Die Taunus Sparkasse und die Frankfurter Volksbank planen, binnen der nächsten zwei Jahre die Umgestaltung von 26 Standorten zu gemeinsamen „Finanzpunkten“. An zwei bestimmten Tagen pro Woche wäre ein Finanzpunkt Anlaufstelle für Sparkassenkunden, an zwei anderen Tagen für Volksbankkunden. Diese Kooperation bedeutet für die Geldhäuser eine Kostensenkung und für die Kunden den Erhalt von Filialen.
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Beständig sinkende Zahl der Filialen
Bundesweit sind noch etwa 13.000 Sparkassen- und etwa 10.500 Volksbank-Filialen vorhanden. Bereits seit mehreren Jahren schließen hierzulande immer mehr Bankfilialen: 2007 waren es noch insgesamt etwa 40.000, 2018 betrug die Zahl nur noch 27.887. Mit 850 eigenen Filialen kommt die Postbank auf eine vergleichsweise hohe Zahl. Für Kunden ist zudem die Kooperation zwischen Postbank und Deutscher Post von Vorteil, da in 4.000 Postfilialen die Chance zum Geldabheben und –einzahlen besteht. Generell ist festzustellen: Zunehmend müssen Kunden von Banken und Sparkassen immer längere Strecken zurücklegen, um den Filialservice nutzen zu können.
Gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten bei Erhalt des Wettbewerbs
Die in Hessen geplante „Volks-Sparkasse“ könnte auch für die Geldhäuser in anderen Regionen Deutschlands eine Vorbildfunktion haben. Einerseits dient die Kooperation den Instituten dazu, die laufenden Kosten zu senken, die häufig als Grund für Filialschließungen genannt werden. Andererseits bleiben Filialen für diejenigen Kunden erhalten, die Wert auf direkten Kontakt zu Kundenberatern legen. Die künftigen „Finanzpunkte“ sollen jede Woche zwei Tage als Sparkassenfiliale und zwei Tage als Volksbankfiliale fungieren. Sind die Räumlichkeiten rot beleuchtet, sind die Sparkassenkunden dran, bei blauem Licht die Volksbankkunden.
Filialen in ländlichen Regionen erhalten
Die wachsende Zahl der Direktbanken und der online getätigten Bankgeschäfte scheint auszudrücken, dass immer weniger Bankkunden Filialen benötigen. Laut Oliver Klink, dem Vorstandsvorsitzenden der Taunus Sparkasse, möchten viele Kunden gerade im Fall großer Entscheidungen nach wie vor direkte Beratungsgespräche vor Ort führen. Das eingeschränkte Filialgeschäft dürfte somit künftig ein Wettbewerbsvorteil sein. Vielerorts böten sich Zusammenlegungen von Filialen unterschiedlicher Institute an, die dem Kundenerhalt und der Kostensenkung dienen würden.