Unter der Amortisation versteht man die Refinanzierung einer getätigten Investition. Dabei werden alle erwirtschafteten Gewinne aus einem Objekt die anfängliche Investition für dieses Objekt mit der Zeit abdecken. Solange die Investition noch nicht vollständig gedeckt ist, läuft die so genannte Amortisationszeit oder auch Amortisationsdauer. Das Wort Amortisation stammt dabei aus dem Französischen, hier von amortir, was so viel wie tilgen bedeutet. Auch das Tilgen einer Schuld wird dabei häufig als Amortisation bezeichnet, weshalb oft auch von Amortisationsdarlehen die Rede ist. Vollständig amortisiert, also gerechnet, hat sich eine Investition in ein bestimmtes Objekt erst dann, wenn die Erträge aus diesem, die Investition abdecken.
Die allmähliche Abtragung entsprechend einem festen Tilgungsplan innerhalb einer bestimmten Zeit nennt man Amortisation.
Der Begriff der Amortisation stammt aus dem Französischen und bedeutet tilgen. Durch die Amortisation der Darlehenssumme wird diese also quasi an die Bank zurückgezahlt. Mitunter findet man sogar heute noch den Begriff des Amortisationsdarlehens. Gebräuchlicher sind allerdings Begriffe wie Tilgungs- oder Annuitätendarlehen, die eine genaue Bezeichnung des jeweils aufgenommenen Kredites erlauben. In jedem Fall ist jedoch das Ziel, eine vollständige Rückzahlung und somit die Amortisation des Darlehens zu erreichen.
Amortisation als Refinanzierung
Neben der Darlehensrückzahlung ist der Begriff der Amortisation aber auch in der Refinanzierung von Wirtschaftsobjekten zu finden. Ziel ist es hier, dass die Einnahmen aus dem Objekt die Finanzierungskosten mit der Dauer abdecken und damit amortisieren. Bei einem Mietshaus wäre die Amortisation quasi erreicht, wenn die Mieteinnahmen die Kaufsumme erreicht haben. Bis zum Erreichen des Ziels spricht man von der Amortisationszeit oder der Amortisationsdauer. Je nach Kosten und Ertrag kann diese Amortisationsdauer durchaus einige Jahre betragen.
Fachbegriff für die planmäßige, in Raten geleistete Tilgung einer Schuld.
Bei einer Amortisation ist anders ausgedrückt die Refinanzierung einer bereits getätigten Investition gemeint. Bei diesem Vorgang werden alle erwirtschafteten Gewinne aus einem Objekt und die anfängliche Investition für das besagte Objekt refinanziert. Ist die Investition noch nicht vollständig abgeschlossen, befindet man sich noch in der sogenannten Amortisationszeit. Aber auch das tilgen einer Schuld wird sehr häufig als Amortisation bezeichnet, wodurch oft auch von einem Amortisationsdarlehen gesprochen wird. Von einer vollständigen Amortisation spricht man dann, wenn sich eine Investition so gerechnet hat, dass die Erträge für das besagte Objekt mit der Investition decken.
Amortisation oder Amortisierung bedeuten so viel wie „Tilgung“. Es gibt verschiedene Bereiche, auf die sich diese Bedeutung übertragen lässt. Im Allgemeinen ist damit der Prozess gemeint, bei dem die ursprünglichen Aufwendungen für ein bestimmtes Objekt durch die damit einhergehenden Erträge abgedeckt werden. Die Phase dieses Gesamtprozesses nennt man auch Amortisations- oder Amortisierungszeit.
Die Amortisation selbst bezieht sich auf den Prozess, in dem die durchgeführten Investitionen die durch sie angestrebten Erträge einbringen. Wenn sich eine spezielle Anschaffung amortisiert hat, so heißt das, dass die Anschaffungskosten von dem erwirtschaften Erlös überstiegen werden. Eine moderne Produktionsanlage, die beispielsweise 2.000 Euro gekostet hat und zu einem erhöhten Output von 200 Euro im Monat führt, hat sich also nach zehn Monaten amortisiert.
Amortisation früher und heute
Auch im Bereich der Finanzierung spielt die Amortisation eine Rolle. Hier geht es beispielsweise um die Rückführung von Investitionsbeträgen, also um die Liquidität und Schuldtilgung. Wichtige Gesichtspunkte sind dabei die Finanzplanung und die damit einhergehende Wirtschaftlichkeits- und Amortisationsrechnung. Hier bezieht sich die Amortisationszeit auf den Zeitraum, in dem das Kapital, das für eine bestimmte Investition benötigt wurde, wieder zurückgeführt wurde. Der englische Begriff für die Amortisationszeit lautet Payback period.
Die Amortisation ist nicht nur im finanz- und wirtschaftswissenschaftlichen Kontext zu finden. Auch der energietechnische Bereich verwendet diese Bezeichnung. In früheren Jahrhunderten sprach man vor allem im Zusammenhang mit kirchlichem Vermögen von Amortisation. Hier ging es um die Anschaffung von weltlichen Gütern durch die Geistlichkeit. Die betroffenen Güter galten damit als abgestorben, daher sprach man auch von „Manus Mortua“, also von der toten Hand. In den Amortisationsgesetzen aus dem 19. Jahrhundert wurde diesem Eingriff durch die Kirche ein Riegel vorgeschoben. Unter anderem kam es in Preußen und Bayern zu Einschränkungen: Der zulässige Kirchenbesitz wurde in seiner Höhe festgeschrieben oder komplett aufgehoben.
In der Finanz- und Wirtschaftswissenschaft ist die Amortisation eng mit der Tilgung im Geldverkehr verbunden. Hier steht die termingerechte Kreditrückzahlung im Mittelpunkt. Oft handelt es sich dabei um langfristige Geldschulden wie Hypotheken oder öffentliche Anleihen, die man in festgelegten Raten abzahlt.
Die wirtschaftswissenschaftliche Bedeutung der Amortisation
In der Wirtschaftswissenschaft bezieht sich die Amortisation auf den Prozess, der die Ausgaben für eine wirtschaftliche Investition wieder hereinholt bzw. abdeckt. Um die Amortisationszeit zu ermitteln, ist eine realistische Amortisationsrechnung durchzuführen. Dabei sind verschiedene Kriterien zu beachten, die unter anderem die Rentabilität der Investition und mögliche Risiken mit einbeziehen. Hier muss man zwischen der statischen und dynamischen Amortisationsrechnung unterscheiden. Die statische Berechnung basiert auf den reinen Ein- und Auszahlungen, während die dynamische Amortisationsrechnung die jeweiligen Zeitpunkte von den Ein- und Auszahlungen berücksichtigt und auch die anfallenden Zinsen einkalkuliert.
In der Praxis kommt es unter anderem durch den vermehrten Einsatz von Maschinen zu einer ständigen Amortisation. Durch die Anschaffung von neuen Anlagen und Maschinen reduzieren sich die laufenden Kosten, sodass sich die Investition in die teilweise sehr teuren Maschinen nach einer gewissen Zeit amortisiert hat. Anhand der Amortisierungsrechnung lässt sich schon im Voraus feststellen, ob sich eine bestimmte Investition lohnt. Dabei sollte man auch immer eine gewisse Fehlerquote mit einberechnen und die Risiken richtig beurteilen.
In der Energietechnik bezieht sich die Amortisationszeit auf die Phase, die ein Energiekraftwerk braucht, um die Energie wieder abzugeben, die ursprünglich für den Bau des Werks nötig war. Diese Amortisation wird also nicht in Euro gemessen, sondern in elektrischer Energie.
Statische und dynamische Amortisationsrechnung
Um die genaue Zeitspanne zu berechnen, bis wann die Anschaffungen vollständig gedeckt sind, gibt es die entsprechenden Formeln. Diese helfen dabei, die Amortisationszeit zu kalkulieren, wobei man immer die genauen Umstände berücksichtigen muss. Die klassische Berechnungsformel für die Ermittlung der Amortisationszeit lautet:
Amortisationszeit in Jahren = Kapitaleinsatz / Ertrag im Jahr
Hierbei handelt es sich um die einfache, gebräuchliche Formel, bei der eventuell fällige Zinsen und Zinserträge nicht berücksichtigt werden. Auf der einen Seite stehen die Anschaffungskosten und der angestrebte Ertrag, auf der anderen Seite die Zeit, die für die entsprechende Kostendeckung erforderlich ist.
Bei der dynamischen Amortisationsrechnung werden die Zinsen mit einbezogen, die sowohl eventuelle Sollzinsen als auch Zinserträge berücksichtigen. Die Formel wird außerdem um den durchschnittlichen Gewinnertrag ergänzt, der zu den berechneten Zinsen auch die Abschreibungen beinhaltet:
Amortisationszeit in Jahren = Kapitaleinsatz / durchschnittlicher Gewinn
Besonderheiten der Amortisation
In der Rechtswissenschaft befasst sich vor allem das Fiskalrecht mit der Amortisation. Die steuerrechtlichen Aspekte beziehen sich auf die Abschreibung von immateriellen Wirtschaftsgütern. Das deutsche Steuerrecht hat dabei vor allem die Zinsschrankenregelung im Blick, insbesondere bei Bezugnahme auf das EBITDA.
Im Urheberrecht ist vom Amortisationsinteresse die Rede, wen ein Urheber Ersatzansprüche einfordert, um die Aufwendungen für ein bestimmtes Werk ersetzt zu bekommen.
Im deutschen Gesellschaftsrecht bezieht sich die Amortisation auf die Einbeziehung von bestimmten Geschäftsanteilen bei einzelnen Gesellschaftern. Sie ist nur dann möglich, wenn eine entsprechende Vereinbarung im Gesellschaftsvertrag getroffen wurde. Hier gibt es Unterschiede zwischen der Zwangsamortisation und der einfachen Amortisation, die nur bei der Zustimmung der Gesellschafter möglich ist.
In der Schweiz sowie in Liechtenstein versteht man unter dem Begriff Amortisation die Kraftloserklärung von Zinsscheinen oder Pfandtiteln.