Durch die Aufnahme eines Darlehens bindet sich der Kreditnehmer in der Regel für viele Jahre. Dementsprechend sollte eine Kreditbeantragung gut überlegt sein. Allerdings existieren durchaus Situationen, in denen ein Darlehen eine sehr gute Hilfe ist.
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Ratenkredite: Arten
Banken bieten verschiedene Ratenkreditarten an. Zu den bekanntesten gehört beispielsweise der klassische Ratenkredit sowie der Auto- und Immobilienkredit.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, erfolgt die Rückzahlung eines Ratenkredits in Form von monatlichen Raten.
Wird von einem solchen Darlehen gesprochen, handelt es sich hierbei zumeist um einen klassischen Ratenkredit. Hier fallen die monatlichen Raten immer gleich hoch aus, sodass es sich um einen sehr gut planbaren Kredit handelt.
Außerdem ist ein klassischer Ratenkredit ein zweckungebundenes Darlehen. Das bedeutet, dass die Kreditsumme je nach Wunsch verwendet werden kann und der Kreditnehmer der Bank nicht nachweisen muss, für was er den betreffenden Betrag ausgibt.
Neben den klassischen Ratenkredit existieren jedoch weitere Darlehensarten, die im Allgemeinen als Ratenkredite bezeichnet werden. Das kommt daher, dass auch hier die Rückzahlung in monatlichen Raten erfolgt. Zu den bekanntesten dieser Darlehensarten gehört sicherlich der Autokredit sowie ebenfalls der Immobilienkredit.
Diese beiden Darlehensarten unterscheiden sich von dem klassischen Ratenkredit vor allem darin, dass sie zweckgebunden sind. Das bedeutet, dass bei einem Autokredit lediglich der betreffende Wagen und bei einem Immobilienkredit das jeweilige Haus beziehungsweise die Eigentumswohnung erstanden werden darf. Hier verlangen die Banken zudem die dementsprechenden Nachweise.
Dafür bieten zweckgebundene Kredite einen gewichtigen Vorteil: Eben aufgrund ihrer Zweckgebundenheit verringert sich das Risiko für die Bank, sodass der Kreditnehmer üblicherweise von einem deutlich niedrigeren Zinssatz profitiert. Das kommt daher, dass hier das jeweilige Objekt als Sicherheit dient. So wird im Falle eines Immobilienkredits eine Grundschuld auf das Haus/die Eigentumswohnung eingetragen, während bei einem Autodarlehen der Fahrzeugbrief zunächst im Besitz der Bank verbleibt. Sollte es sich so verhalten, dass der Kreditnehmer irgendwann einmal wider Erwarten nicht mehr in der Lage ist, das Darlehen zurück zu bezahlen, ist es der Bank somit möglich, auf die jeweiligen Sicherheiten zuzugreifen.
Da dies bei einem zweckungebundenen Darlehen nicht machbar ist, fallen die Zinssätze hier üblicherweise etwas höher aus. Dafür profitiert man als Kreditnehmer, aufgrund der Verwendungsfreiheit, von einer deutlich höheren Flexibilität.
Wann lohnt sich eine Kreditaufnahme?
Die Aufnahme eines Darlehens sollte generell individuell abgewägt werden.
Wann die Aufnahme eines Darlehens lohnenswert ist, hängt natürlich immer auch von der persönlichen sowie ebenfalls der finanziellen Situation des Kreditnehmers ab. Dementsprechend kann hier keine allgemeingültige Aussage getroffen werden.
Es gibt jedoch Anschaffungen, bei denen die Aufnahme eines Darlehens in den meisten Fällen unumgänglich ist. Dazu gehört zum Beispiel der Kauf einer Immobilie. Hier müssen üblicherweise sehr hohe Beträge beglichen werden, die in der Regel nicht allein mithilfe des Ersparten gestemmt werden können. Um sich dennoch den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, bietet sich somit die Aufnahme eines Darlehens auf ideale Weise an. Die Investition in die eigenen vier Wände kann beispielsweise auch als Altersvorsorge betrachtet werden. Somit handelt es sich hierbei um eine Anschaffung, von der der Kreditnehmer in der Regel sein Leben lang etwas hat.
Aber auch bei einem Autokauf ist es zumeist sinnvoll, auf einen Kredit zurückzugreifen. Denn, je nachdem, was für ein Fahrzeug angeschafft werden soll, muss auch hier eine recht große Summe aufgebracht werden. Auf einen fahrbaren Untersatz kann man heutzutage, aus den unterschiedlichsten Gründen, kaum mehr verzichten, sodass sich auch hier in der Regel die Anschaffung lohnt. Eine Vielzahl an Kreditnehmern ist es beispielsweise ohne Auto nicht möglich, zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen, den wöchentlichen Einkauf zu erledigen oder auch einen Arzt aufzusuchen. Dementsprechend ist in solchen Fällen auch ein Autokredit eine lohnenswerte Angelegenheit.
Bei der Aufnahme eines klassischen Ratenkredits kann es dagegen ganz anders aussehen. Da hiermit beispielsweise eine Weltreise, neue Möbel oder auch ein neuer Fernseher finanziert werden können, gilt es, abzuwägen, ob hierfür eine Darlehensaufnahme wirklich lohnenswert ist.
Wer mithilfe des klassischen Ratenkredits zum Beispiel seine Hochzeit und die Flitterwochen finanzieren möchte, der liegt sicherlich richtig, denn schließlich handelt es sich hierbei um etwas, dass in der Regel lediglich einmal im Leben geschieht. Dasselbe gilt beispielsweise für die Weltreise: Wer bereits sein Leben lang davon träumt und jetzt endlich die Gelegenheit dazu hat, für denjenigen bietet sich die Aufnahme eines solchen Darlehens ebenfalls auf ideale Weise an.
Soll dagegen jedoch nur der nächste Urlaub finanziert werden, ist es ratsam, sich zu überlegen, ob vielleicht auf eine Flugreise verzichtet und ein Ferienziel in der Nähe ausgewählt wird.
Streikte der Herd, der Kühl- beziehungsweise Gefrierschrank, die Spülmaschine oder auch ein anderes Gerät, dass für den täglichen Bedarf unabdingbar ist, dann ist auch hier eine Kreditaufnahme sinnvoll.
Aber auch neue Möbel gehören beispielsweise zu den Anschaffungen, von denen man eine lange Zeit etwas hat und die eine Darlehensaufnahme üblicherweise gerechtfertigen. Allerdings kann hier durchaus auch abgewägt werden, ob es nicht vielleicht besser ist, noch einige Zeit abzuwarten, bis man die gewünschten Möbel aus eigener Tasche bezahlen kann.
Dementsprechend bietet es sich im Falle eines klassischen Ratenkredits unbedingt an, hier zunächst gut zu überlegen, ob die Aufnahme des Darlehens wirklich notwendig ist oder ob es nicht besser ist, noch eine gewisse Zeit zu sparen. Hier könnte dann auf einen Kredit verzichtet oder zumindest eine geringere Darlehenssumme aufgenommen werden, sodass man einerseits Zinsen spart und andererseits sich nicht, oder lediglich für einen kürzeren Zeitraum, an die Bank bindet.
Voraussetzungen
Für eine erfolgreiche Kreditvergabe ist die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ein „Muss“.
Bei der Aufnahme eines Darlehens sollte jedoch auch nicht in Vergessenheit geraten, dass die Banken nur dann einen Kredit vergeben, wenn der Darlehensnehmer die verschiedenen Voraussetzungen hierfür erfüllt. Diese differenzieren zwar je nach Bank, allerdings fallen einige Vorgaben durchaus gleich aus.
Dazu gehört zum Beispiel, dass die Kreditinstitute ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe voraussetzen. Aber auch auf eine gute Bonität beziehungsweise eine positive Schufa-Auskunft wird geachtet. Ebenso ist üblicherweise ein deutsches Girokonto sowie ein deutscher Wohnsitz vonnöten.
Fazit
Bei zweckgebundenen Krediten, wie etwa einem Immobiliendarlehen oder einem Autokredit, ist die Darlehensaufnahme in der Regel lohnenswert. Das kommt daher, dass es in den meisten Fällen nicht möglich wäre, zu dem gewünschten Haus oder der Eigentumswohnung zu gelangen. Auch die Finanzierung eines Fahrzeuges, das heutzutage oftmals dringend benötigt wird, ist oftmals lediglich mithilfe eines Kredits möglich. Dazu kommt, dass es sich, vor allem bei einer Immobilie, um einen „bleibenden Wert“ handelt und man eine recht lange Zeit etwas davon hat.
Bei einem zweckungebundenen Darlehen ist es ratsam, den jeweiligen Verwendungszweck gut abzuwägen und sich zu überlegen, ob eine Kreditaufnahme wirklich notwendig ist beziehungsweise man für den jeweiligen Zweck gewillt ist, eine längerfristige, finanzielle Bindung einzugehen.