Zwar sagen viele der EU ein absehbares Ende voraus, aber nach wie vor bringt die Europäische Union diverse Vorteile mit sich – auch für die Bundesbürger. Im Durchschnitt erhält jeder Bundesbürger 1.046 Euro mehr Gehalt pro Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten des EU-Binnenmarktes. Dies ist das Resultat einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Thema Bruttoinlandsprodukt in den EU-Staaten. Als maßgeblich ausschlaggebend für die Höhe der Einkommenszuwächse pro Kopf und Jahr betrachten Experten das jeweilige Vorhandensein von Industrie und Exportbranchen.
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EU- Binnenmarkt und der US-amerikanische Wirtschaftsraum
Im Jahr 2017 erbrachte der EU-Binnenmarkt eine Wirtschaftsleistung in Höhe von 19,45 Billionen Dollar. Berücksichtigt sind hierbei 28 EU-Mitgliedsstaaten – inklusive Großbritannien. Bei den mit dem EU-Binnenmarkt verbundenen Staaten handelt es sich um: Island, Norwegen, Liechtenstein, Schweiz, Monaco, Andorra, die Türkei und San Marino. Während im europäischen Binnenmarkt etwa 500 Millionen Konsumenten leben, umfasst der US-amerikanische Wirtschaftsraum ungefähr 330 Millionen Konsumenten. Dort betrug die Gesamtwirtschaftsleistung in 2017 19,39 Billionen.
Die Gewinner unter den Nicht-EU-Mitgliedern
An der Spitze der europäischen Länder, die nicht zur EU gehören, aber bemerkenswerte Einkommensgewinne verbuchen können, steht die Schweiz mit 2.900 Euro pro Kopf und Jahr. Es folgen Luxemburg (2.800 Euro) und Irland mit 1.900 Euro. In südeuropäischen Ländern wie Portugal mit 500 Euro oder Griechenland mit 400 Euro fallen die Einkommenszuwächse hingegen recht niedrig aus.
Die Verteilung innerhalb Deutschlands
Jährlich 86 Milliarden Euro entfallen auf Deutschland. Abgesehen von den deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Nationen sind auch klare Differenzen zwischen den bundesdeutschen Regionen festzustellen: Die Spitzenpositionen bekleiden Oberbayern (1.489 Euro), Hamburg (1.478 Euro) und Stuttgart (1.304 Euro). Die niedrigsten Zuwächse finden sich mit 672-824 Euro in den meisten ostdeutschen Regionen. Bei Betrachtung der Bundesländer fällt auf, dass mit Nordrhein-Westfalen (18,6 Milliarden Euro), Bayern (15,3 Milliarden Euro) und Baden-Württemberg (13,1 Milliarden Euro) die größten Länder die höchsten Einkommensgewinne verbuchen.