Im Rahmen einer Kreditbeantragung kommt es zumeist zu der Frage, ob es überhaupt möglich ist, einen Kredit zu beantragen, ohne das hierfür Sicherheiten vorhanden sind? Oder ist die Aufnahme eines Darlehen lediglich mit Sicherheiten möglich?
Inhalt
Unterschied: allgemeine Voraussetzungen und Sicherheiten
Kreditvoraussetzungen und Sicherheiten sind zwei gänzlich verschiedene Dinge.
Wer einen Kredit beantragen möchte, der muss zunächst einmal bedenken, dass es hierfür verschiedene, allgemeine Voraussetzungen zu erfüllen gilt. Diese können zwar je nach Bank variieren, jedoch ist es beispielsweise zumeist unabdingbar, dass die angehenden Kreditnehmer eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft besitzen. Ebenso muss ein sicheres, festes Einkommen in einer dementsprechenden Höhe vorhanden sein. Aber auch ein Wohnsitz in Deutschland sowie ein deutsches Girokonto sind üblicherweise notwendig, wenn es um die Vergabe eines Darlehen geht.
Sicherheiten dienen dagegen, wie die Bezeichnung bereits andeutet, der Absicherung eines Kredits. Hierbei kann es sich um Sach- sowie um Personensicherheiten handeln. Letzteres ist etwa dann der Fall, wenn der Kredit zusätzlich mit einer Bürgschaft abgesichert wird. Zu den Sachsicherheiten zählen zum Beispiel bereits abbezahlte Immobilien und die verschiedensten Wertanlagen, wie beispielsweise ein Bausparvertrag und eine Kapitallebensversicherung.
Kredit ohne Sicherheiten?
In manchen Fällen ist eine Kreditaufnahme ohne Sicherheiten möglich.
Ob ein Kredit ohne die Angabe von Sicherheiten vergeben wird, kann nicht pauschal beantwortet werden, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt. So spielt hier beispielsweise die Kreditart und das Einkommen eine ebenso wichtige Rolle wie die Bonität des angehenden Darlehensnehmer.
Im Allgemeinen verhält es sich jedoch so, dass beispielsweise bei der Aufnahme eines klassischen Ratenkredits keine Sicherheiten angegeben werden müssen; sofern der Kreditnehmer die diversen Voraussetzungen der Banken erfüllt. Gibt es hier jedoch Schwierigkeiten, beispielsweise in Bezug auf die Höhe des Einkommens oder die Bonität, ist es zumeist mithilfe eines solventen Bürgen, der seinerseits die diversen Vorgaben der Banken erfüllt, in der Regel dennoch machbar, zu dem gewünschten Kredit zu gelangen.
Bei der Beantragung eines Dispositionskredits reicht es normalerweise vollkommen aus, wenn der angehende Kreditnehmer die diversen Bankvoraussetzungen erfüllt. Somit müssen hier in der Regel keine Sicherheiten hinterlegt werden.
Ganz anders sieht das dagegen zum Beispiel bei einem Autokredit oder Immobilienkredit aus. Bei beiden Darlehensarten gilt es zunächst, dass auch hier der Antragsteller die diversen Vorgaben der Banken erfüllen muss. Zusätzlich dient jedoch das betreffende Objekt, also das Auto oder das Haus beziehungsweise die Eigentumswohnung, als Sicherheit für die Bank.
Im Falle eines Autokredits bedeutet das, dass die Bank den Fahrzeugbrief als Sicherheit so lange einbehält, bis der angehende Darlehensnehmer die Kreditraten vollständig beglichen hat. Sobald die letzte Rate bezahlt wurde, händigt das Kreditinstitut dem Kreditnehmer den Fahrzeugbrief aus, wodurch dieser dann auch zum Eigentümer des Wagens wird. Ist es dem Darlehensnehmer jedoch irgendwann einmal nicht mehr möglich, die Raten zu begleichen, besitzt die Bank das Recht, den Wagen zu veräußern und von dem Erlös die restliche Kreditschuld zu tilgen.
Bei einem Immobilienkredit verhält es sich dagegen üblicherweise so, dass die Bank eine Grundschuld in das Grundbuch der Immobilie eintragen lässt. Bezahlt der Kreditnehmer die Raten des Kredits, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr, dann ist es dem Kreditinstitut möglich, das Haus beziehungsweise die Eigentumswohnung der Zwangsversteigerung zuzuführen. Auch hier wird mithilfe des Erlöses die vorhandene Restschuld des Darlehens beglichen.
Im Rahmen einer Kreditbeantragung, ob online oder direkt vor Ort in einer Bankfiliale, weist das Kreditinstitut den Antragsteller jedoch generell darauf hin, ob Sicherheiten notwendig sind und welche Optionen hier infrage kommen.
Keine Sicherheiten notwendig – trotzdem welche angeben?
Durch die Angabe von Sicherheiten profitiert der Darlehensnehmer oftmals von einem günstigeren Zinssatz.
Aber auch dann, wenn die Bank einen Kredit vergibt, ohne hierfür ausdrücklich Sicherheiten zu verlangen, kann es sich für den angehenden Darlehensnehmer wortwörtlich auszahlen, wenn dennoch Sicherheiten angegeben werden.
Der Hintergrund hierfür ist, dass durch die Angabe von Sicherheiten die Bank von einer höheren Sicherheit profitiert, sodass sich das Darlehensrisiko für das Kreditinstitut mindert. Dies „belohnt“ die Bank in der Regel damit, dass sie einen günstigeren Zinssatz vergibt. So ist es mithilfe von Sicherheiten ebenfalls möglich, einiges zu sparen. Das gilt für Sachsicherheiten zumeist ebenso wie für Personensicherheiten.
Bank verlangt Sicherheiten – kann dies abgelehnt werden?
Generell ist es möglich, das Sicherheiten-Gesuch der Bank abzulehnen, allerdings führt das in der Regel dazu, dass das Kreditinstitut die Darlehensvergabe verweigert.
Wenn die Bank Sicherheiten verlangt, besitzt der Kreditnehmer zwar das Recht, dies abzulehnen, allerdings wird es hier dann üblicherweise nicht zu einer Darlehensvergabe kommen. Unter Umständen ist es jedoch möglich, der Bank verschiedene Sicherheiten anzubieten. So kann es eventuell machbar sein, anstelle die bereits abbezahlte Immobilie mit einer Grundschuld zu belasten, eine Kapitallebensversicherung als Sicherheit zu hinterlegen. Die vom Darlehensnehmer genannte Sicherheit ausreicht, damit es zu einer Kreditvergabe kommt, bestimmt jedoch die Bank.
Bei einem Immobilienkredit ist die Eintragung einer Grundschuld ins Grundbuch im Regelfall jedoch ebenso ein „Muss“, wie das Herausgeben des Fahrzeugbriefs bei einem Autokredit.
Verhält es sich so, dass der Antragsteller einen klassischen Ratenkredit beantragt und die Bank den Darlehenswunsch ablehnt, da zum Beispiel das Einkommen etwas zu niedrig oder die Bonität nicht ganz so gut ist, bietet es sich an, bei einer anderen Bank das gewünschte Darlehen zu beantragen.
Da die diversen Voraussetzungen der Kreditinstitute, je nach deren internen Richtlinien variieren, ist es unter Umständen möglich, dass bei einer Bank der Kreditwunsch abgelehnt, bei einem anderen Kreditinstitut das Darlehen jedoch genehmigt wird.
Kreditangebote vergleichen
Mithilfe eines Kreditvergleichs ist es oftmals möglich, zu sparen und diverse Sonderleistungen zu nutzen.
Zudem ist es immer ratsam, die verschiedenen Darlehensangebote der Banken gut miteinander zu vergleichen. Denn ein Kredit ist nicht gleich ein Kredit: So differenzieren sich die diversen Offerten oftmals sogar sehr deutlich voneinander.
Durch einen Kreditvergleich ist es beispielsweise jedoch oftmals machbar, zu einem günstigeren Zinssatz zu kommen. Als sehr gute Vergleichsoption bietet sich hier der effektive Jahreszinssatz an, da dieser, im Gegensatz zum Nominalzins, sämtliche Kreditkosten enthält. Doch auch die verschiedenen Sonderleistungen, die die Banken offerieren, sollte man nicht außer Acht lassen. Dazu gehört zum Beispiel das Aussetzen einer Monatsrate, wenn dies aus finanziellen Gründen notwendig werden sollte, sowie die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen und ein variabler Tilgungssatz.
Mithilfe eines Kreditvergleichs ist es dem angehenden Darlehensnehmer möglich, den Geldbeutel weniger zu belasten. Zudem kann auf diese Weise die Rückzahlung des Kredits etwas den persönlichen, finanziellen Möglichkeiten angepasst werden.