Es kann immer einmal vorkommen, dass der Antragsteller bei einer Kreditbeantragung keine Schufa-Auskunft und/oder -Eintragung wünscht. In diesem Fall ist es möglich, auf einen schufafreien Kredit „umzusteigen“. Doch kann ein solches Darlehen überhaupt von jedermann beantragt werden?
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Schufreier Kredit
Bei einem schufafreien Kredit erfolgt weder eine Auskunft, noch eine Eintragung bei der Schufa.
Kredite ohne Schufa sind heutzutage keine Seltenheit mehr und werden mittlerweile schon längst von verschiedenen Banken offeriert. Ein schufafreies Darlehen ist beispielsweise auch unter der Bezeichnung „Schweizer Kredit“ bekannt. Mittlerweile wird ein solcher Kredit jedoch auch von anderen Ländern angeboten.
Hierbei handelt es sich um einen Kredit, der ganz einfach ohne Schufa-Prüfung vergeben wird. Das bedeutet, dass die Bank von dem Darlehensnehmer in der Regel lediglich eine persönliche Auskunft sowie dementsprechende Einkommensnachweise verlangt. Es erfolgt weder eine Abfrage, noch, bei erfolgreicher Kreditvergabe, eine Eintragung bei der Schufa.
Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig auch, dass für die Banken, die einen solchen Kredit vergeben, die Bonität des Darlehensnehmer keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil: Aufgrund der fehlenden Schufa-Auskunft wird hier gemeinhin sogar verstärkt darauf geachtet, dass der angehende Darlehensnehmer eine gute Bonität mitbringt.
Die Gründe, warum ein schufafreier Kredit beantragt wird, können vielfältig sein. So ist es zum Beispiel oft der Fall, dass ein angehender Darlehensnehmer einen oder auch mehrere negative Einträge in der Schufa besitzt. In einem solchen Fall wird die Kreditvergabe von den Banken zumeist verweigert. Da bei einem schufafreien Darlehen jedoch keine Abfrage bei der Auskunftei erfolgt, ist das hier vollkommen irrelevant.
Ebenso gut kann es jedoch sein, dass ein angehender Antragsteller bei einer Kreditvergabe keine Eintragung in der Schufa wünscht, da hierunter der persönliche Schufa-Score leiden kann.
Schufafreier Kredit – für jeden beantragbar?
Die Vergabe eines schufafreien Kredits ist üblicherweise an ein sicheres, regelmäßiges Einkommen sowie eine gute Bonität geknüpft.
Generell steht die Möglichkeit, einen schufafreien Kredit zu beantragen, zunächst einmal jedem offen. Allerdings bedeutet dies nicht gleichzeitig auch, dass jeder Antragsteller einen solchen Kredit erhält.
Wie bereits oben erwähnt, wird hier verstärkt auf die persönliche Einkommenssituation beziehungsweise die eigene Bonität geachtet. Um zu einem schufafreien Kredit zu gelangen, muss diese in der Regel dementsprechend gut ausfallen. Ebenso ist ein sicheres, regelmäßiges Einkommen hier ein „Muss“. Weitere Voraussetzungen, die die Banken hier verlangen, variieren je nach Kreditinstitut.
Das Risiko, dass die Banken bei einem schufafreien Kredit eingehen, sichern sie zum einen über das vorhandene Einkommen sowie zum anderen über einen recht hohen Zinssatz ab. Dementsprechend fallen schufafreie Darlehen in der Regel auch deutlich kostenintensiver aus, als das bei herkömmlichen Krediten der Fall ist. Der Antragsteller muss sich somit auch überlegen beziehungsweise vorab gut nachrechnen, ob die monatlichen Kreditraten, die regelmäßig zu bezahlen sind, auch tatsächlich gestemmt werden können.
Vor- und Nachteile
Bei einem schufafreien Darlehen lassen sich die Vorteile durchaus sehen; aber dennoch sollten die Nachteile nicht verdrängt werden.
Die Inanspruchnahme eines schufafreien Kredits birgt jedoch auch einige Vor- und Nachteile, die sich angehende Darlehensnehmer vorab gut überlegen sollten.
Zu den Vorteilen eines solchen Kredits gehört zum Beispiel, dass ein solches Darlehen unter Umständen die einzige Option sein kann, um überhaupt zu dem benötigten Kredit zu gelangen. Ein weiterer, gewichtiger Vorteil hiervon ist, dass es sich bei einem solchen Kredit um ein zweckungebundenes Darlehen handelt. Das bedeutet, dass es für die Bank keine Rolle spielt, für welchen Verwendungszweck der Kreditbetrag ausgegeben wird. Dementsprechend ist der Darlehensnehmer hier auch nicht dazu verpflichtet, etwaige Nachweise zu erbringen.
Außerdem bieten schufafreie Kredite normalerweise eine komplette anonyme Abwicklung des Darlehens, was den meisten Kreditnehmern sehr entgegenkommt.
Ein schufafreies Darlehen wird in den meisten Fällen online abgewickelt; so profitiert der Darlehensnehmer hier in der Regel zusätzlich von einer schnellen Bearbeitung sowie einer schnellen Auszahlung der gewünschten Kreditsumme. Letzteres ist natürlich vor allem dann sehr vorteilhaft, wenn der betreffende Betrag schnell benötigt wird.
Neben den vielfältigen Vorteilen, existieren jedoch auch einige Nachteile. Dazu gehört vor allem der höhere Jahreszinssatz sowie etwaige, anfallende Gebühren, die aufgrund des höheren Risikos von den Banken verlangt werden.
Zudem sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass natürlich auch die Raten für einen schufafreien Kredit jeden Monat pünktlich beglichen werden müssen. So ist es unabdingbar, dass diese kontinuierlich und ohne Probleme bezahlbar ausfallen sollten.
Des Weiteren existieren gerade in dem Gebiet der schufafreien Kredite sehr viele unseriöse Anbietet. Dementsprechend ist es hier unbedingt ratsam, sich vorab ein genaues Bild von dem betreffenden, angehenden Kreditgeber zu machen, um nicht etwa auf ein „schwarzes Schaf“ hereinzufallen. Seriöse, schufafreie Darlehensgeber verlangen zum Beispiel keine Gebühren oder sonstige Zahlungen, bevor die Darlehenssumme ausbezahlt wurde.
Alternative
Ein klassischer Ratenkredit sowie ebenfalls ein Kredit von Privat sind sehr gute Alternativen zu einem schufafreien Darlehen.
Als Alternative zu einem schufafreien Kredit bietet sich beispielsweise die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits an. Dieser ist ebenfalls zweckungebunden und wird auch in monatlichen Raten abbezahlt. Zudem ist der klassische Ratenkredit in der Regel deutlich kostengünstiger.
Sollte es jedoch, etwa aufgrund von einer schlechten Bonität, nicht möglich sein, einen klassischen Ratenkredit zu beantragen, dann bietet es sich an, hier einen zweiten Kreditnehmer oder auch einen Bürgen hinzuzuziehen. Auf diese Weise verringert sich das Risiko für die Banken, sodass einer erfolgreichen Kreditvergabe zumeist kaum mehr etwas im Wege steht. Allerdings muss die jeweilige Person ihrerseits die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllen.
Eine weitere Option kann die Aufnahme eines Kredits von Privat sein. Hier werden üblicherweise kaum oder sogar überhaupt keine Zinsen verlangt und es erfolgt natürlich auch keine Auskunft beziehungsweise Eintragung bei der Schufa. Zudem sind die jeweiligen Vertragskonditionen von beiden Parteien frei verhandelbar.
Ein Kredit von Privat kann zum Beispiel mit den eigenen Eltern, Großeltern, Geschwistern oder auch Bekannten und Freunden abgeschlossen werden. Allerdings gilt es hier, vorab gut zu überlegen, ob man mit der betreffenden Person auch wirklich solch ein vertragliches Verhältnis eingehen möchte. Immerhin ist es hier bereits in vielen Fällen zu Streitigkeiten und/oder Zerwürfnissen gekommen. Es empfiehlt sich, den privaten Kreditvertrag immer schriftlich festzulegen. Auf diese Weise hat jeder „etwas in der Hand“ und kann sich beispielsweise bei etwaig aufkommenden Uneinigkeiten, auf das betreffende Schriftstück berufen. Dementsprechend ist ein privater Kreditvertrag für beide Seiten von Vorteil. Hier sollten beispielsweise sämtliche Konditionen festgehalten werden. Im Internet ist es etwa möglich, sich verschiedene Vordrucke anzusehen und gegebenenfalls eine Variante hiervon zu nutzen. Jedoch sollte auch ein solcher Vertrag nicht blindlings unterschrieben, sonder vorab gut durchgelesen werden.