Darin sind sich mittlerweile nicht nur Experten einig: Die nächste Rezession ist absehbar. Aktuell geht die Bundesregierung für das laufende Jahr lediglich noch von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von einem Prozent aus. Sollte sich diese Prognose als richtig erweisen, handelte es sich um den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2013. Aber welche Maßnahmen könnten die Zentralbanken überhaupt noch ergreifen, um die kommende Rezession abzuwenden oder zumindest abzumildern?
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Konsumverhalten im Fall einer Deflation
Sobald sich ein wirtschaftlicher Abschwung abzeichnet, ist die Reaktion der betroffenen Bevölkerung eine sehr vorsichtige. Schließlich ist insbesondere eine schlechtere Einkommenslage zu erwarten. Das heißt, es geht vorrangig darum, die Existenz mit weniger Geld als bislang sichern zu können. Dementsprechend weniger wird konsumiert. Die Preise für die Waren und Dienstleistungen sinken. Die sinkende Preistendenz bewirkt ein verstärktes Halten des Geldes. In der Folge resultiert eine Deflationsspirale, die sich selbst verstärkt. Vor allem die Zentralbanken werten eine niedrige Inflation als eine gesunde wirtschaftliche Lage, da sie den Konsum ankurbelt und somit der Wirtschaft Schwung verleiht.
Das Bargeld und die Bundesbürger
Es gibt wohl kaum ein anderes Land, das so fest an Bargeld hält, wie die Bundesrepublik Deutschland. Die Gründe für die Wertschätzung von Bargeld sind unterschiedlich. Einerseits gestattet Bargeld es, anonym Zahlungen zu tätigen (Datenschutz ist somit gegeben). Andererseits handelt es sich um ein gesetzliches Zahlungsmittel, das dem Verlust des Vertrauens in das Finanzsystem entgegenwirken kann. Das größte Plus von barem Geld ist aber zweifellos, dass das Bezahlen immer funktioniert: Weder Strom noch Internet oder andere technische beziehungsweise digitale Funktionen sind erforderlich. Denn Bargeld ist selbsterklärend und bedarf keiner Hilfsmittel, um eingesetzt werden zu können.
Pläne des IWF
Jeder, der Bares schätzt, dem wird den Vorschlag des Internationalen Währungsfonds IWF überhaupt nicht gefallen: Es geht darum, Bargeld mit negativen Zinsen zu belegen. Dies soll verhindern, dass zu viel Bargeld gehortet wird. Die Voraussetzung für ein erfolgreiches Durchsetzen dieser Maßnahme – zumal im Fall von Zinsen, die unter null Prozent liegen – wäre eine klare Trennung des Bar- und des Buchgeldes. Aufgabe der Zentralbank wäre es, einen Zinssatz festzulegen, der die Umwandlung von einer in die andere Geldform betrifft – und zwar zu Gunsten von elektronischem Geld.