Bei einem Dispokredit handelt sich um einen vereinbarten Kreditrahmen, der innerhalb des eigenen Girokontos gegeben wird. Das bietet Verbrauchern einen erweiterten Finanzspielraum, der frei verfügbar ist. Das heißt die Kreditsumme ist nicht, wie zum Beispiel bei einem Autokredit, zweckgebunden. Wie hoch der Dispo-Rahmen ausfällt, hängt unter anderem von der eigenen Bonität und des benötigten Betrages ab.
Auch wenn der Dispositionskredit oft mit hohen Zinsen verbunden ist, erfreut er sich in Deutschland großer Beliebtheit. Mehr als die Hälfte der deutschen Haushalte hat die Möglichkeit, das eigene Konto zu überziehen. Gründe für die weitverbreitete Akzeptanz eines Dispositionskredits sind vor allem die unbürokratische Abwicklung und die flexible Nutzung, die besonders bei kurzfristig benötigten Liquiditätsschüben gefragt ist.
Gebühren und Zinsen
Bei einem Dispositionskredit fallen sogenannte Sollzinsen an. Die Höhe ist variabel und richtet sich nach den tagesaktuellen Marktzinsen. Die gute Nachricht ist, dass nur Zinsen auf die tatsächlich genutzte Überziehungssumme anfallen. Diese Zinsen sind aber keine Überziehungszinsen. Die fallen dann an, wenn der Dispositionsrahmen überschritten wurde oder wenn ohne Genehmigung eines Kreditrahmens das Girokonto durch beispielsweise eine Lastschrift überzogen wird. Auch die Überziehungszinsen können bei jedem Bankinstitut unterschiedlich hoch ausfallen. Doch es gibt inzwischen Banken, die auf diese zusätzlichen Kosten gänzlich verzichten.
Auch in Sachen Transparenz hat sich in den vergangenen Jahren einiges geändert. In einer Untersuchung von Stiftung Warentest, die im Juli 2017 entstand, veröffentlichen immer mehr Kreditinstitute online ihren Dispozins. So haben Verbraucher schon vor einer persönlichen Beratung die Option, vergleichen zu können.
Voraussetzungen
Um einen Dispositionskredit in Anspruch nehmen zu können, müssen Kreditnehmer bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Eine gute Bonität ist grundsätzlich eine feste Bedingung der Banken. Das bedeutet, die SCHUFA-Auskunft sollte positiv ausfallen und es muss ein regelmäßiges Einkommen vorhanden sein. Nicht alle Banken stehen dabei einer selbständigen Tätigkeit offen gegenüber. Das Einkommen entscheidet auch über die Höhe der Überziehung des Kontos. In der Regel liegt das Dispo bei der dreifachen Höhe des Einkommens.
Rückzahlung und Kündigung
Im Gegensatz zu den Voraussetzungen für einen Dispositionskredit, sehen Banken die Rückzahlung recht locker. Im Allgemeinen gibt es weder feste Termine für die Rückzahlung noch für die Dauer. Damit bleiben Kreditnehmer flexibel in der Nutzung. Eine Kündigung hingegen ist nicht immer problemlos möglich. Nicht alle Banken gehen einen unbürokratischen Weg. Es muss schon, was auch gesetzlich geregelt ist, einen wichtigen Grund geben, wenn der Kredit gekündigt werden möchte. Das kann zum Beispiel eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse sein.
Schuldenfalle Dispositionskredit?
Dem Dispokredit wird nachgesagt, dass er zur Überschuldung führen kann. Das stimmt auch. Aber wie bei fast allem im Leben, ist ein verantwortungsvolles Umgehen die erste und beste Maßnahme, um nicht mit einem Überziehungskredit in die Schuldenfalle zu geraten. Nicht nur Verbraucherschützer, sondern Banken selbst raten davon ab, einen Dispo langfristig zu benutzen. Doch in vielen Haushalten wird die zusätzliche Überziehungsoption als langfristiger Kleinkredit genutzt. Allerdings gibt es weitaus günstigere Kreditprodukte. Sollte man im ständigen Minus sein, so sind Banken sogar seit 2016 dazu verpflichtet, Kunden über günstigere Kreditoptionen in einem Beratungsgespräch zu informieren.
Günstige Gebühren trotz Dispo
Selbst bei einem Dispokredit kann man sparen. Da die Zinsen variabel sind, bieten Banken unterschiedliche Zinsen an. Wie Stiftung Warentest im Sommer 2017 in einer Untersuchung herausfand, können Verbraucher durchaus ein Dispo mit Zinsen unter 10 Prozent bekommen. Auch bei Kontoführungsgebühren und bei den Kosten für eine Kreditkarte lässt sich einiges an Ausgaben einsparen. Vergleichen lohnt sich also. Außerdem sollte man grundsätzlich nur bei finanziellen Engpässen das Dispo in Anspruch nehmen, weil nur dann Zinsen anfallen. Wichtig ist es ebenso, die eigenen Fianzen im Überblick zu haben. Da kann schon ein Haushaltsbuch helfen.
Alternativen bei langfristigem Kreditbedarf
Wer langfristig einen Kredit braucht, ist mit zinsgünstigeren Produkten besser beraten. Besonders wer aus dem Saldo herauskommen möchte, für den eignet sich ein Ratenkredit. Dieser bietet einige Vorteile. Neben einem festen Zinssatz, der eine hohe Kalkulationssicherheit für Kreditnehmer mitbringt, stellt der Ratenkredit eine monatlich feste Tilgung zur Verfügung. Mehr Flexibilität, aber ebenso günstige Zinsen bietet der Abrufkredit. Kreditnehmer vereinbaren mit ihrer Bank einen Kreditrahmen. Diesen können Kunden entweder im Ganzen oder stückweise nutzen. Anders als bei einem Dispo, der einen Kreditrahmen von etwa dem dreifachen des Nettogehaltes bietet, kann bei einem Abrufkredit auch eine höhrere Summe in Anspruch genommen werden. Allerdings sind die Zinsen, wie bei einem Überziehungskredit, variabel. So können die Zinsen zwar heute noch niedrig ausfallen, aber morgen schon viel höher sein. Deshalb ist ein Abrufkredit vielmehr eine kurzfristige Kreditoption.
Vorteile eines Dispokredites
- unbürokratische Abwicklung
- freiverfügbarer Kreditrahmen
- flexible Rückzahlung
- unbegrenzte Nutzungsmöglichkeiten
Nachteile
- vergleichsweise hohe Zinsen
- als kurzfristige Finanzspritze geeignet
Weitere Definitionen:
Mit einem Dispokredit, kurz Dispo oder Dispo Kredit genannt, ist die durch die Bank gestattete Überziehung des Girokontos gemeint. Dabei wird ein bestimmtes Limit angesetzt, welches unter dem Begriff Verfügungsrahmen bekannt ist. Personen mit regelmäßigem Einkommen wird diese als kurzzeitiger Kredit anzusehende Überziehungsmöglichkeit, meist in Höhe von 2 bis 3 Gehältern, eingeräumt. Die für den überzogenen Betrag berechneten Zinsen liegen bei einer Höhe von 8 bis 12 Prozent. Wird über den vereinbarten Betrag hinaus eine Überziehung geduldet, wird dieser Betrag mit etwa 15 bis 19 Prozent Zinssatz berechnet. Häufige Überziehungen rechnen sich also nicht, so dass u. U. ein Ratenkredit, mit dem das Girokonto wieder aufgefüllt wird und welcher in günstigeren Raten abgezahlt wird, ratsam ist.
Möchte man jedoch regelmäßig den eingeräumten Dispositionskredit in Anspruch nehmen, ist ein Vergleich der unterschiedlichen Konditionen der Anbieter ratsam, denn hier bestehen große Unterschiede. So ist es möglich, dass beispielsweise Bereitstellungsentgelte für den Dispo anfallen oder für dessen Einrichtung eine Bearbeitungsgebühr. Normalerweise gelten für die Rückführung des Kontos keinerlei Fristen, es ist aber möglich, dass man bei Kontoeröffnung eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben hat, wonach der Überziehungsbetrag monatlich um einen bestimmten Satz gemindert werden muss. Normalerweise ist die Dauer der Überziehung nicht befristet, aber auch hier gibt es Ausnahmen. Ggf. muss der Dispokredit nach einem Jahr oder weniger in einer Summe zurückgezahlt werden.
Meist wird einem jedoch erst dann ein Dispo eingeräumt, wenn man über längere Zeit Kunde der Bank ist. Neukunden erhalten keinen oder nur einen niedrigen Verfügungsrahmen eingeräumt. Meist wird die Kreditwürdigkeit, welche Aufschluss über die Möglichkeiten der Rückzahlung eines Kreditbetrages gibt, vorab ermittelt.
Gewährt die Bank keinen Dispokredit, werden ggf. Abbuchungen vom Girokonto mangels Deckung nicht ausgeführt oder die Ausführung erfolgt unter Anrechnung von Überziehungszinsen. Diese liegen, wie bereits erwähnt, deutlich höher als Zinsen für eine genehmigte Überziehung.
Die Höhe des eingeräumten Dispositionsrahmens ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. So wird nicht nur die Höhe des Einkommens berücksichtigt, sondern auch, seit wann man Kunde des Kreditinstitutes ist und wie der Kontoverlauf ist. Wer sein Konto vorwiegend im positiven Bereich führt, erhält einen höheren Dispo eingeräumt, da er gewissenhafter mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgehen kann. Hinzu kommt eine Wertung des Zahlungsverhaltens. Aus diesen verschiedenen Kriterien wird ein Bonitätsprofil für jeden Kunden festgelegt. Von der erhaltenen Bewertung ist die Höhe des Verfügungsrahmens abhängig. Beträge bis zum doppelten Bruttogehalt oder dreifachen Nettogehalt sind meist Maximum.
Reicht der Dispositionsrahmen auf Dauer nicht aus oder ist eine Rückführung nicht möglich, sollte ein Gespräch mit der Bank zwecks Umschuldung geführt werden. Die Zinsbelastung durch einen Ratenkredit ist erheblich niedriger als bei einem Dispokredit und die konstante monatlich Belastung besser zu kalkulieren.
Der Begriff Dispositionskredit, auch als Überziehungskredit bekannt ist der Kredit mit den höchsten Zinsen. Diese Kreditform entsteht wenn das Bankkonto überzogen wird, sei es durch Abhebungen oder Abbuchungen. Je nach Höhe der Schulden steigen dabei die Schulden, ab einem bestimmten Limit sind dabei die Schulden extrem hoch. Daher sollte man es generell vermeiden für das Erfüllen von Wünschen den Dispositionskredit zu nützen. Alternativ und mit niedrigen Zinsen dazu bieten sich die Aufnahme eines Konsumkredits für die Erfüllung kleiner Wünsche an.
Ebenfalls zu empfehlen als Alternative zu den hohen Kreditzinsen bei dem Dispositionskredit ist ein Rahmenkredit möglich oder die Beantraguns eines Online-Kredites.
Hinweise zum Dispo Kredit:
Versuchen Sie den Überziehungskredit so selten und so kurz als möglich zu nützen, begleichen sie das Konto so schnell als möglich. Sollten Sie öfter mehr Geld benötigen als Sie verdienen oder sich kurzfristig Wünsche erfüllen möchten, wie ein neues Auto oder einen Urlaub, überlegen Sie sich die alternativen Kreditmöglichkeiten die von Banken oder online angeboten werden!.
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