Man sollte meinen, dass Sparen in Anbetracht der extrem niedrigen Zinsen kaum noch attraktiv ist. Zumindest in Deutschland aber ist das Gegenteil der Fall, wie dem Global Wealth Report der Allianz für 2018 zu entnehmen ist: Das Bruttogeldvermögen hierzulande stieg nämlich um beachtliche 2,2 Prozent an.
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Die deutschen Sparer im internationalen Vergleich
Michael Heise, der Chefvolkswirt der Allianz, stellt fest, dass die Deutschen trotz aktueller Niedrigzinsen und Kursverlusten ihr Geldvermögen mehren konnten. Die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes und steigende Löhne ermöglichen es immer mehr Menschen hierzulande, immer mehr Geld zurückzulegen. Insgesamt belief sich die Summe der Ersparnisse in Deutschland auf etwa 244 Milliarden Euro. Das Bruttogeldvermögen betrug rund 6,2 Billionen Euro. Weltweit jedoch reduzierte sich 2018 das Bruttogeldvermögen – und zwar erstmals seit 2008.
Aktien immer interessanter
Dem Deutschen Aktieninstitut zufolge entschieden sich 2018 ungefähr 10,3 Millionen Deutsche für börsengehandelte Papiere. Im Jahresschnitt war ein bemerkenswerter Anstieg um 250.000 Aktionären und Besitzern von Fondsanteilen festzustellen. Seit dem Jahr 2007 gab es nicht mehr so viele Aktienbesitzer wie 2018. Im Bereich der neu getätigten Spargeschäfte wuchs der Anteil an Bankeinlagen auf 57 Prozent.
Zukunftsaussichten für Sparwillige
Insgesamt untersuchte die Allianz in ihrem jährlich erscheinenden Global Wealth Report 53 Staaten. Deren Geldvermögen sank in der Summe betrachtet auf 129,8 Billionen Euro, was einem Minus von 1,9 Prozent entspricht. Falls die bestehenden Handelskonflikte und globalpolitischen Probleme sich fortsetzen, sind Verluste und sinkendes Geldvermögen für alle eine logische Folge. Nur unter der Voraussetzung, dass es keine massiven wirtschaftlichen und politischen Probleme mehr geben wird, geht die Allianz mit einem weltweiten Anwachsen des Bruttogeldvermögens um etwa 7 Prozent aus.