Endfällige Darlehen kommen im alltäglichen Kreditgeschäft der Banken zwar nicht allzu häufig vor, finden aber dennoch Verwendung. Bevor ein solches Darlehen abgeschlossen wird, sollte man jedoch einiges beachten.
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Endfälliges Darlehen
Bei einem endfälligen Darlehen muss die ausgeliehene Kreditsumme am Ende der Laufzeit in einem Betrag vollständig beglichen werden.
Ein endfälliges Darlehen zeichnet sich dadurch aus, dass die während der kompletten Laufzeit des Kredits die Tilgung ausgesetzt wird. Dementsprechend begleicht der Darlehensnehmer in diesem Zeitraum lediglich Zinsen.
Aufgrund dessen, dass der Kreditbetrag jedoch nicht wie bei vielen anderen Darlehensarten durch kontinuierliche Tilgungsraten gesenkt wird, bleiben die Zinsen konstant; und zwar während der kompletten Laufzeit. So bleibt natürlich auch der jeweilige Darlehensbetrag immer auf demselben Niveau. Ist die Laufzeit des Kredits beendet, ist der Darlehensnehmer dazu verpflichtet, die vollständige Kreditsumme mit einem Betrag zu begleichen.
Auf was achten?
Die Aufnahme eines endfälligen Darlehen sollte gut überlegt sein.
Bei einem endfälligen Darlehen gilt es, einiges zu beachten. So ist es vor Abschluss des Kredits zunächst einmal ratsam, die verschiedenen, diesbezüglichen Angebote der Banken gut miteinander zu vergleichen, da sich diese oftmals deutlich voneinander differenzieren.
Ein besonderes Augenmerk sollte etwa der anfallenden Verzinsung gelten. Je nach Bank werden bei einem endfälligen Darlehen unterschiedliche Zinssätze veranschlagt, sodass sich hier, je nach Darlehenssumme, durchaus recht hohe Einsparmöglichkeiten ergeben. Am besten ist es sicherlich, wenn hier der jeweils angegebene, effektive Jahreszinssatz verglichen wird: Im Gegensatz zum Effektivzins beinhaltet dieser bereits sämtliche Kreditkosten, sodass damit ein Vergleich deutlich besser möglich ist.
Da bei einem endfälligen Darlehen jeden Monat lediglich Zinsen zu bezahlen sind, fällt die monatliche Belastung in der Regel recht gering aus. Allerdings muss natürlich auch die Zahlung der Zinsen regelmäßig gestemmt werden können. Dementsprechend ist es ratsam, unbedingt vorab gut nachzurechnen, welche Zahlungen monatlich ohne Probleme getätigt werden können.
Auf keinen Fall unterschätzt werden darf zudem die Zahlung der Darlehenssumme, die am Laufzeitende in einem Betrag erfolgen muss. Idealerweise macht man sich bereits vor Abschluss des Kredits Gedanken darüber, wie die Summe beglichen wird. Läuft der Kredit bereits und wird irgendwann einmal überlegt, dass am Darlehensende ein hoher Betrag zu bezahlen ist, dann ist es häufig bereits zu spät und die Kreditsumme nicht stemmbar.
Dementsprechend sollte dies bereits vorab geregelt sein. Hier bieten sich jedoch gleich mehrere Möglichkeiten an. So ist es zum Beispiel machbar, die Kreditsumme anzusparen, in dem jeden Monat kontinuierlich ein gewisser Betrag zurück gelegt wird. Allerdings steigt somit die finanzielle Belastung im Monat an und es ist hierfür Durchhaltevermögen gefragt. Außerdem ist es auf diese Weise nicht möglich, Zinsen zu erhalten.
Eine weitere, sehr gute Alternative, ist, wenn bereits Sparanlagen vorhanden sind, die am Laufzeitende fällig werden. Hierbei kann es sich etwa um Festgeld handeln, dass dementsprechend verzinst wird oder auch um einen bereits vorhandenen Bausparvertrag, in den seit längerem einbezahlt wurde. Die Einzahlungen für den Bausparvertrag müssen bereits sowieso kontinuierlich beachtet werden, sodass hier keine weitere, finanzielle Belastung getragen werden muss.
Alternativ hierzu bieten diverse Banken jedoch bei Abschluss eines endfälligen Darlehens die Abschließung eines sogenannten Tilgungsersatzproduktes an. Bei einigen Kreditinstituten kann das, je nach finanzieller Situation des Darlehensnehmer, auch ein „Muss“ sein. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine Kapitallebensversicherung handeln. Üblicherweise findet bei den Tilgungsersatzprodukten eine Verpfändung statt, sodass die Bank über eine weitere Sicherheit verfügt. Allerdings gilt es auch hier zu beachten, dass in die Kapitallebensversicherung beziehungsweise in das betreffende Tilgungsersatzprodukt regelmäßig eingezahlt werden muss. Dementsprechend steigt hier wiederum die finanzielle Belastung für den Darlehensnehmer.
Ebenso ist es aber auch machbar, ein endfälliges Darlehen aufzunehmen, wenn man bereits im Besitz einer Immobilie ist, die vermietet wird. So ist es möglich, die Mieteinnahmen anzusparen, um am Laufzeitende die Kreditsumme in einem Betrag zu begleichen. Jedoch muss hier daran gedacht werden, dass die Mieteinnahmen somit nicht mehr zur freien Verwendung zur Verfügung stehen und es gegebenenfalls somit auch nicht mehr oder nur noch in einem kleineren Umfang, möglich ist, Rücklagen zu bilden. Außerdem besteht die Option, die Finanzierungszinsen steuerlich abzusetzen.
Bei einem endfälligen Darlehen ist der „Knackpunkt“ somit weniger die laufende, monatliche Zinsrate, sondern vielmehr die Bezahlung des gesamten Kreditbetrags in einer Summe am Laufzeitende.
Vor- und Nachteile
Bei der Aufnahme eines endfälligen Darlehen sind verschiedene Vor- und Nachteile zu beachten.
Dementsprechend sollten die verschiedenen Vor- und Nachteile eines endfälligen Darlehen gut überdacht werden. Zu den Vorteilen des Kredits gehört vor allem die niedrige, monatliche Belastung, da hier lediglich Zinsen anfallen.
Außerdem kann das Geld, das nicht benötigt wird, anderweitig angelegt werden. So ist es etwa machbar, den betreffenden Betrag in einen Aktienfond oder eine Lebensversicherung einzubezahlen und auf diese Weise einen Gewinn zu erwirtschaften. Der jeweilige Betrag kann dann auch zur Finanzierung der Darlehenssumme genutzt werden.
Vorteilhaft für Immobilienbesitzer, die eine Immobilie mit dem Kredit bezahlen aber diese vermieten, da hier von steuerlichen Vorteilen profitiert wird.
Nachteilig dagegen wirken sich die konstant bleibenden Zinszahlungen aus. Da die Zinsen, im Gegensatz zu einem Annuitäten- oder Tilgungsdarlehen, nicht durch Tilgungszahlungen reduziert werden, fallen diese immer gleich hoch aus.
Aber auch die Bezahlung des Kreditbetrags in einer Summe am Laufzeitende ist ein nicht zu verachtender Nachteil. Dies muss vom Darlehensnehmer rechtzeitig eingeplant und somit dementsprechend vorgesorgt werden.
Werden Tilgungsersatzprodukte abgeschlossen, gilt es hier, zusätzlich zu der Zahlung der Kreditszinsen, während der Laufzeit ebenfalls deren Beiträge zu begleichen, sodass die monatliche Belastung höher ausfällt.
Fazit
Die Aufnahme eines endfälligen Darlehen sollte somit gut überlegt sein. Diese besondere Kreditform bietet sich vor allem dann an, wenn jeden Monat lediglich geringe Zahlungen geleistet werden können beziehungsweise, wenn es schlichtweg gewünscht wird, die monatliche Belastung so gering wie möglich zu halten. Außerdem sollte die Finanzierung der Endsumme bereits vor Abschluss der Kreditsumme geregelt sein. Hierfür bietet sich zum Beispiel ein bereits vorhandener Bausparvertrag oder auch eine Kapitallebensversicherung an.
Im Idealfall werden jedoch die oben genannten Punkte beachtet, sodass die Aufnahme des endfälligen Darlehen gut durchdacht und der Kredit ohne Weiteres finanzierbar ist.
Außerdem sollten die verschiedenen Kreditangebote der diversen Banken vorab gut miteinander verglichen werden, da sich diese häufig deutlich voneinander unterscheiden. Wer hier gut vergleicht, kann somit einiges sparen.
Als Alternative zu einem endfälligen Darlehen kommt zum Beispiel ein Annuitätendarlehen sowie ein Tilgungsdarlehen infrage.