Neben dem Kauf eines Wagens ist das Leasing eine weit verbreitete Möglichkeit, um zu einem fahrbaren Untersatz zu gelangen. Allerdings sollten vor Abschluss eines Leasingvertrags unbedingt die diversen Vor- und Nachteile dieser Finanzierungsart bedacht werden.
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Leasing
Beim Leasing wird ein Fahrzeug nicht gekauft, sondern gemietet.
Die Bezeichnung „Leasing“ stammt aus dem Englischen und kommt von „to lease“, was in das Deutsche übersetzt „mieten“ oder auch „pachten“ bedeutet. Hier sagt der Begriff aus, dass der Leasingnehmer mit dem jeweiligen Leasinggeber einen dementsprechenden Vertrag abschließt, der für einen genau definierten Zeitraum die Nutzung eines ebenfalls genau beschriebenen Gegenstandes, beinhaltet.
Im Rahmen eines Auto-Leasings handelt es sich demnach um ein Fahrzeug, dass zwar genutzt werden darf aber von dem der Leasingnehmer nicht der Eigentümer ist. Für die Nutzung des Wagens sind beim Leasing die im Vertrag festgelegten Raten plus die hierfür anfallenden Zinsen und Gebühren zu bezahlen. Zudem ist es in der Regel möglich, mithilfe einer Anzahlung die Höhe der monatlich zu entrichtenden Raten zu senken.
Da das Auto von dem Leasingnehmer genutzt wird, obliegt ihm ebenfalls die Pflege, Wartung sowie gegebenenfalls etwaig anfallende Reparaturen. Üblicherweise wird mit dem Leasingnehmer auch vertraglich geregelt, zu welcher Werkstatt er den Wagen bringen kann. Ebenso sind in der Regel nur Originalersatzteile zu verwenden.
Außerdem ist es zumeist so, dass der Leasinggeber dem Leasingnehmer den Abschluss einer Vollkaskoversicherung vorschreibt.
Typisch für das Leasing ist, dass nach Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit das betreffende Fahrzeug jedoch nicht in das Eigentum des Leasingnehmers übergeht, sondern dem Leasinggeber wieder zurück gegeben wird. Allerdings ist in manchen Leasingverträgen ebenfalls eine Kaufoption enthalten. Hier verfügt der Leasingnehmer über das Recht, den Wagen am Ende der Leasingzeit kaufen zu dürfen, sodass das Fahrzeug dann doch zum Eigentum des Leasingnehmers wird.
Zwei unterschiedliche Varianten
Das Restwertleasing ist für den Leasingnehmer mit einem höheren Risiko behaftet als das Kilometerleasing.
Leasingnehmer haben generell die Wahlmöglichkeit zwischen zwei Varianten: dem Kilometer- oder Restwertleasing.
Im Rahmen des Kilometerleasings wird eine Obergrenze der gefahrenen Kilometer festgelegt. Stellt sich hier jedoch bei der Rückgabe des Wagens heraus, dass der Leasingnehmer eine höhere Kilometeranzahl „verfahren“ hat, muss dieser die jeweiligen Mehrkilometer nachzahlen. Ist jedoch das Gegenteil der Fall, also wurden weniger Kilometer gefahren, erhält der Leasingnehmer die sogenannten Minderkilometer zurück erstattet. Üblicherweise setzen die Leasinggeber hier jedoch auch eine gewisse Toleranzgrenze fest, die zumeist 2.500 Kilometer beträgt, was für Minder- sowie ebenfalls für Mehrkilometer gilt. Das bedeutet, dass innerhalb diesem Bereich keine weiteren Kosten für den Leasingnehmer anfallen beziehungsweise keine Kilometer erstattet werden. Dementsprechend ist das Kilometerleasing für den Leasingnehmer mit keinem größeren Kostenrisiko verbunden.
Beim Restwertleasing verhält es sich dagegen anders: Hier spielen nicht die gefahrenen Kilometer eine gewichtige Rolle, sondern der Wert den der Wagen bei seiner Rückgabe noch aufweisen soll. Auch dies wird im Vertrag genau festgelegt. Dabei gilt im Allgemeinen: Je höher der Restwert des Fahrzeuges vereinbart wird, umso niedriger fallen die monatlich zu bezahlenden Raten aus.
Wird der Wagen dem Leasinggeber am Ende der Leasingzeit zurückgegeben, erfolgt die Ermittlung des Wertes mithilfe eines Gutachters. Sollte dieser feststellen, dass der Wert des Wagens höher ist, als im Vertrag vereinbart, erhält der Kreditnehmer die dementsprechende Summe zurück. Allerdings ist das zumeist nicht der Fall. Vielmehr schätzt der Gutachter oftmals den restlichen Wert geringer ein, als die im Vertrag festgeschriebene Summe, sodass auf den Leasingnehmer eine Nachzahlung zukommt. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Restwertrisiko.
Dementsprechend ist das Restwertleasing mit einem höheren Risiko behaftet als das Kilometerleasing.
Vor- und Nachteile
Das Leasing bietet dem Leasingnehmer verschiedene Vor- und Nachteile.
Zu den Vorteilen des Leasing gehört zum Beispiel, dass es Selbständigen möglich ist, diese Finanzierungsform steuerlich geltend zu machen.
Außerdem ist für den Leasingnehmer aufgrund der in der Regel niedrig gehaltenen Leasingraten zumeist eine geringe monatliche Belastung gegeben. Bei einem Fahrzeugkauf, als Beispiel, sind in der Regel höhere Monatsraten zu begleichen.
Des Weiteren bietet das Leasing die Möglichkeit, immer wieder auf ein neues Fahrzeugmodell umzusteigen. Ist die Leasinglaufzeit beendet, wird der Wagen ganz einfach zurück gegeben und sich auf Wunsch für ein anderes Modell entschieden. So ist es mithilfe des Leasings auch machbar, verschiedene Fahrzeugarten auszuprobieren und vielleicht sogar den persönlichen Traumwagen zu fahren.
Nachteilig ist dagegen, dass das Leasing für private Personen in der Regel kostenintensiver ausfällt, als das bei einem Fahrzeugkauf der Fall wäre. Zudem ist es Privatpersonen nicht machbar, das Leasing steuerlich abzusetzen.
Außerdem muss beim Leasing ebenfalls beachtet werden, dass hier ein gewisses Risiko eingegangen wird. So ist es bei einer nicht vertragsgemäßen Rückgabe des Wagens der Fall, dass eine Rückzahlung ansteht, deren Höhe vorab nicht eingeschätzt werden kann. Der Hintergrund hierfür ist, je nach Leasingvariante, ein schlechterer Zustand des Wagens oder eine höhere gefahrene Kilometeranzahl als im Vertrag festgehalten wurde.
Dazu kommt, dass die Leasingraten gemeinhin beständig beglichen werden müssen. Das gilt selbst dann, wenn sich die eigene, finanzielle Lage plötzlich verschlechtern sollte. Da das Fahrzeug nicht das Eigentum des Leasingnehmers ist, ist es ihm somit auch nicht möglich, es zu verkaufen, um so die eigene Liquidität zu erhöhen.
Außerdem ist es durchaus möglich, dass der Leasingnehmer in Bezug auf die anfallenden Kosten einer Fehleinschätzung unterliegt: Hier sorgen oftmals die geringen Leasingraten dafür, dass die weiteren Kosten, wie etwa Reparaturen, unterschätzt oder sogar überhaupt nicht mit bedacht werden.
Leasing – Eine gute Wahl?
Jeder Leasing-Interessierte sollte für sich selbst entscheiden, ob das Leasing für den persönlichen, individuellen Bedarf geeignet ist.
Ob das Leasing generell eine gute Wahl ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. So müssen hier immer die persönlichen Vorstellungen und finanziellen Möglichkeiten beachtet werden.
Wird beispielsweise im Moment ein Fahrzeug benötigt und sind dafür derzeit jedoch nicht die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden, kann das Leasing eine sehr gute Option sein, um dennoch zu dem benötigten, fahrbaren Untersatz zu gelangen.
Aber auch wer gerne unterschiedliche Wagen fährt, ist hiermit sicherlich gut bedient. Auf diese Weise ist es, immer nach Ablauf eines Leasingvertrags, möglich, ein neues Leasing einzugehen und hier einen anderen Wagen zu fahren. Auf diese Weise ist nicht nur eine gewisse Abwechslung sichergestellt, sondern man erspart es sich ebenfalls, immer wieder einen Käufer für das derzeitige Auto zu finden.
Wem es dagegen jedoch eher behagt, selbst der Eigentümer eines Fahrzeugs zu sein, der sollte vom Leasing eher Abstand nehmen und besser den Kauf eines Wagens in Erwägung ziehen. Hier kann zum Beispiel auch die Aufnahme eines Autokredits eine Möglichkeit zur Finanzierung des eigenen Fahrzeuges sein.