Die Aufnahme eines Kredits möchte gut überlegt sein, denn immerhin bindet man sich damit oftmals für viele Jahre. Ein ebenso hohes Augenmerk sollte man aber auch auf die Höhe der monatlich zu bezahlenden Raten richten, denn schließlich müssen diese regelmäßig ohne Probleme beglichen werden können.
Inhalt
Monatsrate berechnen
Als Erstes ist die Ermittlung des monatlich zur freien Verfügung stehenden Geldes hilfreich.
Bevor man sich Gedanken darüber macht, ob die Monatsrate besser etwas höher oder vielleicht doch lieber niedriger ausfallen sollte, ist es ratsam, zunächst einmal die Ratenhöhe zu ermitteln, die generell möglich ist. Hierbei ist ein Haushaltsplan hilfreich.
In einem solchen Plan werden als Erstes die monatlichen Einnahmen den Ausgaben gegenüber gestellt. Dabei ist es wichtig, lediglich die Einnahmen mit einzubeziehen, die jeden Monat täglich auf das Konto fließen. Dazu gehört beispielsweise das Einkommen aus einem Vollzeit- und/oder Teilzeitjob. Anschließend werden die betreffenden Beträge addiert; die daraus resultierende Summe zeigt den Betrag an, über den jeden Monat verlässlich verfügt werden kann.
Ist das geschehen, ist es notwendig, nicht nur alle regelmäßigen, sondern ebenfalls die unregelmäßigen Ausgaben zusammen zu rechnen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass immer alle Ausgaben ohne Weiteres bezahlbar sind. Zu den Ausgaben zählen beispielsweise Miete, Versicherungen, Einkäufe, Rundfunkgebühren und Strom. Der Betrag, der sich hieraus ergibt, stellt somit die Summe dar, die maximal in einem Monat zu begleichen ist.
Nachdem dies ebenfalls berechnet wurde, ist anschließend die Summe der Ausgaben von der der Einnahmen abzuziehen. Das Ergebnis stellt den Betrag dar, der jeden Monat kontinuierlich zur freien Verfügung steht. Von diesem werden dann auch die monatlichen Raten beglichen.
Allerdings ist es auf keinen Fall ratsam, die komplette Summe zur Begleichung der Kreditraten einzuplanen. Denn schließlich kann immer einmal etwas Unvorhergesehenes geschehen, sodass in einem Monat plötzlich mehr Geld als gedacht ausgegeben wird. So ist es zum Beispiel möglich, dass eine größere Auto-Reparatur ansteht, ein Handwerker benötigt wird oder auch die Gefriertruhe streikt, sodass die Anschaffung eines neuen Gerätes ansteht. Für solche und ähnliche Fälle ist es notwendig, monatlich einen gewissen Beitrag zur Seite zu legen. Dieser „Notfall-Puffer“ hilft über dementsprechende schwierige Lagen hinweg.
Hohe oder niedrige Monatsrate?
Die Höhe der Monatsrate sollte gut überlegt sein und hängt mit weiteren Faktoren zusammen.
Jetzt ist es möglich, sich zu überlegen, ob die monatliche Kreditrate niedriger oder vielleicht doch besser höher angesetzt wird. Dabei gilt es ebenfalls zu beachten, dass die Höhe der Kreditrate immer auch mit der Laufzeit des Kredits und der Höhe der Zinsen zusammenhängt.
So kann generell gesagt werden: Je höher die Monatsrate, desto kürzer die Laufzeit und umso weniger Zinsen sind zu bezahlen. Anders herum dagegen gilt: Fällt die monatliche Rate niedriger aus, verlängert sich die Laufzeit und es fallen höhere Zinszahlungen an.
Dementsprechend bietet es sich an, eine höhere Monatsrate auszuwählen. Allerdings muss diese natürlich auch ohne Weiteres bezahlbar sein. „Frisst“ die Monatsrate den kompletten, frei zur Verfügung stehenden Betrag auf, ist das sicherlich nicht sinnvoll. Denn bei plötzlich anstehenden Ausgaben steht man sprichwörtlich „mit dem Rücken zur Wand“ und ist nicht in der Lage, das benötigte Geld aufzubringen.
Wird die Monatsrate dagegen vorsichtshalber viel zu niedrig angesetzt, zieht sich die Rückzahlung des Kredits in die Länge und es fallen unnötig hohe Zinszahlungen an.
Dementsprechend gilt es hier, einen Mittelweg zu finden. Am besten wird hier so vorgegangen, dass der frei zur Verfügung stehende Betrag genau betrachtet und anschließend überlegt wird, wie hoch die Monatsrate und der zurückzulegende Puffer ausfallen kann.
Sollte es möglich sein, bietet es sich beispielsweise auch an, den Puffer in zwei Positionen aufzuteilen: Ein Teil wird konsequent zurückgelegt und wirklich nur in Notfällen verwendet, während man den anderen Teil beispielsweise für einen Urlaub oder für sonstige Anschaffungen dem Sparschwein zuführt. Natürlich müssen beide Teile nicht gleich hoch, sondern können, je nach Möglichkeit und Wunsch, unterschiedlich ausfallen. So ist es ohne Schwierigkeiten möglich, die Kreditrate zu bezahlen und es ist auf jeden Fall ein finanzieller Puffer sowie gegebenenfalls ein weiterer Puffer für die eigenen Wünsche vorhanden.
Bank: Haushaltsplan hilft
Der Haushaltsplan ist ebenfalls eine gute Hilfe beim Banktermin.
Die Erstellung eines Haushaltsplans und das damit einhergehende Wissen über die monatlich ohne Weiteres zu bezahlende Kreditrate, sind ebenfalls bei der Beantragung des Kredits hilfreich.
So verlangen die Banken sowieso genaue Auskünfte bezüglich der monatlich anfallenden Einkünfte und Ausgaben. Wer hier ins Stocken gerät und keine genauen Angaben machen kann und/oder die benötigten Nachweise fehlen, der muss diese nachreichen, was wiederum dazu führt, dass sich die Vergabe des Darlehens in die Länge zieht.
Zudem zeigt ein genauer Haushaltsplan und das Aufzeigen der Rechnungen an, dass man sich bereits vorab viele Gedanken über die Aufnahme des Darlehens und dessen Rückzahlung gemacht hat. Dementsprechend hinterlässt man bei der Bank auch einen guten Eindruck.
Weiterhin zu beachten
Allerdings sollte man bei der Beantragung eines Darlehens nicht nur auf die Höhe der Monatsraten, des Darlehens und die Laufzeit achten.
Ebenso wichtig ist es, die von den verschiedenen Banken angebotenen Zinssätze zu vergleichen. Hierfür bietet sich idealerweise der effektive Jahreszinssatz an, da in diesem bereits sämtliche Kreditkosten enthalten sind, was beim Nominalzins nicht der Fall ist.
Des Weiteren ist es ratsam, ebenfalls die weiteren Leistungen der Kreditinstitute zu beachten. Dazu gehört neben kostenfreien Sondertilgungen ebenfalls die Option des Aussetzens einer monatlichen Rate im Notfall sowie ein variabler Tilgungssatz. So ist es mithilfe der verschiedenen Sonderleistungen möglich, sich die Rückzahlung des Darlehens zu vereinfachen und einiges zu sparen.
Fazit
Im Idealfall macht man sich bereits vor der Beantragung eines Kredits Gedanken über die Höhe der jeden Monat regelmäßig zu bezahlenden Raten.
Hilfreich hierbei ist ein Haushaltsplan, in dem die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden, wodurch schnell ersichtlich ist, welcher Betrag jeden Monat zur freien Verfügung steht. Allerdings sollte hier ebenfalls ein Notfallpuffer mit einberechnet werden, damit man auch in finanziellen Notsituationen nicht in Schwierigkeiten gerät.
Zudem ist der Haushaltsplan ebenfalls bei der Kreditbeantragung eine sehr gute Hilfe. So fragen die Banken einerseits generell nach den jeweiligen Einnahmen sowie Ausgaben und andererseits macht man auf diese Weise einen guten Eindruck. Schließlich ist so ersichtlich, dass man sich die Darlehensaufnahme und -rückzahlung bereits gut überlegt hat.
Des Weiteren ist es ratsam, die verschiedenen Darlehensofferten der diversen Banken beispielsweise auch im Hinblick auf die angebotenen Zinssätze und Sonderleistungen miteinander zu vergleichen.