Der ein oder andere interessierte, angehende Kreditnehmer hat bereits sicherlich schon einmal den Begriff „Energiedarlehen“ gehört. Allerdings ist nicht jedem bekannt, um was es sich hier genau handelt und wann ein solches Darlehen erhältlich ist.
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Energiedarlehen
Energiedarlehen zeichnen sich dadurch aus, dass sie einerseits die Umwelt und andererseits das eigene Konto schonen. Allerdings sind Investitionen in beispielsweise Solaranlagen, Wind- und Bioenergie üblicherweise recht kostenintensiv. Dementsprechend benötigen die meisten Immobilienbesitzer hierfür einen Kredit: das sogenannte Energiedarlehen.
Bei einem Energiedarlehen handelt es sich um einen zweckgebundenen Kredit, der im Vergleich mit einem herkömmlichen Kredit zumeist einen deutlich besseren Zinssatz bietet, sodass man hiermit als Darlehensnehmer einiges spart.
Die Zinsbindung ist in den meisten Fällen frei wählbar. So ist es beispielsweise möglich, sich für eine feste Zinsbindung während der kompletten Darlehenslaufzeit zu entscheiden. Alternativ dazu kann aber auch eine kürzere Zinsfestschreibung erfolgen. Wie bei anderen Kreditarten, bei denen diese Vorgehensweise möglich ist, bietet es sich generell an, während einer niedrigen Zinsphase eine längere, feste Zinsbindung auszuwählen, sodass hier eine lange Zeit von den günstigen Zinssätzen profitiert wird. Herrscht dagegen ein recht hoher Zinssatz vor, bietet es sich dagegen an, die Festschreibung recht kurz zu halten.
Allerdings muss hierbei auch beachtet werden, dass bei einer längeren Festschreibung der Zinsen die Kreditinstitute gemeinhin dazu übergehen, den Basiszinssatz zu erhöhen. Aufgrund dessen empfiehlt es sich, vorab immer eine detaillierte Berechnung der anfallenden Zinskosten mit ihren jeweiligen, unterschiedlich langen Zinsbindungen durchzuführen.
Ein Energiedarlehen wird in der Regel ohne Eintrag ins Grundbuch vergeben, wobei der mögliche Finanzierungsbetrag ungefähr bei 60.000 Euro liegt. Die Laufzeit eines solchen Darlehen fällt zwar unterschiedlich aus, ist aber auf bis zu 18 Jahre begrenzt. Da bei einem derartigen Kredit ebenfalls kleinere Darlehenssumme von ab 5.000 Euro vergeben werden, ist es somit auch machbar, geringere Investitionen umzusetzen.
Mithilfe eines Energiedarlehen ist es für die Kreditnehmer zum Beispiel machbar, eine Pellet-Heizung einzubauen, eine neue Wärmedämmung anzubringen oder auch neue, sehr gut isolierte Fenster einzubauen.
Vor allem Photovoltaik- und Solaranlagen sind bei Hausbesitzern im Allgemeinen sehr beliebt, wenn es darum geht, für den eigenen Bedarf die erneuerbaren Energien zu verwenden. Die Energien beziehungsweise die Wärme, die hier aus den Sonnenstrahlen gewonnen wird, verwandeln die Anlagen in warmes Wasser beziehungsweise in Strom um. In den meisten Fällen amortisieren sich die Kosten, die für eine dementsprechende Anlage benötigt werden, somit recht schnell wieder.
Auf was achten?
Bevor ein angehender Kreditnehmer ein Energiedarlehen aufnimmt, sollten einige Überlegungen durchgeführt werden.
Wird ein Energiedarlehen aufgenommen, gilt es, einiges zu beachten. So ist es beispielsweise ratsam, sich für ein Kreditangebot zu entscheiden, dass eine hohe Maximallaufzeit offeriert. Zudem können die jeweiligen Einspeiseerlöse, die sich durch den Einbau der erneuerbaren Energien ergeben, bereits in die Haushaltsrechnung mit eingefügt werden, was bei der Kreditbeantragung durchaus sehr hilfreich sein kann.
Außerdem ist es ratsam, die diversen Energiespardarlehen-Angebote der verschiedenen Banken gut miteinander zu vergleichen. Diese differenzieren sich zum Beispiel durch die Höhe des effektiven Jahreszinssatzes. Dieser enthält bereits sämtliche Kreditkosten, was beim Nominalzins nicht der Fall ist. Dementsprechend bietet sich der effektive Jahreszins auch sehr gut als Vergleichsoption an.
Doch auch auf die weiteren Sonderleistungen, die bei einem Energiedarlehen von einigen Kreditinstituten vergeben werden, sollte man achten. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen. Die zusätzlichen Teilzahlungen ermöglichen nicht nur eine schnellere Rückzahlung der Darlehenssumme, sondern sorgen somit ebenfalls dafür, dass sich die Zinslast verringert. Mithilfe von kostenfreien Sondertilgungen verbleibt somit mehr Geld im eigenen Sparschwein beziehungsweise auf dem Konto.
Ob eine Bank Sonderleistungen anbietet oder nicht, bleibt generell dem jeweiligen Kreditinstitut überlassen. Dementsprechend ist es für angehende Darlehensnehmer, die einen hohen Wert auf derartige Leistungen legen, immer empfehlenswert, gezielt hiernach Ausschau zu halten.
Wird die Zahlung von Sondertilgungen gewünscht, ohne das hierfür eine dementsprechende Vereinbarung im Vertrag festgehalten wurde, müssen die Banken diesem Wunsch nicht unbedingt entsprechen. Sollte der Kreditnehmer hierfür jedoch eine Zusage erhalten, muss eine Gebühr, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, beglichen werden. Die Gebühr wird von den Banken aufgrund der Zinsverluste, die sie durch die frühere Teilzahlung hinnehmen müssen, erhoben. Hier sollte dann unbedingt vorab gut nachgerechnet werden, ob sich eine Sondertilgung auch in diesem Fall lohnt oder ob besser davon abgesehen wird.
Ein schneller und unkompliziert Vergleich ist zum Beispiel mithilfe von einem Online-Kredit-Vergleich möglich. Hier werden zunächst einige relevante Daten eingegeben und schon zeigt der Online-Vergleich die jeweils für die Anfrage passenden Darlehen auf. So ist es nicht mehr notwendig, die verschiedenen Offerten selbst zu suchen, was sich oftmals sehr schnell als eine sehr zeitraubende Tätigkeit herausstellt. Sehr praktisch ist hier ebenfalls, dass bei einem solchen Vergleich bereits Verlinkungen vorhanden sind, wodurch der angehende Kreditnehmer mithilfe eines Klicks bereits zu der Webseite des jeweiligen Anbieters weiter geleitet wird. Dort ist es dann auch gegebenenfalls sofort möglich, das gewünschte Darlehen zu beantragen.
Zudem ist es auch machbar, ein Energiedarlehen als Ergänzung eines Immobiliendarlehens zu verwenden. Sehr vorteilhaft ist ebenfalls, dass die Banken für die Aufnahme des Energiedarlehens keine weiteren Sicherheiten vom Antragsteller verlangen.
Fazit
Sollen im Rahmen eines Immobilienkaufs oder -baus erneuerbare Energie zum Tragen kommen, bietet sich die Aufnahme eines sogenannten Energiedarlehens an.
Sehr beliebt ist zum Beispiel die Anbringung von Photovoltaik- und Solaranlagen, die Anbringung neuer Fenster oder auch eine neue, bessere Wärmedämmung. Durch diese und ähnliche Maßnahmen ist es nicht nur möglich, die Umwelt zu schonen, sondern auch der eigene Geldbeutel profitiert hiervon.
Zwar handelt es sich hierbei um einen zweckgebundenen Kredit, jedoch ist es dem Darlehensnehmer in der Regel möglich, selbst zu entscheiden, ob eine Zinsfestbindung erfolgt oder vielleicht eher doch nicht. Außerdem zeichnen sich Energiedarlehen üblicherweise auch dadurch aus, dass sie von den Kreditinstitute zu einem günstigen Zinssatz vergeben werden. Vorteilhaft ist hier jedoch auch, dass bei der Aufnahme eines Energiedarlehen keine Eintragung im Grundbuch der Immobilie erfolgt.
Bevor ein Energiedarlehen aufgenommen wird, sollte der angehende Kreditnehmer jedoch einiges beachten. Dazu gehört zum Beispiel die Höhe des angebotenen, effektiven Jahreszinsssatzes sowie etwaige Sonderleistungen. Letztere werden nicht zwangsläufig von jeder Bank offeriert, sodass es sich hier lohnt, die Augen offen zu halten. So ist es etwa möglich, durch die Inanspruchnahme der Sonderleistungen bares Geld zu sparen. Dementsprechend ist es generell ratsam, die diversen Kreditangebote der Banken gut miteinander zu vergleichen.