Die Finanzierung einer Immobilie ist im Allgemeinen mit einem sehr hohen Kostenaufwand verbunden, der den eigenen Geldbeutel gemeinhin deutlich strapaziert. Umso mehr lohnt es sich, hier auf Sparmöglichkeiten zu achten.
Inhalt
Kreditangebote vergleichen
Ein Vergleich der verschiedenen Darlehensofferten ermöglicht es oftmals, einiges zu sparen und von unterschiedlichen Sonderleistungen zu profitieren.
Ein einfacher aber dennoch sehr effektiver Weg, um bei der Immobilienfinanzierung zu sparen, ist, die verschiedenen Darlehensangebote der diversen Banken gut miteinander zu vergleichen. Auch wenn es auf den ersten Blick oftmals nicht den Anschein hat, so unterscheiden sich diese häufig sogar sehr deutlich. Dabei können zum Beispiel bereits wenige Prozentpunkte Differenz beim Zinssatz, je nach Darlehensbetrag, für eine nicht zu verachtende Ersparnis sorgen. Ein recht einfacher Vergleich ist mithilfe des effektiven Jahreszinssatzes möglich, da dieser, im Gegensatz zum Nominalzinssatz, bereits sämtliche Darlehenskosten enthält.
Zudem ist es ratsam, ebenfalls die diversen Sonderangebote im Blick zu behalten, die von den Banken angeboten werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen ebenso handeln, wie etwa um einen variablen Tilgungssatz und/oder das Aussetzen einer monatlichen Rate, wenn ein plötzlicher, finanzieller Notfall eintritt.
Durch die verschiedenen Sonderleistungen ist es jedoch nicht nur möglich, einiges zu sparen, sondern es ist, in einem gewissen Maß, ebenfalls machbar, die Rückzahlung des Kredits angenehmer zu gestalten.
Fester Zinssatz
Ein fester Zinssatz sorgt für eine gute Planbarkeit und ist oftmals eine gute Sparmöglichkeit.
Vor allem während einer Niedrigzinsphase, lohnt es sich, den Zinssatz auf eine längere Zeit festzulegen. In der Regel bieten die Banken dies für einen Zeitraum von beispielsweise zehn oder auch zwölf Jahren an.
Vorteilhaft hierbei ist, dass der Kreditnehmer für diese Zeitspanne immer nur den festgelegten Zinssatz bezahlt; dabei spielt es keine Rolle, wie sich der Zinssatz auf dem Finanzmarkt tatsächlich entwickelt. Auf diese Weise wird hier auch von einer sehr guten Übersicht und Planbarkeit profitiert.
Wenn der Zeitraum der Zinsfestlegung vorüber ist, ist die Kreditschuld jedoch in der Regel noch nicht vollständig getilgt. Dementsprechend benötigt der Darlehensnehmer eine Anschlussfinanzierung, bei der am besten ebenfalls wieder, wie bereits oben erwähnt, verschiedene Kreditangebote miteinander verglichen werden.
Hohe Tilgung
Durch eine hohe Tilgung kann einiges gespart werden, allerdings muss die Monatsrate immer bezahlbar bleiben.
Sofern es aus finanzieller Sicht möglich ist, bietet es sich bei einer Immobilienfinanzierung an, eine hohe Tilgung auszuwählen. Zwar ist in Zeiten von niedrigen Zinsen die Verlockung, eine höhere Kreditsumme aufzunehmen, recht hoch, jedoch darf hier auch nicht die Rückzahlung vergessen werden, die sich dann umso länger hinzieht. Wesentlich besser ist es dagegen, eine hohe Tilgungsrate auszuwählen, denn auf diese Weise ist der Kredit schneller zurück bezahlt, wodurch sich die Zinslast verringert.
Allerdings darf hierbei nicht in Vergessenheit geraten, dass die monatliche Rate zu jeder Zeit ohne Schwierigkeiten bezahlbar sein muss. Um festzustellen, ob das tatsächlich der Fall ist, bietet sich die Erstellung eines Haushaltsplans an.
Hier werden zunächst sämtliche Einnahmen aufgeschrieben, die jeden Monat verlässlich auf das eigene Konto fließen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um das Einkommen aus der Vollzeitarbeitsstelle ebenso handeln, wie etwa um das Gehalt des Nebenjobs. Anschließend werden ebenfalls sämtliche regelmäßigen wie auch unregelmäßigen Ausgaben aufgelistet. So ist zu jeder Zeit sichergestellt, dass alle Rechnungen immer bezahlbar sind. Danach ist es nur noch notwendig, die Ausgaben von den Einnahmen abzuziehen. Das Resultat ist die Summe, die der Kreditnehmer jeden Monat verlässlich zur freien Verfügung bereit stehen hat. Dementsprechend wird von dem Betrag ebenfalls die monatliche Darlehensrate beglichen.
Es ist jedoch unbedingt davon abzusehen, die komplette, freie Summe zur Tilgung des Kredits einzuplanen. Denn schließlich kann es immer einmal zu finanziellen Notfällen kommen, in denen ein gewisser Betrag benötigt wird. Wer hier vorgesorgt und jeden Monat einen gewissen Puffer zur Seite gelegt hat, ist somit finanziell abgesichert. Dadurch gerät beispielsweise auch die Darlehenstilgung nicht in Gefahr.
Somit ist zwar eine hohe Tilgungsrate sehr empfehlenswert, da hiermit der eigene Geldbeutel deutlich geschont wird, jedoch muss die Monatsrate immer eine Höhe aufweisen, die ohne Weiteres bezahlbar ist.
Bürge oder zweiter Kreditnehmer
Durch einen zweiten Darlehensnehmer oder Bürgen kann zumeist einiges gespart und/oder andere Vergünstigungen erhalten werden.
Eine weitere Möglichkeit, um bei einer Immobilienfinanzierung oftmals sparen zu können, ist das Hinzuziehen eines Bürgen oder zweiten Kreditnehmers. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die betreffende Person die verschiedenen Vorgaben der Banken erfüllt. Auf diese Weise profitiert die Bank von einer höheren Kreditsicherheit, sodass diese in den meisten Fällen gewisse Vergünstigungen gewährt. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen niedrigeren Zinssatz oder auch um eine längere Laufzeit handeln.
Allerdings muss sich der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer voll und ganz darüber bewusst sein, welche Verpflichtung er hiermit eingeht. Denn sollte es einmal der Fall sein, dass der eigentliche Darlehensnehmer plötzlich nicht mehr dazu in der Lage ist, die monatlichen Kreditraten zu begleichen, dann wendet sich das Kreditinstitut an den Bürgen/zweiten Darlehensnehmer.
Dieser ist üblicherweise dazu verpflichtet, die komplette, restliche Kreditsumme an die Bank zurück zu bezahlen. Sofern nichts anderes im Kreditvertrag vereinbart wurde, besteht hier zudem eine vollumfängliche Haftung. Aufgrund dessen möchte die Aufnahme einer Bürgschaft beziehungsweise das Auftreten als zweiter Kreditnehmer vorab immer gut überlegt sein. Dies geschieht bestenfalls immer nur dann, wenn sichergestellt ist, dass die betreffende Person im Notfall dazu in der Lage ist, die restliche Kreditschuld tatsächlich bezahlen zu können und dass ohne hierbei selbst in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Im Allgemeinen können die verschiedensten Personen als Bürge/zweiter Darlehensnehmer eingesetzt werden. So bieten sich hierfür zum Beispiel die Eltern ebenso an, wie die Schwiegereltern oder auch Geschwister. Ebenso ist es möglich, Freunde, Arbeitskollegen oder weitere Bekannte um die Aufnahme einer Bürgschaft beziehungsweise um eine zweite Kreditnehmerschaft zu bitten.
Im Idealfall handelt es sich jedoch um eine Person, zu der ein gutes bis sehr gutes Verhältnis besteht, sodass es beispielsweise auch bei einem finanziellen Notfall machbar ist, miteinander zu reden und eine gemeinsame Lösung zu finden.
Personen, zu denen eher ein schwieriges Verhältnis besteht, wie beispielsweise vielleicht zum Schwiegervater, sind im Allgemeinen eher weniger als Bürge oder zweiter Kreditnehmer geeignet. Denn hier sind Meinungsverschiedenheiten, Streitigkeiten oder Ähnliches in der Regel bereits vorprogrammiert. Dementsprechend ist es gemeinhin besser, eine andere Person hierfür auszuwählen oder, sofern aus finanzieller Sicht machbar, auf eine Bürgschaft oder zweite Kreditnehmerschaft zu verzichten.