Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang macht Deutschland, aber auch anderen europäischen Staaten, Hoffnung auf wesentlich bessere Bedingungen für Exporte nach China. Die sind auch dringend nötig, um der deutschen Wirtschaft wieder Schwung zu verleihen und den drohenden Abschwung bestenfalls abzuwenden.
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Die Situation für die deutsche Exportwirtschaft
Die aktuellen Zahlen, die die deutsche Exportbilanz betreffen, sind zwar besser als die vor einem Jahr, nichtsdestotrotz ist Deutschland auf vorteilhafte Absatzbedingungen angewiesen. Für die Monate Januar und Februar 2019 beläuft sich der Gesamtwert der von Deutschland ins Ausland verkauften Waren auf etwa 217,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den ersten beiden Monaten 2018 ist ein Plus von immerhin 2,8 Prozent zu verzeichnen. Der Außenhandelsverband BGA geht von einem Zuwachs in Höhe von etwa drei Prozent für das gesamte Jahr 2019 aus.
Wandel der Absatzmärkte
Abgesehen von der insgesamt recht schwachen Weltkonjunktur wirken sich Handelskonflikte und das Brexit-Chaos negativ auf die Exportbedingungen aus. Volker Treier, Experte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), geht davon aus, dass diese Probleme vorerst bestehen bleiben werden. Die Auftragsentwicklung scheint Treiers Vermutung zu bestätigen: Die deutschen Industrieunternehmen gaben für Februar 2019 einen sechsprozentigen Rückgang der Aufträge aus dem Ausland an. Zunehmend kompliziert gestalten sich Warenverkäufe in die USA und nach Großbritannien. Alternative Absatzmärkte kämen folglich wie gerufen. Aber nicht nur Deutschland, sondern auch andere Industrienationen halten Ausschau nach lukrativen Absatzmärkten wie China.
Chinas unaufhaltsamer Aufstieg
Ein Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung Chinas in den vergangenen Jahren verheißt der Volksrepublik einen noch lange nicht enden wollenden Aufstieg. Lag das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt Chinas für das Jahr 2017 doch schon 20 Prozent über dem der USA. Das BIP-Wachstum der chinesischen Wirtschaft betrug 2018 sagenhafte 6,5 Prozent. Noch immer macht China als Absatzmarkt einen Wandel durch, und von der schrittweisen Marktöffnung möchten Deutschland und andere EU-Staaten profitieren. Die wichtigsten Rahmenbedingungen für eine gut funktionierende Wirtschaftsbeziehung zwischen der EU und China sind die gegenseitige Wertschätzung und die Schaffung einer positiven Atmosphäre. Das EU-China-Gipfeltreffen am 09.04.2019 möchte die EU insbesondere nutzen, um freie Marktzugangsrechte zugesichert zu bekommen. Dann wäre auch für deutsche Betriebe ein großer Stein auf dem Weg nach China beseitigt.