Die eigenen vier Wände sind der Traum von vielen angehenden Kreditnehmern. Doch wann ist wirklich der beste Zeitpunkt, um sich diesen zu erfüllen?
Inhalt
Der richtige Zeitpunkt
Wann im Allgemeinen genau der richtige Zeitpunkt für den Bau oder Kauf eines Hauses beziehungsweise einer Eigentumswohnung gekommen ist, lässt sich nicht pauschal beantwortet. Hier spielen verschiedene, wichtige Faktoren eine große Rolle. So empfiehlt sich unbedingt eine individuelle Planung, damit der Traum vom eigenen Haus auch wirklich zur Realität wird.
Persönliche Verhältnisse
Bevor ein Kredit beantragt wird, sollten unbedingt vorab die persönlichen Verhältnisse gut überdacht werden.
Bevor über die Finanzen nachgedacht wird, ist es ratsam, zunächst die persönlichen Verhältnisse zu überdenken. Ist man überhaupt bereit, „sesshaft“ zu werden? Eine Immobilie, die für den Eigenbedarf erstanden wird, bindet den Kreditnehmer an einen bestimmten Ort. Ist man gewillt, sein Leben dort zu verbringen? Oder ist dieser Punkt noch nicht sicher geregelt?
Ebenso sollte beachtet werden, ob man als Single oder Paar ein Haus finanziert. Zusammen wird die Baufinanzierung günstiger, da die Banken bei zwei Darlehensnehmer von einer höheren Sicherheit profitieren und somit zumeist einen niedrigeren Zinssatz vergeben. Allerdings muss der Partner hiermit einverstanden sein; eventuell sieht dessen Lebensplanung unter Umständen vollkommen anders aus.
Ebenso gilt es zu bedenken, ob in naher oder weiterer Zukunft Kinder gewünscht werden. Hier fällt üblicherweise, zumindest für eine gewisse Zeit, ein Einkommen weg. Das beliebte „Häuschen im Grünen mit Garten“, dass sich viele Eltern wünschen, muss schließlich bezahlbar sein und bleiben.
Das gilt natürlich auch dann, wenn keine Kinder vorhanden sind: Die monatliche Kreditrate belastet das eigene Konto zumeist recht stark. Dementsprechend sollte man sich unbedingt rechtzeitig vor einer Kreditbeantragung Gedanken darüber machen, ob beispielsweise auf teure Bekleidungsstücke oder kostspielige Reisen zugunsten des eigenen Hauses eventuell verzichtet werden muss.
Finanzielle Verhältnisse
Am besten wird mithilfe eines Haushaltsplans vorab ermittelt, ob die monatlichen Kreditraten ohne Weiteres bezahlbar sind.
Eine Baufinanzierung kostet Geld. Aufgrund dessen ist es unabdingbar, vorab gut nachzurechnen, ob die hierfür notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind. Um herauszufinden, ob die monatliche Kreditrate ohne Schwierigkeiten bezahlbar ist, wird am besten zunächst ein Haushaltsplan erstellt.
In diesem listet man zunächst ganz einfach sämtliche Einnahmen auf, die jeden Monat verlässlich auf das eigene Konto fließen. Anschließend werden alle Ausgaben, und zwar die regelmäßigen sowie ebenfalls die unregelmäßigen, ebenfalls aufgelistet. Auf diese Weise wird ganz einfach sichergestellt, dass alle Ausgaben zu jedem Zeitpunkt bezahlt werden können. Anschließend muss der angehende Kreditnehmer nur noch die Summe der Ausgaben von den Einnahmen abziehen. Der aus dieser Rechnung resultierende Betrag kann dann zur Tilgung des Baufinanzierungsdarlehen herangezogen werden.
Es ist jedoch nicht ratsam, die komplette Summe zur Zahlung der Monatsraten einzuplanen. Wesentlich besser ist es, wenn hier jeden Monat ein Teil als finanzieller Notfall-Puffer zurück gelegt wird. Denn schließlich kann es beispielsweise auch bei einem neu gebauten Haus geschehen, das plötzlich verschiedene Reparaturen durchgeführt werden müssen. Oder das Auto streikt und es steht eine hohe Werkstatt-Rechnung an. Vielleicht ist aber auch ein neuer Kühlschrank notwendig oder die Waschmaschine quittiert unerwarteter Weise ihren Dienst. In solchen und ähnlichen Fällen ist es sehr wichtig, dass ein gewisser Betrag vorhanden ist, der zur Seite gelegt wurde. Denn damit ist es möglich, die notwendigen Anschaffungen zu tätigen beziehungsweise die diversen Rechnungen zu bezahlen und dennoch gerät die Tilgung der monatlichen Kreditrate nicht in Gefahr.
Bank-Voraussetzungen erfüllt?
Für eine erfolgreiche Kreditvergabe ist die Erfüllung der diversen Vorgaben der Banken unabdingbar. Diese können je nach Bank variieren.
Neben den persönlichen und finanziellen Verhältnissen gilt es jedoch, noch etwas anderes zu beachten: Die Voraussetzungen der Banken. Damit die Kreditinstitute ein Darlehen vergeben, ist es unabdingbar, dass der angehende Kreditnehmer diese erfüllt.
Je nachdem, um welche Bank es sich handelt, können die jeweiligen Vorgaben zwar variieren, in der Regel wird jedoch auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen ein ebenso hoher Wert gelegt, wie auf eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Aber auch ein deutscher Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto ist hier gemeinhin ein „Muss“.
Außerdem verlangen die Banken im Rahmen einer Baufinanzierung zumeist Sicherheiten, wie etwa einen Bausparvertrag. Des Weiteren wird eine Grundschuld im Grundbuch des Hauses eingetragen.
Nicht vergessen werden darf hierbei auch nicht, dass die Banken gemeinhin eine gewisse Höhe an Eigenkapital verlangen.
Der genaue Betrag richtet sich hier zum Beispiel nach den zu erwartenden Kosten des Baus und kann ebenfalls je nach Bank unterschiedlich hoch ausfallen.
Sollte es einem angehenden Kreditnehmer wider Erwarten nicht möglich sein, die verschiedenen Kredit-Voraussetzungen zu erfüllen, dann ist es zumeist jedoch machbar, einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen. Allerdings ist es hierbei unabdingbar, dass die betreffende Person ihrerseits die verschiedenen Voraussetzungen erfüllt.
Zudem muss sich der Bürge beziehungsweise zweite Darlehensnehmer voll und ganz darüber im Klaren sein, was für eine Verpflichtung er hier eingeht. Sollte der eigentliche Kreditnehmer irgendwann einmal nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Darlehensraten zu begleichen, dann wendet sich die Bank an den Bürgen beziehungsweise den zweiten Kreditnehmer. Das bedeutet, dass die betreffende Person dann ihrerseits für die restliche, offene Darlehensschuld aufkommen muss. Sofern diesbezüglich nichts weiter im Kreditvertrag verankert wurde, gilt hier zudem eine vollumfängliche Haftung. Dementsprechend sollte man es sich vorab gut überlegen, ob eine Bürgschaft aufgenommen beziehungsweise als zweiter Darlehensnehmer aufgetreten wird. Eine solche Vorgehensweise ist immer nur dann ratsam, wenn vollkommen sichergestellt ist, dass die betreffende Person ohne Schwierigkeiten für die restliche Darlehenssumme aufkommen kann.
Fazit
Somit ist auf jeden Fall davon abzuraten, eine bestimmte Lebensphase als idealen Zeitpunkt für eine Baufinanzierung anzusehen. Hierfür sollten unbedingt jeweils die persönlichen sowie finanziellen Verhältnisse ausschlaggebend sein und „passen“.
Dazu kommt, dass ebenfalls die diversen Voraussetzungen der Banken erfüllt sein müssen, damit es zu einer erfolgreichen Kreditvergabe kommt. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass diese, je nach Kreditinstitut, variieren können.
Ist es dem Darlehensnehmer jedoch nicht möglich, den verschiedenen Vorgaben der Kreditinstitute nachzukommen, dann ist es zumeist machbar, einen Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer einzusetzen. Allerdings muss die betreffende Person dann ihrerseits die diversen Vorgaben erfüllen und sich außerdem darüber bewusst sein, dass bei einem etwaigen Zahlungsausfall des Darlehensnehmer die Bank auf ihn zugreift. Dementsprechend muss in einem solchen Fall der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer für die restlichen Kreditschulden aufkommen.