzierung. Auf diese Weise verlängert sich dann die jeweilige Gesamtdarlehenslaufzeit.
Oftmals bieten die Banken vor allem bei langfristigen Krediten die Möglichkeit von Sondertilgungen an. Damit ist es, zusätzlich zu den jeweils fälligen Monatsraten, machbar, Teilzahlungen durchzuführen. Diese verringern nicht nur die Kreditsumme, sondern sorgen ebenfalls dafür, dass die Zinsbelastung geringer ausfällt.
Aber auch dann, wenn ursprünglich eine kürzere Laufzeit vereinbart wurde, kann sich das vereinbarte Darlehen dennoch zu einem Kredit mit langer Laufzeit entwickeln: In einem solchen Fall wird die Finanzierung aus den verschiedensten Gründen weiter geführt.
Kurzfristiger Kredit
Bei einem kurzfristigen Kredit handelt es sich üblicherweise um eine Zwischenfinanzierung, die lediglich zur Überbrückung aufgenommen wird.
Kurzfristige Kredite unterscheiden sich deutlich von ihren langfristigen „Verwandten“. Hierbei handelt es sich üblicherweise lediglich um eine Zwischenfinanzierung, die, wie die Bezeichnung bereits andeutet, lediglich für eine kurze Zeit benötigt wird.
Üblich sind hier Beträge in einer Höhe von wenigen hundert Euro bis hin zu 1.000 Euro. Die Darlehensdauer kann hier mehrere Tage ebenso betragen, wie etwa mehrere Wochen.
Typisch für einen kurzfristigen Kredit sind die in der Regel recht hohen Zinsen. Diese fallen jedoch, aufgrund der kurzen Darlehensdauer sowie der niedrigen Kredithöhe, zumeist nicht allzu sehr ins Gewicht.
Ein kurzfristiger Kredit bietet sich zum Beispiel dann an, wenn sich plötzlich ein finanzieller Engpass auftut, der jedoch bereits mit dem nächsten Geldeingang beglichen werden kann.
Oder es streikt ein Haushaltsgerät, wie etwa der Kühlschrank. Mithilfe eines kurzfristigen Kredits ist es in der Regel schnell und einfach möglich, das Gerät zu erstehen. Anschließend wird das aufgenommene Darlehen innerhalb kurzer Zeit wieder zurück bezahlt.
Eine Alternative zu einem kurz- beziehungsweise langfristigem Kredit kann ein mittelfristiges Darlehen sein: auch solche Kredite werden von den Banken vergeben.
Kurz- oder langfristiger Kredit?
Bei der Entscheidung kommt es auf den jeweiligen Verwendungszweck an.
Ob ein lang- oder kurzfristiger Kredit aufgenommen wird, hängt vor allem damit zusammen, was genau finanziert werden soll.
Wie bereits oben erwähnt, sind langfristige Darlehen beispielsweise typisch für Immobiliendarlehen, während kurzfristige Darlehen sich beispielsweise zur Finanzierung einer plötzlichen, hohen Rechnung anbieten.
Wer sich nicht sicher ist, welche Variante für den gewünschten Verwendungszweck infrage kommt, der ermittelt am besten zunächst einmal den benötigten Kreditbedarf. Handelt es sich um eine kleine Summe, die etwa bis zu 1.000 Euro ausmacht, dann bietet sich ein kurzfristiger Kredit an.
Wird jedoch eine große Summe benötigt, ist hierfür ein langfristiges Darlehen die richtige Wahl.
Unabdingbar ist natürlich immer, dass die Rückzahlung der monatlichen Raten keine Probleme bereitet.
Höhe der monatlichen Raten
Eine genaue Kalkulation der monatliche Ratenhöhe ist unabdingbar.
Die monatliche Kredithöhe hängt ebenfalls mit dem Einkommen zusammen: Bei einem höheren Arbeitsentgelt vergeben die Banken eine höhere Darlehenssumme, als bei einem niedrigen Einkommen.
Um sicherzugehen, dass der gewünschte Kredit auch wirklich ohne Probleme bezahlbar ist, bietet es sich an, vor der Darlehensbeantragung einen Haushaltsplan zu erstellen.
Hierfür werden zunächst sämtliche regelmäßigen Einnahmen aufgelistet, die pro Monat anfallen. Anschließend werden ebenfalls die regelmäßigen sowie auch die unregelmäßigen Ausgaben aufgeschrieben. Auf diese Weise wird ganz einfach sichergestellt, dass sämtliche Ausgaben immer beglichen werden können.
Ist das geschehen, werden die Ausgaben von den Einnahmen subtrahiert. Bei dem Resultat handelt es sich dann um die Summe, die der Kreditnehmer jeden Monat zur freien Verfügung „übrig“ hat. Hiervor werden dann auch die monatlichen Raten beglichen.
Allerdings ist es nicht empfehlenswert, den jeweiligen Betrag vollständig für das Darlehen auszugeben. Wesentlich besser ist es, hier jeden Monat, zusätzlich zur Ratenzahlung, eine gewisse Summe zurück zu legen. So ist man auch für finanzielle Notfälle gut gerüstet und das ohne, dass hierfür die Ratenzahlung in Gefahr gerät. Auf diese Weise ist man in der Regel auf der sprichwörtlichen „sicheren Seite“.
Voraussetzungen
Bei der Aufnahme eines Kredits müssen die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllt werden.
Ganz gleich, ob es sich um einen kurz- oder langfristigen Kredit handelt: Die Banken verlangen für die Vergabe des Darlehens die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen.
So muss der Antragsteller beispielsweise zumindest Volljährig sein und über ein dementsprechendes, sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe verfügen. Ebenso wird eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft verlangt. Doch auch ein deutsches Girokonto und ein deutscher Wohnsitz zählen üblicherweise zu den gängigen Voraussetzungen.
Bei einem langfristigen Kredit kommen hier zudem oftmals noch Sicherheiten dazu. Neben der oben genannten Eintragung ins Grundbuch ist es etwa auch machbar, Bausparverträge, Kapitallebensversicherungen oder bereits abbezahlte Immobilien als Sicherheiten zu nennen.
Von den Banken wird zudem auch ein zweiter Kreditnehmer oder ein Bürge gerne gesehen. Eine solche Person bietet sich ebenfalls dann an, wenn der eigentliche Darlehensnehmer die verschiedenen Voraussetzungen nicht erfüllt, sodass eine Kreditvergabe nicht oder nur sehr schwierig möglich ist.
Allerdings ist es wichtig, dass der Bürge beziehungsweise zweite Darlehensnehmer seinerseits in der Lage ist, die Bedingungen zu stemmen. Ist das der Fall, steht einer erfolgreichen Kreditvergabe üblicherweise kaum mehr etwas im Wege.
Wichtig ist jedoch, dass der Bürge/zweite Kreditnehmer darüber Bescheid weiß, welche Verantwortung er hier übernimmt. Denn kommt es bei dem eigentlichen Darlehensnehmer wider Erwarten zu einem Zahlungsausfall, dann muss die betreffende Person die restliche Kreditschuld vollständig aus eigener Tasche bezahlen.