Wenn ein Kredit aufgenommen wird, müssen hierfür einerseits Zinsen beglichen und andererseits die Kreditsumme getilgt werden. Allerdings existieren mehrere Arten der Darlehenstilgung.
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Tilgung
Bei der Rückzahlung eines Kredits beinhaltet die Monatsrate üblicherweise nicht nur Zinsen, sondern ebenfalls einen gewissen Tilgungsanteil.
Unter der Bezeichnung Tilgung versteht man gemeinhin die Rückzahlung von Kreditschulden, die zum einen planmäßig oder zum anderen außerplanmäßig stattfinden. Der Begriff selbst findet jedoch nicht im Bereich der Darlehen Anwendung, sondern kann beispielsweise auch im Rahmen von Anleihen genutzt werden.
Da es sich bei einer Tilgung so verhält, dass der Kreditnehmer Liquiditätseinbußen hinnehmen muss, ist es ratsam, diese generell so auszuwählen, dass deren Höhe an dessen Einkommen festgemacht wird. Üblicherweise wird die Tilgungshöhe generell im Darlehensvertrag fest verankert.
Die Rückzahlung des Kredits erfolgt üblicherweise mithilfe von monatlich zu entrichtenden Raten, die neben der Tilgung ebenfalls Zinsen enthalten. So ist es möglich, dass die Bank das entliehene Geld samt Zinsen zurück erhält und sich die finanzielle Belastung des Darlehensnehmer dennoch im Rahmen hält.
Dabei gilt generell: Desto niedriger die Tilgung ausgewählt wird, umso länger fällt die Laufzeit des Kredits aus und es muss mit einer höheren Zinszahlung gerechnet werden. Dementsprechend bietet es sich natürlich an, eine relativ hohe Tilgung auszuwählen. Allerdings sollte man hier nicht sprichwörtlich „über das Ziel hinaus schießen“, denn von einer allzu hohen Tilgungsrate ist ebenfalls besser abzusehen. Der Grund hierfür ist ganz einfach: Diese kann sich, etwa bei einem plötzlich niedrigerem Einkommen oder auch bei Arbeitslosigkeit, plötzlich zu einer Schuldenfalle entwickeln.
Tilgungsarten
Darlehensnehmer haben, wie bereits oben erwähnt, gemeinhin die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Tilgungsformen: die planmäßige sowie ebenfalls die außerplanmäßige Tilgung.
Die planmäßige Tilgung erfolgt durch eine zeitlich aufgeteilte Darlehensrückzahlung, deren jeweilige Fälligkeiten sowie Höhe in einem Tilgungsplan detailliert aufgeführt sind.
Bei außerplanmäßigen Tilgungen verhält es sich dagegen anders: hier besteht kein Tilgungsplan.
Regelmäßige Tilgung
Bei planmäßigen Tilgungen wird im Allgemeinen ebenfalls die Bezeichnung regelmäßige Tilgungen verwendet. Diese sind mit der für den jeweiligen Kredit gültigen Tilgungsvereinbarung verbunden. Der Tilgungsplan enthält sämtliche anfallenden Tilgungsbeträge sowie die ebenfalls zu entrichtenden Darlehenszinsen. Außerdem ist hier in der Regel auch das Fälligkeitsdatum ersichtlich. Insgesamt werde von den Banken drei unterschiedliche planmäßige Tilgungsformen angeboten.
Dazu gehört etwa der Ratenkredit beziehungsweise die Ratentilgung. In einem solchen Fall ist die Darlehensrückzahlung über die komplette Laufzeit des Kredits verteilt. Somit muss der Darlehensnehmer hier zu dem jeweils im Vertrag festgehaltenen Zeiten die Raten an die Bank zurück bezahlen. Dabei verhält es sich so, dass die Ratenhöhe unterschiedlich ausfällt. Der Anteil der Tilgung bleibt jedoch beständig gleich hoch. So sind hier zu Beginn der Kreditlaufzeit höhere Darlehensraten zu begleichen, die sich jedoch mit jeder vorgenommenen Rate verringern, da weniger Zinsen anfallen. Dementsprechend verringert sich hier die Höhe der Raten beständig.
Bei der zweiten planmäßigen Tilgungsform handelt es sich um ein Annuitätendarlehen. Hier kann sich der Kreditnehmer darauf verlassen, dass sich die Ratenhöhe über die komplette Darlehenslaufzeit nicht verändert. Allerdings variiert die Zusammensetzung der Raten: So müssen hier nach und nach weniger Zinsen bezahlt werden, während der Anteil der Tilgung dementsprechend ansteigt.
Doch auch die Einmal-Tilgung zählt zu den planmäßigen Tilgungsarten. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, verpflichtet sich der Kreditnehmer hier dazu, die Tilgung in Form einer einzigen Zahlung zu begleichen. Der jeweilige Fälligkeitstag ist generell vertraglich geregelt. Jedoch muss hier unbedingt daran gedacht werden, dass Darlehenssumme somit bis zu dem betreffenden Zeitpunkt anzusparen ist. Die Einmal-Tilgung ist jedoch nicht mit der sogenannten endfälligen Tilgung gleichzusetzen. Bei zuletzt genanntem müssen während der Darlehenslaufzeit lediglich Zinsen in Form von Raten bezahlt werden. Bei der letzten Rate handelt es sich dann um den Darlehensbetrag, der jedoch in einem einzigen Betrag entrichtet werden muss.
Unregelmäßige Tilgung
Kreditnehmern ist es zumeist jedoch ebenfalls möglich, unregelmäßige Tilgungen durchzuführen. Hierbei handelt es sich demnach um Tilgungen, die nicht geplant sind und ohne weitere, vorherige Vereinbarung bezahlt werden können. Eine solche auch außerplanmäßige genannte Tilgung ist jedoch kein „Muss“, sondern kann auf Wunsch freiwillig von dem Darlehensnehmer erfolgen. Allerdings ist es auf diese Weise einfach und schneller möglich, die Kreditsumme zurückzubezahlen, sodass sich wiederum die Zinslast verringert.
Unregelmäßige Tilgungen sind aber auch bei der Nutzung eines Dispositionskredits möglich. Hier hat der Darlehensnehmer selbst die Wahl, wann er eine Rückzahlung in welcher Höhe vornimmt. Dementsprechend profitiert man hier von einer sehr hohen Flexibilität.
Je nach dem, welche Vereinbarungen im Kreditvertrag getroffen wurden, ist es bei der Rückzahlung eines Darlehens ebenfalls machbar, Sondertilgungen vorzunehmen. In der Regel sind diese jedoch in ihrer Anzahl sowie in ihrer Höhe begrenzt. Sind im Darlehensvertrag keine kostenfreien Sondertilgungen verankert, muss der Kreditnehmer, sollte er dennoch eine solche Zahlung wünschen, in der Regel eine Gebühr, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, entrichten. In einem solchen Fall sollte vorab jedoch gut überlegt werden, ob dennoch eine Sondertilgung durchgeführt werden soll.
Berechnung der Tilgung
Ein Online-Tilgungsrechner hilft dabei, die Tilgung zu berechnen.
Die Tilgungshöhe darf keinesfalls mit der monatlichen Ratenhöhe gleichgesetzt werden. Unter der Tilgung wird der Betrag verstanden, der jeden Monat die reine Kreditsumme verringert. Dazu sind vom Darlehensnehmer jedoch ebenfalls jeden Monat Zinsen zu bezahlen. Dementsprechend setzt sich die gesamte Monatsrate aus Tilgung und Zinsen zusammen.
Kreditnehmer, die die Tilgung ausrechnen möchten, benötigen somit Angaben über die Höhe der Zinsen sowie des Darlehens und die jeweilige Anzahl der Monatsraten. Mittlerweile ist es jedoch nicht mehr unbedingt notwendig, die Tilgungshöhe selbst auszurechnen: Online existiert eine große Auswahl an sogenannten Tilgungsrechner, die einen Tilgungsplan erstellen.
So ist es dem Darlehensnehmer machbar, recht unkompliziert die Höhe der Monatsraten sowie ebenfalls die notwendige Zeit zu berechnen, die für die Rückzahlung des gewünschten Darlehens notwendig ist.
Fazit
Je nachdem, welche Darlehensformvon dem angehenden Kreditnehmer gewünscht beziehungsweise aufgenommen wird, kann die Tilgungsart unterschiedlich ausfallen.
Wer sich hier nicht sicher ist, lässt sich am besten vorab eingehend von der Bank beraten. Dies ist entweder direkt vor Ort in einer Filiale oder auch online möglich. So bieten Online-Banken in der Regel beispielsweise eine Telefon- oder Chat-Betreuung ihrer Kunden an.
Zudem gilt zu beachten, dass die monatlich zu entrichtende Rate nicht nur aus der Tilgung besteht, sondern sich aus Tilgund und Zinsen zusammensetzt. Gegebenenfalls sind zusätzlich ebenfalls etwaige Gebühren zu entrichten.
Bei der Vergabe eines Kredits erhalten die Darlehensnehmer von den Banken jedoch üblicherweise ebenfalls einen sogenannten Tilgungsplan, in dem die diversen Zahlungen genau aufgelistet und somit gut nachlesbar sind.