Oftmals ist eine Kreditaufnahme ganz einfach dann gewünscht, wenn eine finanzielle Notlage herrscht. Doch lässt sich ein Darlehen auch dann aufnehmen, wenn kein Einkommen vorhanden sit?
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Kreditvoraussetzungen
Für eine erfolgreiche Kreditvergabe ist es unbedingt notwendig, dass der Antragsteller die verschiedenen Darlehensvoraussetzungen erfüllt.
Damit die Banken einen Kredit vergeben, muss der Darlehensnehmer verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Die jeweiligen Vorgaben können jedoch, je nach Kreditinstitut, durchaus variieren. In der Regel achten die Banken üblicherweise auf eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Aber auch ein sicheres, festes Einkommen sowie ein fester, deutscher Wohnsitz und ein deutsches Girokonto müssen zumeist vorhanden sein. Zudem kann es unter Umständen vorkommen, dass die Banken Sicherheiten verlangen. Dazu gehören zum Beispiel Wertanlagen, wie etwa Bausparverträge oder Kapitallebensversicherungen.
Bei anderen Kreditarten, wie etwa einem Immobilienkredit wird außerdem die Eintragung einer Grundschuld in das Grundbuch der Immobilie durchgeführt. Dagegen behält das Kreditinstitut bei einem Autodarlehen den Fahrzeugbrief bis zur vollständigen Tilgung der Kreditschuld ein.
Ist es dem Kreditnehmer jedoch nicht möglich, die jeweiligen Voraussetzungen der Banken zu erfüllen, dann erfolgt gemeinhin keine Kreditvergabe. Doch es gibt auch Ausnahmen: ist beispielsweise lediglich eine nicht ganz so gute Bonität vorhanden, dann ist es oftmals doch noch möglich, ein Darlehen zu erhalten; allerdings muss hier ein deutlich höherer Zinssatz in Kauf genommen werden. Sollte jedoch das Einkommen zu niedrig sein, dann ist es möglich, dass die Bank noch eine niedrigere Kreditsumme vergibt. Unter Umständen reicht der Darlehensbetrag dann dennoch aus, um beispielsweise die gewünschte Anschaffung zu finanzieren oder die anfallende Rechnung zu begleichen.
Kein Einkommen vorhanden
Kann der Antragsteller kein Einkommen nachweisen, hilft oftmals nur noch ein zweiter Kreditnehmer oder ein Bürge weiter.
Ist jedoch überhaupt kein Einkommen vorhanden, dann wird das Kreditinstitut das gewünschte Darlehen ablehnen. Denn hier stellt sich die Frage, wie der Antragsteller den Kreditbetrag zurück bezahlen möchte, wenn kein Geld vorhanden ist.
Allerdings existieren durchaus zwei Optionen, mit denen es in der Regel selbst bei einem fehlenden Einkommen machbar ist, den gewünschten Kredit zu erhalten. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel das Hinzuziehen eines weiteren Darlehensnehmer. Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits die verschiedenen Kreditvorgaben erfüllt. Ist das der Fall, steht einer erfolgreichen Darlehensvergabe oftmals nichts mehr im Wege. Es kann jedoch sein, dass die Bank darauf besteht, dass der eigentliche zweite Darlehensnehmer zum ersten Darlehensnehmer wird und das die monatlichen Kreditraten von dessen Konto abgebucht werden, da hier ein regelmäßiger sowie sicherer Geldeingang vorhanden sein muss.
Die zweite Alternative ist das Hinzuziehen eines Bürgen. Auch hier muss die jeweilige Person die verschiedenen Kreditvoraussetzungen erfüllen. Ist jedoch noch nicht einmal ein kleines Einkommen vorhanden, dann ist es auch hier möglich, dass die Bank den eigentlichen Bürgen als ersten oder
zweiten Kreditnehmer einsetzen möchte.
Sollte ein kleines Einkommen vorhanden sein, mit dessen Hilfe die Monatsrate bezahlt werden kann, dann bleibt es gemeinhin bei einem zweiten Kreditnehmer oder einem Bürgen. Hier wird die monatliche Kreditrate dann von dem Konto des eigentlichen Darlehensnehmer abgebucht.
Allerdings sollte der zweite Darlehensnehmer beziehungsweise der Bürge über seine jeweiligen Verpflichtungen gut informiert sein: Denn ist es dem eigentlichen Kreditnehmer irgendwann nicht mehr möglich, die monatlichen Darlehensraten zu begleichen, dann kommt die Bank auf den zweiten Kreditnehmer beziehungsweise den Bürgen zu. Das bedeutet, dass die betreffende Person dann ihrerseits die restliche, noch offene Darlehensschuld begleichen muss. Dementsprechend möchte eine Bürgschaft oder zweite Kreditnehmerschaft immer vorab gut überlegt sein und nur dann aufgenommen werden, wenn es in Notfall ohne Weiteres möglich ist, die restliche Kreditschuld vollständig zu tilgen. Zudem muss hierbei immer auch beachtet werden, dass hier gemeinhin, sofern nichts anderes im Kreditvertrag vereinbart wurde, immer eine vollumfängliche Haftung besteht.
Des Weiteren ist es immer auch empfehlenswert, sich im Vorfeld darum Gedanken zu machen. Welche Person man um eine Bürgschaft oder zweite Kreditnehmerschaft bitten möchte. Immerhin haben Geldangelegenheiten bereits in der Vergangenheit oftmals schon zu Streitigkeiten oder gar zu kompletten Zerwürfnissen geführt.
Geringes Einkommen
Bei Vorhandensein von einem geringen Einkommen, ist es in vielen Fällen jedoch möglich, einen Kleinkredit aufzunehmen. Ist der Antragsteller in der Lage, die verschiedenen Kreditvoraussetzungen zu erfüllen, dann ist hierfür gemeinhin noch nicht einmal ein zweiter Kreditnehmer oder Bürge notwendig. So kann beispielsweise auch mit einem 450 Euro Job eine erfolgreiche Darlehensaufnahme möglich sein.
Kleinkredite werden, je nach Bank, bereits ab einem Kreditbetrag ab circa 100, 200 oder auch 300 Euro vergeben. So ist es zum Beispiel mithilfe eines solchen Darlehen möglich, die dringende Reparatur der Waschmaschine vornehmen zu lassen oder das Auto kann in die Werkstatt gegeben werden. Allerdings vergeben die Banken bei einem Kleinkredit keine hohen Darlehenssummen.
Alternative
Ein sehr gute Alternative bei Problemen in Bezug auf die Einkommenshöhe oder bei einem fehlenden Einkommen ist ein Kredit von Privat.
Ist kein oder lediglich ein zu geringes Einkommen vorhanden beziehungsweise wird dieses vielleicht nicht regelmäßig bezahlt, dann bietet sich eine private Kreditaufnahme an. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, ist hier nicht die Bank, sondern eine andere Privatperson der Darlehensgeber. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Eltern oder auch um einen guten Freund handeln.
Ein Darlehen von Privat birgt eine Vielzahl an Vorteilen. So erfolgt hier zum Beispiel weder eine Schufa-Auskunft, noch eine Eintragung in der Auskunftei. Zudem werden bei einem privaten Darlehen oftmals nur sehr geringe Zinssätze erhoben oder der Kreditnehmer muss sogar überhaupt keine Zinsen bezahlen. Des Weiteren sind sämtliche Kreditkonditionen von beiden Parteien frei vereinbar. Somit bietet ein Darlehen von Privat eine sehr hohe Flexibilität. Da ein Kredit von Privat gemeinhin auf einer Vertrauensbasis vergeben wird, ist es hier zumeist auch nicht notwendig, verschiedene Kreditvoraussetzungen zu erfüllen. Wichtig ist lediglich, dass sich beide Vertragspartner einige sind. Zudem sollte hier auch keine Partei übervorteilt werden.
Allerdings gilt auch hier, dass man es sich gut überlegen sollten, wenn man um ein solches Darlehen bittet. Im Idealfall wird eine Person ausgewählt, mit der sich sehr gut verstanden wird, sodass es sich bei etwaigen Problemen nicht zu einem Streit kommt. Schließlich wäre es sehr schade, wenn das einst gute Verhältnis plötzlich durch die Kreditvergabe zerbricht.
Außerdem ist es ebenfalls bei einem Kredit von Privat unbedingt ratsam, die jeweiligen Darlehensbedingungen sowie die Kreditsumme schriftlich aufzusetzen. Auf diese Weise lassen sich oftmals recht einfach etwaige Missverständnisse bereits im Vorfeld vermeiden.