Wer sein hart erarbeitetes Gehalt anlegen möchte, der hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Anlageformen, wie beispielsweise Festgeldanlagen und Tagesgeld. Beide Varianten existieren bereits seit langer Zeit und werden gerne in Anspruch genommen. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Festgeldanlage und Tagesgeld?
Inhalt
Festgeldanlage
Festgeldanlagen sind im Allgemeinen zwar eine gute Sparmöglichkeit, allerdings kann der Anleger hier, während der vertraglich festgelegten Dauer, nicht darauf zugreifen.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, wird beim Festgeld der betreffende Betrag fest angelegt. Hier kann sich der Sparer zwischen den unterschiedlichsten Anlageformen entscheiden. Dabei fällt die Länge der jeweiligen Laufzeit sehr unterschiedlich aus. In vielen Fällen liegt diese jedoch zwischen 30 Tage und zehn Jahren. Üblicherweise ist es während dieser Zeit nicht möglich, auf den jeweiligen Betrag zuzugreifen. Allerdings gelten manchmal auch Ausnahmen, die gegebenenfalls in den jeweiligen Vertragsbedingungen nachgelesen werden können.
Im Allgemeinen profitiert man bei einer Festgeldanlage von einer relativ hohen Verzinsung, wobei sich der jeweilige Prozentsatz generell nach den Zinssätzen des Finanzmarktes richtet. Das kommt daher, dass der Bank das Kapital eine recht lange Zeit zur Verfügung steht und sie damit dementsprechend lang arbeiten kann. Der jeweilige Zinssatz wird hier festgeschrieben und bleibt somit während der kompletten Laufzeit der Festgeldanlage bestehen.
Allerdings gilt es bei einer Festgeldanlage zu beachten, dass die Banken in der Regel einen gewissen Mindestanlagebetrag festsetzen. So sind hier zum Beispiel 5.000 Euro oder sogar ein höherer Betrag notwendig, um eine Festgeldanlage eröffnen zu können.
Tagesgeld
Bei einem Tagesgeldkonto ist der Anleger sehr flexibel und zu jeder Zeit in der Lage, sein Kapital zu verwenden.
Beim Tagesgeld verhält es sich dagegen anders. Sparer, die sich für eine solche Anlageform entscheiden, sind hiermit sehr flexibel. Bei einem Tagesgeldkonto ist es immer möglich, auf den angesparten Betrag zuzugreifen. Ein- sowie Auszahlungen sind hier somit je nach Wunsch durchführbar.
Die Verzinsung ist bei dieser Anlageform nicht fest geregelt. Dementsprechend variiert diese je nachdem, wie die Zinsen sich auf dem Finanzmarkt entwickeln.
Bei einem Tagesgeldkonto wird in der Regel kein Mindestanlagebetrag benötigt. So ist es hier zum Beispiel auch möglich, lediglich sehr kleine Beträge einzubezahlen.
Unterschiede
Dementsprechend fallen gleich mehrere Unterschiede zwischen einer Festgeldanlage und einem Tagegeldkonto auf.
So werden hier auch die diversen Unterschiede, bei der Verfügbarkeit, der Verzinsung und dem Mindestgeldanlagebetrag, zwischen einer Festgeldanlage und dem Tagesgeld deutlich. Kurz zusammengefasst bedeutet dies:
- Verfügbarkeit: Tagesgeld ist zu jeder Zeit verfügbar, Festgeld ist für die Dauer der Vertragslaufzeit gebunden; es kann nicht darauf zugegriffen werden.
- Zinsen: Beim Tagesgeld richtet sich die Verzinsung nach den aktuellen Zinssätzen des Finanzmarktes, bei einer Festgeldanlage wird für die komplette Dauer ein Zinssatz festgelegt.
- Mindestanlagebetrag: Zur Eröffnung eines Tagesgeldkonto wird kein Mindestkapital benötigt, bei einer Festgeldanlage müssen zumeist 5.000 Euro oder mehr als Mindestanlagebetrag einbezahlt werden.
Obwohl sich die beiden Anlageformen zwar durchaus ähnlich sind, existieren hier somit deutliche Unterschiede.
Festgeldanlage: Vorteile
Zu den Vorteilen einer solchen Anlage gehört zum Beispiel die recht hohe Verzinsung.
Beide Anlageformen bieten somit auch ihre jeweiligen Vorteile, die angehende Anleger unbedingt beachten sollten. Zu den Pluspunkten des Festgeldes gehört zum Beispiel, dass die Zinsen hier in der Regel höher ausfallen, als das bei einem Tagesgeldkonto der Fall ist.
Außerdem profitieren Anleger hier von einer sehr guten Planbarkeit. Das kommt daher, da Laufzeit sowie ebenfalls die diversen Konditionen bereits von Beginn an festgeschrieben werden und sich hier somit keine Änderungen oder gar negativen Überraschungen mehr ergeben.
Des Weiteren sind Festgeldanlagen nicht nur innerhalb von Europa, sondern ebenfalls im europäischen Ausland, im Rahmen einer Einlagensicherung abgesichert. Im Falle der EU bedeutet dass, das hier eine Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro pro Kreditinstitut und Kunde, greift. Außerdem bieten einige Banken nicht nur die gesetzliche Einlagensicherung, sondern eine weitere, freiwillige an.
Tagesgeldkonto: Vorteile
Bei einem Tagesgeldkonto wird beispielsweise von einer sehr hohen Flexibilität profitiert.
Doch auch die Vorteile eines Tagesgeldkontos können sich durchaus sehen lassen. So punktet die Anlageform zum Beispiel durch die kurzfristige Verfügbarkeit der Gelder. Das ist vor allem bei einem finanziellen Engpass ein absoluter Vorteil oder auch dann, wenn man sich einen bestimmten Wunsch erfüllen beziehungsweise ein Sonderangebot bei einer Anschaffung nutzen möchte.
Da das Tagesgeldkonto ohne Mindestanlagebetrag eröffnet werden kann, bietet es sich auch sehr gut für die Anleger an, denen es bis jetzt noch nicht möglich gewesen ist, Gelder anzusparen.
Zwar fallen die Zinsen bei einem Tagesgeldkonto in der Regel niedriger aus als bei einer Festgeldanlage, dafür erhält der Sparer hier jedoch eine höhere Verzinsung als das beispielsweise bei einem Giro- oder Verrechnungskonto der Fall ist.
Wie ebenfalls beim Festgeld greift auch beim Tagesgeldkonto die oben genannte Einlagensicherung.
Zudem lohnt es sich für Neukunden, die diversen Angebote aus dem Bereich der Tagesgeldkonten einmal genauer anzusehen: Hier werden oftmals besondere Aktionen ausgelobt, die sich durchaus sehen lassen können. So ist es zum Beispiel bis zu einem bestimmten Zeitpunkt möglich, von einem höheren Zinssatz zu profitieren.
Tagesgeldkonto oder Festgeldanlage?
Eine pauschale Antwort kann hier nicht gegeben werden: Beide Anlageformen bieten ihre jeweiligen Vorteile. Dazu sind die persönlichen Gegebenheiten des Anlegers zu berücksichtigen.
Die Entscheidung, ob für oder gegen eine Festgeldanlage beziehungsweise ein Tagesgeldkonto steht und fällt zunächst einmal bereits dadurch, ob die beim Festgeld benötigte Mindestanlagesumme vorhanden ist. Ist das nicht der Fall, kommt somit ganz automatisch das Tagesgeld infrage.
Spielt der Mindestanlagebetrag jedoch keine Rolle, dann ist es hier relevant, ob der Anleger zu jeder Zeit auf sein Erspartes zugreifen möchte oder ob das Kapital getrost für einige Jahre „geparkt“ werden kann. Bei Letzterem ist das Festgeld eine sehr gute Wahl. Deutlich flexibler ist man dagegen beim Tagesgeldkonto: Wer zu jeder Zeit über sein Kapital verfügen möchte, der entscheidet sich demnach am besten für diese Anlageform.
Doch auch die Höhe der Verzinsung sollte in die Überlegungen mit einbezogen werden. Diese fällt jedoch gemeinhin bei einer Festgeldanlage höher aus als beim Tagesgeld.
Bevor sich also endgültig für eine der beiden Anlageformen entschieden wird, ist es somit unbedingt ratsam, sich die verschiedenen Vorteile der Festgeldanlage sowie des Tagesgeldkontos gut durch den Kopf gehen zu lassen. Eine pauschale Antwort auf die Frage „Tagesgeldkonto oder Festgeldanlage“ kann somit auch nicht abgegeben werden, da hier immer auch die persönlichen Wünsche und Belange des Anlegers zu berücksichtigen sind.