Einer aktuellen Studie der ING Diba zufolge können nur gut 2/3 der Bundesbürger auf Erspartes zurückgreifen. 31 Prozent hingegen haben keine Ersparnisse, um schlechte Zeiten zu überbrücken. Dieses schlechte Verhältnis Sparer – Nichtsparer ist im europäischen Vergleich kaum noch zu unterbieten.
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Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern
Die Studie der Bank berücksichtigt das Sparverhalten von 13 europäischen Ländern. Obwohl die Deutschen allgemein immer noch als Sparweltmeister gelten, ist der Anteil der Nicht-Sparer mittlerweile erstaunlich hoch. Lediglich in Rumänien ist der Prozentsatz noch größer als hierzulande: 37,2 Prozent der Rumänen haben keine finanziellen Rücklagen gebildet. Mit dem 31-prozentigen Anteil an Nicht-Sparern belegt Deutschland auf die Untersuchung bezogen den vorletzten Platz zwischen dem Vereinigten Königreich (mit 29,5 Prozent) und Rumänien. Hinzukommt laut ING Diba der Umstand, dass sich der Nicht-Sparer-Anteil in Deutschland binnen eines Jahres stärker erhöht hat als im europäischen Durchschnitt: von 27 auf 31 Prozent gegenüber 25 auf 26 Prozent.
Gründe für das Missverhältnis
Sowohl in Deutschland als auch in den anderen europäischen Staaten wird ein zu niedriges Einkommen als wichtigster Grund angegeben, zur Gruppe der Nicht-Sparer zu gehören. Da diejenigen Deutschen, die über Rücklagen verfügen, recht hohe Summen gespart haben, ist die ungleiche Vermögensverteilung als Grund für das Missverhältnis heranzuziehen. Das Minimum von vier Monatseinkommen als Ersparnissumme zugrunde gelegt zählt Deutschland nach wie vor zur europäischen Spitzengruppe und belegt den vierten Rang.
Die Relevanz des Ersparten
Im Grunde ist jedem klar, wie wichtig es ist, auf eine Art Notgroschen zurückgreifen zu können. Abgesehen von unerwarteten, aber nötigen Ausgaben kann Arbeitslosigkeit die Verwendung des Ersparten erfordern. Nicht zu vergessen die Zeit nach der Erwerbstätigkeit: Obgleich das gesetzliche Rentensystem in Deutschland im Vergleich zu dem anderer Staaten noch gut funktioniert, ist zunehmend die private Vorsorge gefragt. Ohne jegliche private Vorsorge wird die Altersarmut künftig wohl nicht mehr abzuwenden sein. In Zukunft werden es die Rentner und Pensionäre nicht mehr so gut haben wie diejenigen, die sich bereits im Ruhestand befinden. Ersparnisse (in welcher Form auch immer) werden auf jeden Fall gebraucht werden.