Eine Führerscheinfinanzierung bietet die Möglichkeit, die teils Hohen Kosten für die Fahrerlaubnis zu finanzieren. In der heutigen Zeit, in der Mobilität sowohl beruflich wie auch privat enorm wichtig ist, kann kaum noch jemand auf den Führerschein verzichten. Die für die Fahrschule anfallenden Kosten können vielfach jedoch nicht aus eigenen Guthaben bezahlt werden, auch Eltern und Großeltern sind nicht immer in der Lage, Kinder und Enkel zu unterstützen. Mit der passenden Kredit steht dem Führerschein aber nichts mehr im Wege.
Inhalt
Die Führerscheinfinanzierung richtet sich nach den Kosten
Soll der Erwerb der Fahrerlaubnis finanziert werden, ist es wichtig, die genaue Höhe der Führerscheinfinanzierung zu kennen. Dabei muss beachtet werden, dass die Kosten der Fahrschule nach der jeweiligen Führerscheinklasse berechnet werden.
Führerschein Klasse A: | Zweirädrige Kraftfahrzeuge von Klasse AM (bis 45 km/h) bis Klasse A (über 50 ccm) |
Führerschein Klasse B: | Auto-Führerschein |
Führerschein Klasse C: | LKW-Führerschein |
Führerschein Klasse D: | Busführerschein |
Tipp: Mitunter kann es sich lohnen, zwei Führerscheinklassen zu kombinieren, um Kosten zu sparen.
Welche Kosten im Einzelnen anfallen, ist allerdings nicht nur von der jeweiligen Führerscheinklasse abhängig, sondern auch von der Anzahl an Fahrstunden, die benötigt werden. Neben mindestens 14 Theoriestunden gibt es auch praktische Pflichtstunden, zu denen etwa drei Nachtfahrten, fünf Überlandfahrten sowie vier Autobahnfahrten gehören. Zusätzlich werden je nach Vorkenntnis und Lernfortschritt durchschnittlich zwischen 15-20 klassische Fahrstunden benötigt. Es ist daher nicht möglich, die genauen Kosten für den Führerschein im Ratgeber anzugeben. Mitunter kann es sogar passieren, dass der Führerschein teurer wird als berechnet, da doch zusätzliche Stunden notwendig werden. Auch eine nicht bestandene Prüfung kann zusätzliche Kosten nach sich ziehen.
Nachfolgende Aufstellung soll dennoch einen ersten Anhaltspunkt zu den durchschnittlichen Kosten geben:
Klasse A | Klasse A1 | Klasse B | ||
Allgemeine Kosten | 60 Euro | 60 Euro | 60 Euro | (Passfoto, Sehtest) |
Lernmaterial | 70 Euro | 70 Euro | 70 Euro | (Lehrbücher und Fragebögen) |
Grundgebühr Fahrschule | 250 Euro | 250 Euro | 250 Euro | |
Ausbildung | 1000 Euro | 850 Euro | 1300 Euro | (Fahrstunden, Sonderfahrten) |
sonstige Kosten | 300 Euro | 250 Euro | 250 Euro | (theoretische und praktische Prüfung) |
Gesamtkosten: | 1.680 Euro | 1.480 Euro | 1.930 Euro | (Kostenschätzung: abhängig von z.B. der Anzahl der Fahrstunden) |
Tipp: Die Kosten der Fahrschule sind regional und auch innerstädtisch sehr verschieden. Hier lohnt sich ein Preisvergleich.
Möglichkeiten der Führerscheinfinanzierung
Für die Finanzierung der Führerscheinkosten gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten. So können Fahrschüler zum einen bei ihrer Fahrschule vor Ort nachfragen, ob eine Ratenzahlung akzeptiert wird. Diesem Wunsch wird mittlerweile jedoch nur noch von wenigen Fahrschulen statt gegeben, denn es gibt für die Fahrlehrer keine Sicherheit, das ihre Leistung tatsächlich bezahlt wird. Auch die Fahrschulen verweisen daher auf die Kreditfinanzierung, für die es drei Möglichkeiten gibt:
Der Dispositionskredit
Der Dispo, der auf privaten Girokonten eingerichtet wird, ermöglicht Kontoinhabern eine Überziehung bis zur Höhe der eingeräumten Linie. Der Kredit kann individuell in Anspruch genommen und zurückgezahlt werden. Eine feste Rate gibt es nicht. Allerdings liegen die Kosten für den Dispositionskredit bei durchschnittlich 10-14% p.a.
Der Rahmenkredit
Ähnlich wie beim Dispositionskredit wird auch beim Rahmenkredit eine Kreditlinie eingeräumt. Diese steht allerdings nicht direkt auf dem Girokonto, sondern auf einem alternativen Konto zur Verfügung. Zudem wird eine feste Rückzahlungsrate von 50-100 Euro vereinbart. Zusätzliche Zahlungen sind jederzeit möglich. Die Kosten variieren je nach Anbieter zwischen 6-10% p.a.
Der Ratenkredit
Beim Ratenkredit wird eine feste Kreditsumme vereinbart, die dann direkt nach Kreditgenehmigung ausgezahlt wird. Für die Rückzahlung vereinbaren Bank und Kunde eine feste monatliche Rate, die zwischen 6-120 Monate bezahlt werden kann. Zum Ende der Laufzeit ist der Kredit vollständig getilgt. Für den Ratenkredit berechnen die Banken je nach Bonität des Kunden 3-8% p.a.
Tipp: Die Konditionen für die verschiedenen Kreditarten sind von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Ein Online Kreditvergleich zeigt, wo besonders günstig finanziert werden kann.
Um die passende Finanzierungsform zu finden, sollten verschiedene Dinge beachtet werden. So ist ein Dispositionskredit zwar in den meisten Fällen bereits auf dem Girokonto verfügbar, denn er wird von vielen Banken direkt bei Kontoeröffnung anhand des vorhandenen Einkommens eingerichtet. Er ist aber auch vergleichsweise teuer und daher nur dann zu empfehlen, wenn der Kredit kurzfristig zurückgezahlt werden kann. Auch ein Rahmenkredit eignet sich zumeist nicht für die längerfristige Finanzierung, denn auch hier fallen vergleichsweise hohe Kosten an. Allerdings besteht hier die Möglichkeit, Sonderzahlungen zu leisten, um den Kredit schneller zurückzuzahlen. Ein Ratenkredit hingegen ist für alle Kreditnehmer passend, die feste und planbare Ratensuchen, denn diese bleiben hier für die Dauer der Kreditlaufzeit konstant. Zudem ist es möglich, die Höhe der Raten individuell festzulegen. Durch eine Verlängerung der Laufzeit beispielsweise sinken die Raten und sind ggf. sogar mit Lehrlingsgehalt bezahlbar.
Die Voraussetzungen für die Führerscheinfinanzierung
Um einen Klasse A oder einen Klasse BKredit aufnehmen zu können, sollten einige Voraussetzungen erfüllt werden. Die wichtigsten zwei Voraussetzungen ist die Volljährigkeit des Kreditnehmers sowie ein monatliches Einkommen, welches zur Ratenzahlung genutzt werden kann.
Diese Voraussetzungen müssen für eine Kreditaufnahme erfüllt werden:
- Volljährigkeit
- monatlich festes Einkommen
- positive Schufa Auskunft
Vor allem minderjährige Fahrschüler können die Anforderungen von Banken und Sparkassen häufig nicht erfüllen, denn sie sind weder volljährig noch ist ihr Einkommen für eine Kreditaufnahme ausreichend. In solchen Fällen können entweder Eltern oder Großeltern selbst als Kreditnehmer auftreten oder aber eine Bürgschaft übernehmen. Sie garantieren den Banken damit, dass die Raten in jedem Fall bezahlt werden, was eine Kreditvergabe möglich macht.