Trotz der Konjunkturflaute vergaben die Banken innerhalb der Euro-Zone 4,3 Prozent mehr Kredite an Firmen, als dies im August 2018 der Fall war. Auch für den Monat Juli war bereits ein Plus in Höhe von 4,0 Prozent festzustellen. Privathaushalte erhielten ebenfalls mehr Kredite: Die Steigerung betrug für beide Monate jeweils 3,4 Prozent. Diese Zahlen teilte die Europäische Zentralbank mit.
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Die aktuelle Geldpolitik der EZB
Die Zahlen betreffs der Kreditvergabe lassen Rückschlüsse auf die konjunkturelle Entwicklung zu, die die Europäische Zentralbank veranlasst zu reagieren. Auf der jüngsten Sitzung beschlossen die Währungshüter höhere Strafzinsen, aber auch Erleichterungen für Banken. Darüber hinaus ist beabsichtigt, ab November wieder Anleihekäufe zu tätigen. Im zweiten Quartal dieses Jahres wuchs das Bruttoinlandsprodukt um magere 0,2 Prozent.
Gestiegene Geldmenge
Wider Erwarten nahm die Geldmenge M3 im vergangenen Monat in der Euro-Zone um 5,7 Prozent zu: Die für Prognosen auf diesem Gebiet zuständigen Volkswirte waren von 5,1 Prozent ausgegangen. Insbesondere die Geldmenge spielt für Entscheidungen der EZB eine wichtige Rolle. Die Geldmenge M3 beinhaltet Bargeld, Guthaben auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen.
Theorie zum Geldmengenwachstum
Der Geldmenge M3 stehen Kredite als bedeutsamer Gegenposten in den Bilanzen gegenüber. Auch die engere Geldmenge M1 (jederzeit zur Verfügung stehendes Geld) wuchs an: von 7,8 auf 8,4 Prozent. Mittel- bis langfristig ist davon auszugehen, dass Geldmengenwachstum und Inflation einander beeinflussen, so lautet eine Theorie, die in Wirtschaftskreisen weitgehend anerkannt ist.