Es gibt immer weniger Sparkassen- und Bankfilialen sowie Finanzberater – dafür nimmt die Zahl der Anlageroboter (Robo-Advisors) beständig zu. Laut Statistas Digital Market Outlook nutzten 2017 ungefähr 132.300 und 2018 bereits 210.200 Bundesbürger die Dienste von Robo-Advisors. Bis 2020 wird ein Anstieg auf 445.500 Nutzern erwartet. 2018 verwalteten Anlageroboter etwa 3,8 Milliarden Euro, die vorwiegend in Indexfonds investiert waren. Momentan gibt es in Deutschland etwa 25 Anbieter, die auf Geldanlageroboter setzen. Die 3,8 Milliarden Euro Anlagevermögen entsprechen 27 Prozent des europäischen Marktes. Die größten Vorteile, einem Robo-Advisor die Anlage des Geldes anzuvertrauen, sind die günstigen Gebühren und das Umgehen des Verdienstinteresses seitens der Bank.
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Die unterschiedlichen Anlageroboter
Aktuell sind drei Arten Robo-Advisors zu unterscheiden. Die einfachste Variante sind Beratungstools, die dem Interessenten ein dessen Wünschen entsprechendes Portfolio zusammenstellen. Die Kategorie Fondslösungen sieht die Bündelung eines Portfolios zum Kauf über die Börse vor. Und als dritte Variante gibt es Robo-Advisors als Depotverwalter, die das passende Angebot ermitteln und die Anlage überwachen.
Für die Zusammenstellung eines Portfolios greifen die Anlageroboter größtenteils auf Börsengehandelte Fonds (übliche Abkürzung ETF für Exchange Traded Funds) zurück. Sofern es sich nicht um die dritte Variante der Robo-Advisors handelt, ist die Zusammenarbeit mit einer Bank erforderlich, die sich insbesondere um das Depot des Kunden kümmert.
Der Robo-Advisor als moderner Finanzberater
Jeder, der Geld anlegen möchte, muss dem Robo-Advisor zunächst einmal angeben, welches Risiko er eingehen möchte, welches Sparziel er verfolgt und welcher Zeitraum in Frage kommt. Den Vorgaben entsprechend ist es möglich, den gewählten Geldbetrag über Fonds zu investieren – etwa in Aktien oder in Immobilien. Besonders positiv zu bewerten sind Anbieter, die das jeweilige Portfolio veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Beispiele hierfür sind zunehmende Börsenrisiken und eine mögliche Verletzung der gesetzten Sparziele.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass ein Robo-Advisor eine gute Alternative zum herkömmlichen Finanzberater ist. Einzige Voraussetzung ist das Vertrauen in eine automatisierte Geldanlage anstelle eines Beraters aus Fleisch und Blut. Auch bei Entscheidung für einen Robo-Advisor ist es unabdingbar, sich im Vorwege möglichst präzise zu überlegen, welche Anlagevarianten mit welchen Konditionen überhaupt in Betracht kommen.