Manchmal geschieht es schneller als man denkt: So muss beispielsweise plötzlich das Auto in die Werkstatt, eine neue Waschmaschine ist fällig und zugleich sind noch offene Schulden, etwa bei den Eltern oder Freunden, begleichen. Dementsprechend häufig sich die Zahlungen, bis sie plötzlich überhand nehmen und nicht mehr einfach zu bezahlen sind. In solchen Fällen kann jedoch die Aufnahme eines Kredits eine gute Lösung sein.
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Mithilfe von neuen Schulden alte Verbindlichkeiten begleichen?
Ein Kredit kann dabei helfen, verschiedene, bestehende Verbindlichkeiten abzulösen.
Auch wenn es sich zunächst wahrscheinlich etwas befremdlich anhören mag, so ist es dennoch möglich, mithilfe von neuen Schulden die vorhandenen, alten Verbindlichkeiten abzulösen. Gemeint ist hier jedoch nicht einer Überschuldung, sondern die Aufnahme eines Kredits, mit dessen Hilfe es machbar ist, alle vorhandenen Schulden zu begleichen, sodass schlussendlich lediglich die Raten des Darlehens zurück zu bezahlen sind.
Auf diese Weise ist es einerseits möglich, wieder einen besseren Überblick zu erhalten und andererseits ist es in den meisten Fällen tatsächlich so, dass man jeden Monat wieder einen höheren Betrag für sich selbst zur Verfügung stehen hat.
Wichtig hierbei ist jedoch, dass tatsächlich sämtliche Schulden durch die Aufnahme des Kredits abgedeckt werden. Ansonsten sind neben der Darlehensrate wieder weitere Verbindlichkeiten abzubezahlen, wodurch es sehr schnell geschieht, dass man erneut in der Schuldenfalls steckt beziehungsweise diese sogar noch größer wird. Dies sollte natürlich unbedingt vermieden werden.
Kreditart
Klassische Ratenkredite sowie Umschuldungskredite sind ideal, um vorhandene Verbindlichkeiten abzulösen.
Im Allgemeinen kann ein Kredit dazu genutzt werden, um die verschiedensten Verbindlichkeiten abzudecken: Sei es beispielsweise Schulden bei Freunden, Versandhäusern, einem Autohändler oder auch einer hohen Handwerker-Rechnung.
Handelt es sich hierbei nicht um Kreditschulden, sondern um Rückzahlungen, die etwa bei den Eltern getätigt werden und/oder auch um eine hohe Nebenkosten-Nachzahlung, dann bietet sich hier die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits an. Mit der aufgenommenen Darlehenssumme ist es möglich, den Eltern oder Freunden ihr Geld zu überweisen, den Handwerker und die Nebenkostenabrechnung zu begleichen. Sind alle Rechnungen bezahlt, ist man diesbezüglich schuldenfrei und es wird jeden Monat nur noch die Darlehensrate beglichen.
Sollten jedoch vorhandene Kredite abgelöst werden, dann ist ein sogenanntes Umschuldungsdarlehen eine sehr gute Wahl. Hier ist es zum Beispiel möglich, durch die Aufnahme einer größeren Kreditsumme zwei oder drei derzeit laufende Darlehen auf einmal abzubezahlen, sodass auch hier nur noch eine einzige Monatsrate zu bezahlen ist. Allerdings ist es ratsam, sich vorher abzusichern, dass eine vorzeitige Kredit-Rückzahlung möglich ist und welche Kosten hierfür gegebenenfalls aufkommen. Letztere können ebenfalls in die Kreditsumme des neuen Darlehens mit einberechnet werden.
Aber auch hier gilt: Am besten werden sämtliche Verbindlichkeiten mithilfe des neuen Kredits abgedeckt.
Bei einem Umschuldungsdarlehen handelt es sich gemeinhin ebenfalls um einen Ratenkredit, der in gleichbleibenden Monatsraten abbezahlt wird. So ist eine sehr hohe Übersichtlichkeit und Planbarkeit gegeben. Negative Überraschungen sind bei Ratenkrediten, sofern die Bezahlung der monatlichen Rate regelmäßig erfolgt, nicht zu erwarten.
Dementsprechend kann die Aufnahme eines Kredits eine sehr gute Möglichkeit darstellen, um aus einer Schuldenfalle wieder herauszufinden und neu „Fuß zu fassen“.
Voraussetzungen
Damit die Vergabe eines Kredits erfolgt, ist es unabdingbar, dass verschiedene Vorgaben der Banken erfüllt werden.
Damit die Banken einen klassischen Ratenkredit beziehungsweise ein Umschuldungsdarlehen vergeben, ist es jedoch unabdingbar, dass der angehende Darlehensnehmer verschiedene Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Antragsteller zumindest das 18. Lebensjahr erreicht hat. Banken vergeben an Minderjährige grundsätzlich keine Kredite.
Ebenso ist es wichtig, ein regelmäßiges, sicheres Einkommen in einer gewissen Höhe zu besitzen. Aber auch eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa ist vonnöten.
Gut zu wissen: Laufende Kredite, die regelmäßig sowie pünktlich abbezahlt werden, sind, sofern diese nicht in einer allzu großen Anzahl vorhanden sind, für die Kreditinstitute in der Regel kein Grund, um einen weiteren Kreditwunsch abzulehnen.
Allerdings empfiehlt es sich, als Verwendungszweck den Begriff „Umschuldung“ anzugeben. Auf diese Weise ist es für die Banken erkennbar, dass der angehende Darlehensnehmer sich nicht etwa weiter verschulden, sondern, im Gegenteil, lediglich vorhandene Schulden begleichen möchte. Diese Tatsache kommt bei den meisten Banken üblicherweise gut an.
Des Weiteren setzen die Kreditinstitute gemeinhin ebenfalls einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie ebenfalls ein deutsches Girokonto voraus.
Je nach Bank ist es jedoch möglich, dass die verschiedenen Vorgaben variieren, sodass es sich empfiehlt, sich auch diesbezüglich vorab zu erkundigen.
Ist es jedoch nicht machbar, die diversen Vorgaben zu erfüllen, bietet es sich an, einen zweiten Kreditnehmer oder auch einen Bürgen hier einzubeziehen. Sofern die betreffende Person ihrerseits die diversen Vorgaben der Banken erfüllt, steht einer erfolgreichen Darlehensvergabe in der Regel nichts mehr im Wege. So ist es also dennoch möglich, bestehende Schulden zu begleichen.
Kreditangebote vergleichen
Beim Vergleichen der Darlehensangebote ist es ratsam, Konditionenanfragen durchzuführen und neben dem Zinssatz ebenfalls die verschiedenen, zusätzlichen Leistungen der Banken zu beachten.
Bevor jedoch ein Darlehen aufgenommen wird, um damit die verschiedensten Schulden zu begleichen, ist es unbedingt ratsam, die diversen Angebote der Banken gut miteinander zu vergleichen. Denn zumeist unterscheiden sich diese sehr deutlich voneinander.
Wichtig hierbei ist jedoch, die Banken darauf hinzuweisen, dass sie bei der Schufa eine Konditionen- und keine Kreditanfrage melden. Denn letzteres wird bei der Schufa eingetragen; eine Konditionenanfrage dagegen nicht. Werden jedoch mehrere Kreditanfragen durchgeführt, dann listet die Schufa diese vollständig auf. So entsteht irgendwann der Eindruck, dass der Darlehensnehmer bei den verschiedenen Banken kein Darlehen erhalten hat, wodurch die eigene Bonität sinkt. Dementsprechend ist unbedingt darauf zu achten, dass es sich um Konditionenanfragen handelt.
Eine sehr gute Vergleichsoption ist der effektive Jahreszins. Da in diesem bereits sämtliche Darlehenskosten enthalten sind, ist es mit dieser „Größe“ durchaus machbar, eindeutige Vergleiche durchzuführen. Im Nominalzins ist das dagegen nicht der Fall.
Am besten ist es jedoch, wenn nicht nur dem Zinssatz ein gesteigertes Augenmerk gewidmet wird. So ist es zum Beispiel ebenfalls empfehlenswert, die verschiedenen Sonderleistungen, die die Banken anbieten, zu beachten.
Dazu gehört zum Beispiel das Aussetzen einer monatlichen Rate im Notfall ebenso, wie etwa ein variabler Tilgungssatz und/oder die Möglichkeit von Sondertilgungen. Mithilfe dieser und ähnlicher Sonderleistungen ist es für den Darlehensnehmer, in einem bestimmten Umfang, möglich, die Rückzahlung des Kredits individueller zu gestalten und einiges zu sparen. Die verschiedenen Sonderleistungen sind somit, sozusagen, gewisse „Extras“, die dem Kreditnehmer jedoch sehr zugute kommen.