Umschuldungskredite sind im Allgemeinen nicht nur bei Darlehensnehmern sehr gefragt, sondern ebenfalls bei den Banken. Der Hintergrund hierfür ist recht einfach, denn immerhin möchte man durch ein solches Darlehen keine neue Schulden eingehen, sondern alte Verbindlichkeiten ablösen und tilgen.
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Umschuldungsdarlehen
Durch einen Umschuldungskredit werden bereits bestehende Verbindlichkeiten abgelöst. Dabei kann es sich nicht nur um einen, sondern auch um mehrere Kredite handeln.
Ein Umschuldungskredit dient dazu, ein bereits bestehendes Darlehen abzulösen. Dementsprechend wird hier in der Regel genau die Kreditsumme aufgenommen, die zur Tilgung des bereits bestehenden Darlehens notwendig ist. Es werden somit keine weiteren Verbindlichkeiten angehäuft.
Mithilfe eines Umschuldungsdarlehenist es jedoch nicht nur möglich, einen einzigen Kredit abzulösen. Ganz im Gegenteil: Es ist es ebenfalls machbar, durch die Aufnahme eines Umschuldungskredits mehrere Verbindlichkeiten zu begleichen.
Bei einem solchen Darlehen handelt es sich gemeinhin um einen klassischen Ratenkredit. Das bedeutet, dass der betreffende Kreditbetrag in monatlich gleichbleibenden Raten zurück bezahlt werden muss. Dementsprechend profitiert der Darlehensnehmer hier von einer sehr guten Übersicht und Planbarkeit.
Damit die Banken einen Umschuldungskredit vergeben, ist es jedoch unabdingbar, dass der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllt. Diese können zwar je nach Bank variieren, jedoch wird im Allgemeinen zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen ebenso verlangt, wie eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Des Weiteren legen die Kreditinstitute üblicherweise einen hohen Wert auf ein deutsches Girokonto und einen festen, deutschen Wohnsitz.
Wann lohnenswert?
Ein Umschuldungskredit ist dann eine gute Wahl, wenn das neue Darlehen einen günstigeren Zinssatz aufweist und/oder hiermit verschiedene Verbindlichkeiten zusammengefasst werden.
Ein Umschuldungskredit wird in der Regel dann beantragt, wenn das neue Kreditangebot zinsgünstiger ausfällt, als das bereits bestehende Darlehen. So ist es mithilfe des Umschuldungsdarlehen möglich, weniger Zinsen zu bezahlen, wodurch einiges gespart werden kann.
Je nach Kreditsumme handelt es sich hier um Einsparungen von beispielsweise mehreren Hundert Euro oder höheren Beträgen.
Dementsprechend ist es unbedingt empfehlenswert, hier vorab die verschiedenen Kreditangebote der Banken gut miteinander zu vergleichen. Als ein sehr guter Vergleichsfaktor bietet sich der effektive Jahreszinssatz an, da dieser, im Gegensatz zum Nominalzinssatz, bereits sämtliche Kreditkosten enthält.
Es empfiehlt sich jedoch, nicht nur auf die Zinssätze der Darlehen, sondern ebenfalls auf die diversen Sonderleistungen der Banken zu achten. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um kostenfreie Sondertilgungen, einen variablen Tilgungssatz und das Aussetzen einer monatlichen Rate im Notfall. Durch die Inanspruchnahme der verschiedenen Sonderleistungen ist es ebenfalls möglich, einiges zu sparen und, in einem gewissen Rahmen, die Rückzahlung des Darlehen individueller zu gestalten.
Außerdem bietet sich die Aufnahme eines Umschuldungskredits an, wenn hiermit mehrere Verbindlichkeiten zusammengefasst werden sollen. Auf diese Weise wird dann nur noch eine einzige monatliche Rate bezahlt, was sich oftmals sehr positiv auf den eigenen Geldbeutel beziehungsweise auf das jeden Monat zur Verfügung stehende Kapital auswirkt.
Schneller schuldenfrei?
Durch die Aufnahme eines Umschuldungskredits kann unter Umständen durchaus eine schnellere Schuldenfreiheit erreicht werden.
Ob der Kreditnehmer durch die Aufnahme eines Umschuldungsdarlehen schneller schuldenfrei ist, hängt davon ab, welche Laufzeit ausgewählt wird. Ist es beispielsweise durch den günstigeren Zinssatz oder ein höheres Einkommen möglich, eine höhere monatliche Rate zu begleichen, dann ist es mit einem Umschuldungsdarlehen durchaus machbar, schneller schuldenfrei zu sein. Dies kann unter Umständen auch dann machbar sein, wenn hiermit mehrere Verbindlichkeiten zusammengefasst wurden.
Allerdings sollte auch bei einem Umschuldungskredit immer darauf geachtet werden, dass die Monatsrate ohne Weitere bezahlbar ist. Antragsteller, die sich in Bezug auf die Höhe der monatlichen Rate noch unsicher sind, erstellen am besten einen Haushaltsplan.
In diesem werden zunächst sämtliche Einnahmen aufgelistet, die jeden Monat verlässlich auf das Konto fließen.
Ist das geschehen, listet man ebenfalls alle regelmäßigen sowie ebenfalls die unregelmäßigen Ausgaben auf. Anschließend werden diese von den Einnahmen abgezogen. Bei dem Ergebnis handelt es sich um die Summe, die dem Darlehensnehmer jeden Monat zur freien Verfügung offen steht. Von diesem Betrag werden dann auch die Monatsraten des Umschuldungskredits beglichen.
Es ist jedoch ratsam, nicht die komplette Summe zur Begleichung der monatlichen Raten einzuplanen. Im Idealfall wird hier ein gewisser, finanzieller Puffer eingeplant, der für etwaige Notsituationen gedacht ist. Fällt zum Beispiel der Kühlschrank aus oder funktioniert die Waschmaschine nicht mehr beziehungsweise muss das Auto in die Werkstatt, dann ist es mithilfe des Puffers möglich, diese und ähnliche Anschaffungen zu finanzieren oder notwendige Rechnungen zu begleichen. Dabei gerät dann weder die Rückzahlung des Umschuldungskredits in Gefahr, noch bleibt beispielsweise der Kühlschrank für den Rest des Monats leer.
Was beachten?
Bevor ein Umschuldungsdarlehen aufgenommen wird, sollten unbedingt verschiedene Dinge beachtet werden.
Da es sich bei einem Umschuldungsdarlehen um die Aufnahme eines komplett neuen Kredits handelt, überprüfen die Banken wieder neu, ob der Antragsteller die diversen Vorgaben für eine erfolgreiche Darlehensvergabe erfüllt. Hat sich beispielsweise zwischenzeitlich die eigene Bonität verschlechtert, dann kann es durchaus sein, dass das Kreditinstitut das gewünschte Umschuldungsdarlehen ablehnt.
In einem solchen Fall ist es oftmals jedoch noch möglich, einen zweiten Kreditnehmer oder Bürgen hinzuzuziehen. Allerdings ist es unabdingbar, dass die betreffende Person die verschiedenen Vorgaben erfüllt. Ist das der Fall, steht einer erfolgreichen Darlehensvergabe in der Regel kaum mehr etwas im Wege.
Als Bürge oder zweiter Kreditnehmer können verschiedene Personen eingesetzt werden.
So ist es zum Beispiel möglich, die Eltern oder Geschwister hiernach zu fragen. Ebenso gut bietet es sich an, einen anderen Verwandten, guten Freund oder Arbeitskollegen einzusetzen. Am besten ist es sicherlich, wenn hierfür eine Person ausgewählt wird, mit der man sich auch in Notsituationen sehr gut versteht. Sollte es, wider Erwarten, zu einem Zahlungsausfall des eigentlichen Kreditnehmers kommen, dann ist zumindest nicht das einst gute, zwischenmenschliche Verhältnis gefährdet.
Das Umschuldungsdarlehen kann bei der Bank aufgenommen werden, bei der bereits der alte Kredit zurück bezahlt wird oder der Antragsteller wendet sich an ein anderes Kreditinstitut. Hier besteht somit freie Wahl.
Des Weiteren gilt es zu beachten, dass der Umschuldungskredit am besten deutlich zinsgünstiger ausfällt, als das alte Darlehen. Denn so ist es, wie bereits oben erwähnt, durchaus möglich, einiges an Zinsen zu sparen.
Ist es geplant, mithilfe des Umschuldungskredits bereits bestehende Verbindlichkeiten zu tilgen, dann bietet es sich an, wirklich alle offenen Kredite damit abzulösen. So profitiert man von einer deutlich besseren Übersicht und zumeist ebenfalls von einer niedrigeren Monatsrate. Das ist oftmals selbst dann eine sehr gute Lösung, wenn sich die Kreditlaufzeit verlängert.