Der Überschuss in Milliardenhöhe im ersten Halbjahr 2019 bringt es mit sich, dass der Bund im vierten Quartal weniger Geld leihen muss, als ursprünglich vorgesehen war. Aufgrund der vorhandenen Altschulden ist Deutschland aber trotzdem nach wie vor auf Darlehen angewiesen.
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Die ursprüngliche Emissionsplanung des Bundes
Im Dezember 2018 veröffentlichte die Finanzagentur GmbH die Emissionsplanung des Bundes für das Jahr 2019. Demnach waren für das vierte Quartal dieses Jahres Auktionsvolumina für Kapitalmarktpapiere in Höhe von 34,5 Milliarden Euro und für Geldmarktpapiere in Höhe von 10 Milliarden Euro geplant. Während es bei Letzteren keine Änderung gibt, wird das Auktionsvolumen für Kapitalmarktpapiere nun 33,5 Milliarden Euro betragen.
Auswirkungen auf das Jahresemissionsvolumen
Das Jahresemissionsvolumen wurde ursprünglich auf 197 Milliarden Euro beziffert. Die Verringerung des Auktionsvolumens um eine Milliarde Euro auf 196 Milliarden Euro bedeutet auch für das Jahresemissionsvolumen der nominalverzinslichen Bundeswertpapiere eine Reduzierung um diesen Betrag. Die deutsche Finanzagentur gibt an, dass der Finanzierungsbedarf seit Jahresbeginn gesunken sei.
Ursachen für den gesunkenen Finanzierungsbedarf
Als Hauptursache für den etwas verringerten Finanzierungsbedarf geben Experten die extrem niedrigen Renditen an den Anleihemärkten an. Die aktuelle tatsächliche Verzinsung ermöglicht es dem Staat, neue Anleihen auszugeben, an denen er sogar Geld verdient. Und er kann sich neu verschulden, ohne dafür Zinsen zahlen zu müssen. Die deutsche Zehnjahresrendite ist ein gutes Beispiel für Renditen mit Minuszeichen: Am heutigen Tag liegt deren Rendite bei minus 0,49 Prozent.