Aufgrund der Niedrigzinsphase, die immer noch andauert, schlossen in den vergangenen Jahren immer weniger Bundesbürger einen Bausparvertrag ab. Mittlerweile rechnen Experten mit einem langsamen Anstieg der Zinsen: Auch Bausparen wird sich künftig wieder lohnen. Bausparverträge können dementsprechend eine gute Ergänzung für die Finanzierung des langersehnten Eigenheims sein. Da es in bei dieser Kombination aus Geldanlage und Kredit verschiedene Angebotsvarianten gibt, ist ein gewissenhafter Vergleich unabdingbar.
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Unterschiede der verfügbaren Bausparverträge
Im Fall eines Bausparvertrages müssen sowohl die Spar- und Darlehenszinsen als auch die Abschlussgebühr und die maximale Bausparsumme betrachtet werden. Wesentliche Unterschiede gibt es auch hinsichtlich der Mindestansparzeit und der Mindestbausparsumme sowie der Möglichkeit, Sondertilgungen zu tätigen. Grundsätzlich beinhaltet jeder Bausparvertrag drei Phasen: Ansparphase, Zuteilungsphase und Darlehensphase. Die normalerweise bereits bei Vertragsabschluss festgesetzte Mindestlaufzeit für das Bausparen ist die Ansparphase. In diesem Zusammenhang ist eine feste Sparrate monatlich auf das Anlagekonto einzuzahlen. Die Zuteilungsphase beginnt, sobald der Bausparer üblicherweise zwischen 40 und 50 Prozent der Bausparsumme eingezahlt hat. Um die korrekte Reihenfolge der Darlehensauszahlungen zu garantieren, bedienen sich Bausparkassen der sogenannten Bewertungszahl. Mit Entscheidung für die Inanspruchnahme von Sparteil und damit zusammenhängendem Darlehen fängt die Darlehensphase an. In der nun folgenden Zeit hat der Bausparkassenkunde den Kredit nebst Hypothekenzinsen in monatlichen Raten zurückzuzahlen.
Aktuelle Bauzinsen
Die aktuellen Bauzinsen fordern nahezu dazu auf, ein Haus zu bauen oder aber eine Eigentumswohnung zu erwerben: Seit dem Jahr 2008 ist ein Abwärtstrend für die Zinsen zu verzeichnen, die mit Baufinanzierungen zusammenhängen. Im Juni 2013 lagen die durchschnittlichen Bauzinsen bei 2,0 Prozent, und seit März 2016 liegen sie sogar immer wieder unter 1,5 Prozent. Ausschlaggebend für die Entwicklung der Bauzinsen sind vorrangig der Leitzins, den die EZB (Europäische Zentralbank) vorgibt und die Entwicklung der Hypothekenpfandbriefe. Letztere veröffentlicht der Verein deutscher Pfandbriefbanken monatlich.
Aktuelle Hypothekenzinsen
Auch für die Aufnahme eines Hypothekendarlehens gilt, dass ein rekordverdächtiges Tief festzustellen ist. Der wichtigste Faktor, der für die Entwicklung der Hypothekenzinsen verantwortlich ist, ist ebenfalls der Leitzins der EZB. Die aktuellen Hypothekenzinsen betragen für eine zehnjährige Zinsbindungsfrist etwa 1,55 Prozent und für eine fünfjährige Zinsbindungsfrist etwa 1,15 Prozent. Zugrunde liegt in beiden Fällen ein Beleihungsauslauf von 80 Prozent. Am vorteilhaftesten sind die Zinsen, wenn maximal 60 Prozent des Kaufpreises in Form eines Baukredits benötigt werden.
Bausparvertrag als Ergänzung zu einem Darlehen
Nicht zuletzt abhängig von den Gesamtkosten für die Immobilie bietet es sich an, einen Bauspar- und einen Darlehensvertrag zu kombinieren. Um herauszufinden, welche Kombination im Einzelfall die passende ist, gilt es, Angebote mit vorteilhaften Konditionen eingehend zu vergleichen. Wie lange die Bedingungen für Häuslebauer noch so günstig sind wie derzeit, lässt sich leider nicht vorhersagen.