Das wichtigste Ergebnis der Notenbanksitzung am gestrigen Donnerstag (25.07.2019) war das Aufrechterhalten der Leitzinshöhe: Das bisherige Rekordtief in Höhe von null Prozent bleibt vorerst erhalten. Die Europäische Zentralbank (EZB) nutzte das Treffen aber auch, um Vorbereitungen für die ab September dieses Jahres anzuwendenden Maßnahmen zu treffen.
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Erwartungen an die Währungshüter
Bereits vor einigen Wochen hatte die EZB angekündigt, dass in naher Zukunft eine geldpolitische Lockerung nicht auszuschließen sei. Ursprünglich wollten die Währungshüter erst einmal die Entwicklung der Konjunktur abwarten, um möglicherweise als Entgegnung die Wirtschaft ankurbelnde Maßnahmen zu ergreifen. Wirtschaftsexperten gehen allerdings davon aus, dass es auf jeden Fall zu einer geldpolitischen Lockerung kommen wird.
Doch keine Zinswende
Während Kreditnehmer sich vorerst in Sicherheit wiegen können, werden sparwillige Bundesbürger erneut enttäuscht: Eine Zinswende wird es so schnell nicht geben. Abermals rückte die Europäische Zentralbank die Inflation in den Vordergrund. Bereits auf dem Treffen in Sintra im Juni dieses Jahres stellte Draghi ein Nichterreichen des angestrebten Inflationsziels von knapp zwei Prozent fest. Während der letzten Wochen seien sowohl die markbasierten Werte als auch die Inflationserwartungen professioneller Prognostiker gesunken.
Konkrete Maßnahmen ab Herbst 2019?
Regelmäßige Beobachter der Notenbanksitzungen gehen davon aus, dass der noch amtierende EZB-Präsident Mario Draghi auf einer der nächsten Sitzungen eine Erhöhung des Strafzinses anordnen könnte. Aber selbst, wenn es dazu kommen sollte, ist eine gestaffelte Erhöhung die wahrscheinlichste Variante. Auf jeden Fall ist es das Anliegen der Europäischen Zentralbank, Banken dazu zu bewegen, mehr Kredite zu gewähren. Eine positive Konjunkturentwicklung setzt Investitionen seitens der Verbraucher und Unternehmen voraus.