Klassische Ratenkredite sind im Allgemeinen zwar sehr beliebt, dennoch herrscht hier oftmals Uneinigkeit darüber, für welche Anschaffungen ein solches Darlehen geeignet ist.
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Klassischer Ratenkredit
Bei einem klassischen Ratenkredit wird die Darlehenssumme zumeist auf das Girokonto des Kreditnehmers überwiesen. Die Rückzahlung ist sehr übersichtlich und erfolgt in monatlich gleichbleibenden Raten.
Ein klassischer Ratenkredit ist im Grunde genommen ein unkompliziertes Darlehen: Nach erfolgreicher Beantragung überweist die Bank die vereinbarte Summe auf das im Kreditvertrag genannte Konto. In der Regel handelt es sich hierbei um das Girokonto, sodass der Antragsteller über den Betrag verfügen kann.
Die Rückzahlung erfolgt generell in monatlich gleichbleibenden Monatsraten, sodass eine sehr gute Planbarkeit und Übersicht gegeben ist.
Sobald die letzte Rate beglichen wurde, ist das Darlehen vollständig getilgt und der Kreditnehmer somit diesbezüglich schuldenfrei.
Allerdings muss hierbei ebenfalls bedacht werden, dass die Banken einen klassischen Ratenkredit, wie bei anderen Darlehen auch, lediglich dann vergeben, wenn hierfür die jeweiligen Voraussetzungen erfüllt sind. Diese können zwar je nach Bank durchaus variieren aber gemeinhin wird vonseiten des Kreditinstituts beispielsweise darauf geachtet, dass ein sicheres, regelmäßiges Einkommen ebenso vorhanden ist, wie eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Zudem muss der Antragsteller volljährig sein, denn an Minderjährige wird von den Banken generell kein Kredit vergeben. Dies soll vor einer etwaigen Überschuldung bereits in jungen Jahren schützen. Doch auch ein fester Wohnsitz innerhalb von Deutschland und ein deutsches Girokonto sind üblicherweise ein „Muss“.
Ist es dem Kreditnehmer nicht möglich, eine oder auch mehrere der Vorgaben der Banken zu erfüllen, die zwingend für eine erfolgreiche Kreditvergabe notwendig sind, dann muss unter Umständen dennoch nicht unbedingt auf ein solches Darlehen verzichtet werden.
So ist es beispielsweise oftmals durch das Einbringen von dementsprechenden Sicherheiten, wie etwa Wertanlagen, doch noch machbar, den gewünschten Kredit zu erhalten. Aber auch durch einen solventen zweiten Kreditnehmer oder Bürgen steigen die Darlehens-Chancen zumeist deutlich an. Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass der Bürge beziehungsweise der zweite Darlehensnehmer seinerseits die diversen Voraussetzungen der Banken erfüllt. Ist das der Fall, steht einer erfolgreichen Kreditvergabe üblicherweise kaum mehr etwas im Wege.
Allerdings muss sich die betreffende Person unbedingt über ihre diesbezüglichen Verpflichtungen im Klaren sein: Sollte es zu einem Zahlungsausfall des eigentlichen Kreditnehmers kommen, dann ist der Bürge beziehungsweise der zweite Darlehensnehmer dazu verpflichtet, für die vollständige, restliche Kreditschuld aufzukommen. Zudem besteht hier gemeinhin eine vollumfängliche Haftung. Aufgrund dessen möchte eine Bürgschaft sowie eine zweite Darlehensnehmerschaft immer sehr gut überlegt sein.
Finanzierungen
Ob zur Finanzierung der verschiedensten Anschaffungen oder zur Bezahlung von Rechnungen: Der klassische Ratenkredit ist hierfür sehr gut geeignet.
Durch die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits ist man sehr flexibel, da hier keine Zweckgebundenheit besteht. Das bedeutet, dass die Darlehenssumme frei nach Wunsch ausgegeben werden kann. Die Banken fordern beim Kreditnehmer diesbezüglich auch keine Nachweise an.
Vielleicht ist es bereits schon seit längerer Zeit geplant, eine neue Küche zu finanzieren?
Oder sollen beispielsweise die Wohnzimmermöbel ausgetauscht werden? Eventuell hat sich aber auch Nachwuchs angemeldet, sodass eine Einrichtung für das Kinderzimmer benötigt wird? Solche und ähnliche Dinge sind ohne Weiteres mithilfe eines klassischen Ratenkredits realisierbar.
Ebenso gut lässt sich mit der Darlehenssumme der ein oder andere persönliche Wunsch erfüllen, wie etwa ein neuer Computer, Fernseher oder eine Hifi-Anlage. Wer sich beispielsweise schon längst eine neue Hobbyausrüstung wünscht, der liegt mit einem klassischen Ratenkredit ebenfalls richtig. Eventuell soll aber auch die Terrasse erneuert oder sogar ein Teich angelegt werden? Durch einen solchen Kredit sind die unterschiedlichsten Dinge ganz einfach realisierbar.
Aber auch, wenn plötzlich höhere Rechnungen anfallen, die mithilfe des Girokontos nicht gestemmt werden können, bietet sich die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits an. Auf diese Weise ist zum Beispiel die Reparatur des Autos ebenso bezahlbar, wie die Rechnung, die durch einen Handwerker-Auftrag entsteht. Oder die Nebenkosten- beziehungsweise Strom-Rechnung fällt deutlich höher aus, als gedacht, sodass deshalb ein solches Darlehen aufgenommen wird.
Umschuldung
Allerdings ist die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits auch dann eine gute Wahl, wenn eine Umschuldung geplant ist. Hier wird ein bereits bestehendes Darlehen durch einen neuen Kredit abgelöst. Sinnvoll ist ein solches Vorgehen vor allem dann, wenn der neue Kredit einen günstigeren Zinssatz aufweist als das ursprüngliche Darlehen.
Mithilfe der Kreditsumme wird das erste Darlehen vollständig getilgt, sodass fortan auch weiterhin nur ein Kredit abzubezahlen ist; aufgrund des niedrigeren Zinssatzes kann jedoch durchaus einiges gespart werden. Je nach Darlehenshöhe kann es sich hierbei um Einsparungen von beispielsweise mehreren Hundert Euro oder sogar um höhere Beträge handeln.
Zweckgebundene Ratenkredit
Bei einem solchen Darlehen wird der Kreditbetrag nur für einen bestimmten Zweck ausgegeben; zudem fordern die Banken dementsprechende Nachweise. Zweckgebundene Ratenkredite sind dafür zinsgünstiger.
Zusätzlich zu dem zweckungebundenen, klassischen Ratenkredit bieten die Banken jedoch auch Ratendarlehen mit Zweckbindung an. Typische Beispiele hiervon sind Immobilien- und Autokredite.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, werden diese Kredite lediglich für einen bestimmten Zweck, also den Kauf des Autos oder der Immobilie, vergeben. Hier verlangen die Banken auch dementsprechende Nachweise. Somit ist bei einem zweckgebundenen Ratenkredit zwar keine allzu hohe Flexibilität vorhanden, dafür profitiert der Kreditnehmer gemeinhin jedoch von einem günstigeren Zinssatz.
Der Grund hierfür ist eben die Zweckbindung: So behalten die Banken bei einem Autokredit zunächst den Fahrzeugbrief ein. Erst wenn das Darlehen vollständig beglichen wurde, erhält der Kreditnehmer den Brief zurück und wird somit dann auch zum Eigentümer des Wagens. Im Rahmen eines Immobilienkredits erfolgt dagegen üblicherweise die Eintragung einer Grundschuld in das Grundbuch des Hauses beziehungsweise der Eigentumswohnung.
Auf diese Weise erhalten die Banken eine höhere Kreditsicherheit: Sollte der Darlehensnehmer zu irgendeinem Zeitpunkt, wider Erwarten, nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Kreditraten zu stemmen, dann besitzt die Bank das Recht, auf das Auto beziehungsweise die Immobilie zuzugreifen.
Der Verkaufserlös wird dazu genutzt, um die restliche Kreditschuld zu tilgen. Durch das Vorhandensein der höheren Sicherheit senken die Banken gemeinhin den zinssatz des Kredits, wodurch der eigene Geldbeutel zumeist deutlich geschont wird.
Aufgrund dessen empfiehlt es sich, beim Kauf eines Autos oder einer Immobilie, auch wenn es möglich ist, keinen klassischen Ratenkredit, sondern einen speziellen Auto- beziehungsweise Immobilienkredit auszuwählen. Jedoch sollte hier nicht in Vergessenheit geraten, dass oftmals auch die Höhe der Kreditsumme eine gewichtige Rolle spielt. So ist zwar beispielsweise ein günstiger Gebrauchtwagen beispielsweise durchaus mithilfe eines klassischen Ratenkredits finanzierbar, bei einem kostenintensiven Neuwagen sieht dies dagegen in der Regel bereits wieder anders aus.