Im Rahmen einer Autofinanzierung muss es nicht immer ein herkömmlicher Kredit sein, sondern es kann ebenfalls die sogenannte Drei-Wege-Finanzierung in Anspruch genommen werden. Hier bleibt es dem Kreditnehmer selbst überlassen, welche der drei Varianten er am Ende der Finanzierung auswählt. So bleibt hier jedoch die Frage, welche der Optionen die beste ist?
Inhalt
Drei-Wege-Finanzierung
Eine Drei-Wege-Finanzierung ist, sozusagen, eine Mischung aus Leasing und klassischem Ratendarlehen.
Zu Beginn bezahlt der Kreditnehmer hier zunächst einmal eine Anzahlung. Danach müssen jeden Monat die im Vertrag vereinbarten Raten beglichen werden. Diese bestehen jedoch hauptsächlich aus Zinsen, sodass die Ratenhöhe recht niedrig ausfällt und sich somit auch die monatliche, finanzielle Belastung in Grenzen hält. Tilgung ist in den Monatsraten entweder überhaupt nicht oder lediglich in sehr geringer Höhe vorhanden.
Charakteristisch für die Drei-Wege-Finanzierung ist jedoch auch die hohe Schlussrate, die am Ende der Darlehenslaufzeit zu begleichen ist. Allerdings ist das nicht zwangsläufig unbedingt notwendig, denn der Kreditnehmer hat am Laufzeitende die Wahl zwischen insgesamt drei Optionen.
Varianten
Bei dieser Finanzierungsart steht es dem Darlehensnehmer frei, für welche der drei Optionen er sich am Ende der Kreditlaufzeit entscheidet.
Ist das Ende der Laufzeit erreicht, steht der Kreditnehmer vor der sprichwörtlichen „Qual der Wahl“, für welche der drei Möglichkeiten er sich entscheidet.
Bei der ersten Option wird die oben genannte Schlussrate fällig, die in einer Summe zu bezahlen ist. Dadurch wird der Darlehensnehmer dann auch gleichzeitig zum Eigentümer des betreffenden Wagens.
Die zweite Möglichkeit ist eine Finanzierung der Schlussrate. Das bedeutet, dass direkt nach Ende des Kredits eine Anschlussfinanzierung in Anspruch genommen wird. Normalerweise erfolgt dies, in dem der Darlehensnehmer einen klassischen Ratenkredit aufnimmt und diesen dann mithilfe von monatlich gleichbleibenden Raten zurück bezahlt. Ist die letzte Darlehensrate bezahlt, wird der Kreditnehmer auch hier der Eigentümer des Wagens. Zudem entfällt hier somit die Begleichung einer hohen Schlussrate.
Als dritte Alternative besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug bei Darlehensende ganz einfach an den Händler zurück zu geben. Auch hier entfällt die Bezahlung einer Schlussrate. Jedoch ist darauf zu achten, dass sich das Fahrzeug in dem Zustand befindet, der vorab vertraglich geregelt wurde; andernfalls droht dem Kreditnehmer gegebenenfalls eine Nachzahlung.
Welche Option ist die beste?
Alle drei Varianten der Drei-Wege-Finanzierung sind, je nach individueller Situation, sinnvoll.
Welche Variante im Rahmen einer Drei-Wege-Finanzierung die beste Wahl ist, kann jedoch nicht pauschal gesagt werden. Hier kommt es immer auch auf den finanziellen sowie persönlichen Hintergrund an.
Die erste Möglichkeit, die Bezahlung der Schlussrate in einer Summe, ist beispielsweise dann geeignet, wenn der Kreditnehmer zum einen den Erwerb des Wagens wünscht und zum anderen über ausreichend Kapital verfügt. Die Schlussrate kann beispielsweise während der Kreditlaufzeit zusammen gespart werden. Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass somit zusätzlich zu den Raten, die im Rahmen des Kredits anfallen, ebenfalls Gelder für die Schlussrate zurück zu legen sind. Ebenso ist es natürlich machbar, einen bereits vorhandenen Bausparvertrag, eine Lebensversicherung oder ähnliche Wertanlagen hierfür zu nutzen.
Die zweite Option bietet sich dann an, wenn der Darlehensnehmer den Wagen zwar gerne kaufen würde, jedoch nicht über das notwendige Eigenkapital verfügt, um diesen zu erstehen. Dementsprechend ist die Anschlussfinanzierung eine sehr gute Option, um der Bezahlung der hohen Schlussrate zu entgehen und dennoch der Eigentümer des Wagens zu werden. Allerdings muss man hier beachten, dass somit erneut für viele Monate eine vertragliche Bindung eingegangen wird, deren Verpflichtungen regelmäßig nachzukommen sind.
Wird dagegen kein Kauf des Wagens gewünscht, kann dieser am Darlehensende ganz einfach an den Händler zurückgegeben werden. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn man, etwa aufgrund eines Umzugs in eine größere Stadt, schlichtweg keinen Wagen mehr benötigt oder sich für ein anderes Modell interessiert. Vielleicht hat sich mittlerweile sogar Nachwuchs angekündigt, sodass ein größeres Fahrzeug notwendig wird.
Die Drei-Wege-Finanzierung überlässt es somit dem Kreditnehmer, für welche Variante er sich entscheidet. Am besten ist es jedoch, wenn man sich bereits rechtzeitig vor Ende der Darlehenslaufzeit für eine der drei Varianten entscheidet. Denn je nachdem, wie die eigene Wahl ausfällt, wird hierfür beispielsweise eine gewisse Summe an Eigenkapital benötigt oder man muss sich darüber im Klaren sein, dass anschließend ein weiterer Kredit aufgenommen wird, für den weitere, monatliche Zahlungen anfallen. Oder, im Falle der dritte Option, bei der das Fahrzeug zurück gegeben wird: hier ist man dann nicht mehr im Besitz des Wagens, sodass man sich eventuell nach einem neuen Fahrzeug und gegebenenfalls auch nach einer neuen Finanzierung umsehen muss.
Auch wenn die Drei-Wege-Finanzierung dem Kreditnehmer somit sehr viel „Spielraum“ lässt, ist es somit unbedingt empfehlenswert, diesen nicht vollständig auszureizen beziehungsweise nicht bis kurz vor Darlehensende mit der eigenen Entscheidung abzuwarten. Wesentlich besser ist es, rechtzeitig eine Wahl zu treffen, damit noch ausreichend Zeit vorhanden ist, um dementsprechend reagieren zu können.
Alternative
Ein Autokredit ist eine sehr gute Alternative zur Drei-Wege-Finanzierung; sofern der Wagen gekauft werden soll. Ist das nicht der Fall, bietet sich ebenfalls das Leasing an.
Verhält es sich jedoch so, dass bereits im Vorfeld entschieden ist, dass der Wagen nach Ende der Drei-Wege-Finanzierung gekauft werden soll, dann kann beispielsweise ein Autokredit eine bessere Wahl sein.
Zwar fallen hier in der Regel etwas höhere monatliche Ratenzahlungen an aber dafür muss keine hohe Schlussrate beglichen werden. Zudem handelt es sich bei einem Autokredit um ein zweckgebundenes Darlehen, dass von den Banken mit einem günstigeren Zinssatz vergeben wird als das bei einem herkömmlichen Ratenkredit der Fall ist. Dementsprechend kann hier durchaus einiges gespart werden.
Wer sich jedoch noch unschlüssig in Bezug auf den Kauf des Wagens ist, der sollte hiervon besser absehen.
Eine weitere Alternative ist beispielsweise das Leasing. Hier wird der betreffende Wagen sozusagen gemietet und im Anschluss üblicherweise wieder an den Händler zurückgegeben. Wer auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz auf Zeit ist, der kann sich somit auch sehr gut für das Leasing entscheiden. Allerdings muss auch hier bei der Rückgabe beachtet werden, dass sich das Fahrzeug in einem dementsprechenden Zustand befindet. Je nachdem, ob man sich für das Restwert- oder Kilometer-Leasing entscheidet, sind hier die gefahrenen Kilometer beziehungsweise der restliche Wert des Wagens ausschlaggebend darüber, ob unter Umständen eine Nachzahlung notwendig ist oder ob der Leasingnehmer bei Rückgabe sogar einen gewissen Betrag erstattet bekommt.