Co-Branding ist eine beliebte Maßnahme zur Werbung für ein Unternehmen. Dabei wird das Image der Firma mittels der Herausgabe einer eigenen Kreditkarte gesteigert. Zusätzlich zum Namen trägt auch das farbliche Layout zur Bindung des Kunden an das Unternehmen bei. Ein klares Layout entsprechend dem Firmen Corporate Identity wirbt neben der Funktionalität der Co Branding Card ebenso für die Marke. In Abstimmung mit einer kooperativen Partnerfirma oder mehreren Teilhabern dieser speziellen Finanzkarte wird das Co-Branding vom Kreditkartenanbieter realisiert.
Inhalt
Wie funktioniert Co-Branding
Das Leistungsangebot wird bei einem Co-Branding von mindestens zwei, meist sogar sehr viel mehr Firmen markiert. Dies erfolgt in diesem besonderen Verbund einer gemeinsamen Kreditkarte. Dabei ist festzustellen, das alle beteiligten Firmen ihre jeweiligen Kompetenzen im höchsten Maße einbringen und der Verbund davon profitiert. Aus diesem Grund sind die Kooperationen oft auch nicht unter verschiedenen Mitfinanzierern willkürlich zusammengewürfelt, sondern bewusst entschieden. Weiterhin ist zu vermerken, dass ein Co-Branding klare Eigenschaften aufweist:
- Zwei Märkte werden mittels Kooperation verbunden
- Wahrnehmbare Kooperation dieser Märkte für den Kunden
- Schaffung eines gemeinsamen Leistungsbündels durch die Marktsymbiose
- Existente Selbständigkeit der Beteiligten vor wie auch nach dem Co-Branding
Aus dem Potenzial einer Zusammenarbeit verschiedener Märkte gewann das Co-Branding in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung. Zum einen streben die beteiligten Unternehmen eine Verbesserung ihres Images an. Zudem ermöglicht ihnen diese Strategie eine offensichtliche Verbreitung ihrer Kompetenz am Markt – die Überzeugung des potenziellen Kunden für eine Marke steht hierbei klar im Fokus. Dabei eignen sich nicht alle Marken zu einer Zusammenarbeit. Die Problematik liegt darin begründet, zwei Identitäten zu verbinden und dennoch die Eigenständigkeit aufrechtzuerhalten. Dabei Es darf zu keiner Zeit zu Konflikten zwischen diesen Marken führen. Außerdem muss die zugrunde liegende gemeinsame Leistung für den Verbund wie auch den Verbraucher erkennbar und definiert sein. Die Allianzen werden dazu initiiert, um gezielt beide Images zu stärken. Zudem wollen die beteiligten Firmen meist ein neues Marktsegment erschließen, in welchem bisher keine nachweisliche Geschäftsbeziehung bestand. Das Co-Branding kann somit hinsichtlich der Produkte und angebotenen Leistungen als eine Vertriebspartnerschaft angesehen werden. Zusätzlich fungieren die Bildung eines kundenfreundlichen Images, der Erweiterung der Kompetenzen sowie die Strukturierung des Verbunds als eine Art Marketingpartnerschaft. Daher sollten auch einige Fragen im Vorfeld gestellt werden:
- Wie lange soll die Partnerschaft andauern?
- Welches Verhältnis besteht zwischen den Co-Branding-Partnern?
- Wie werden gemeinsame Aktivitäten (Marketing, Vertrieb etc.) abgestimmt?
- Wie sind die Verantwortlichkeiten geregelt hinsichtlich Erfolg und Misserfolg?
- Wäre eine Expansion der Zusammenarbeit mit anderen Firmen lohnenswert?
Co-Branding lohnt sich nur, wenn durch eine Zusammenarbeit tatsächlich eine Aufwertung des eigenen Images zu erwarten ist. Dabei ist es ganz wichtig, dass ein bestehendes Marktversprechen fortlaufend eingehalten werden kann – eine Ablenkung von den Produktqualitäten oder der zu erbringenden Leistung wirkt sich hinderlich auf den Erfolg dieses Branding-Konzeptes und letztendlich des Images der Firma am Markt aus.
Formen des Co-Brandings
Um sich auf dem Abseitsmarkt den optimalen Partner zu sichern, stehen den Unternehmen verschieden Arten des Co-Brandings zur Verfügung. In der Regel unterscheiden sie sich von der zur Verfügung gestellten Produktpalette:
- Co-Branding – Hierbei handelt es sich um ein wertschöpfungsbasiertes Co-Branding, bei dem Kreditkartenfirmen mit diversen Unternehmen kooperieren.
- Ingredient-Branding – Hierbei findet die Zusammenarbeit zwischen einem Hersteller eines Endproduktes sowie seines Zulieferers statt. Besondere Materialien werden beworben, während diese „gesichtslosen“ Waren ein Abbild in der Öffentlichkeit bekommen.
Auf solchen Kreditkarten sind stets beim ersten Blick die Logos von Bank sowie aller beteiligten Unternehmen zu erkennen. Des Weiteren zeichnet diese Geldkarten ein sehr spezielles Kundenbindungsprogramm aus – diese unterscheiden sich zwischen den Co-Brandings durchaus immens. Weitere Bonussysteme ermöglichen einige Aktionen und Vergünstigungen. Als bekannte Varianten des Co-Brandings zeichnen sich folgende Aktivitäten aus:
- Amazon Card
- ADAC Card-Kreditkarte
- Douglas Card
- Expres Sixt Card
Vorzüge
Es zeichnen sich auf beiden Seiten Vorteile für eine Co-Branding-Card ab. Diese sind wie folgt aus unternehmerischer Sicht:
- Bindung der Nutzer an die beteiligten Marken
- Erhöhung der Wertschätzung des Unternehmens beim Kunden
- Potenzial der Marktexpansion durch Partnerschaften (Erschließung neuer Märkte)
- Maximierung der Einnahmen mittels personalisierter Angebote
- Steuerung der Einkäufe durch bewusste Verlockungen
- Gegenseitige Stärkung und Bildung einer Synergie
- Kostengünstigere Vertriebsoptionen
Für den Nutzer der Co-Branding Card ergeben sich zudem einige Pluspunkte, welche zu einer Mitgliedschaft in den erlauchten Kreis eintreten lassen:
- Alltagstaugliche Vorzüge einer gängigen Kreditkarte im Handel
- Spezielle Offerten für bewusste Einkäufe
- Sonderkonditionen signalisieren Schnäppchen und mitunter Pakete
- Startgutschriften oder Einkaufsbonusprogramme
- Beitragsfreiheiten im ersten Jahr
- Bonusmeilen von Fluggesellschaften können bei beteiligten Firmen als Rabatt fungieren
Der Kunde sollte stets den Gedanken haben, dass er mittels einer besonderen Kreditkarte zu einem auserlesenen Kreis gehört. Dazu gehören persönliche Informationen oder saisonale Highlights dank dem Besitz der Co-Branding-Card.
Risiken
Potenzielle Gefahren beim Co-Branding liegen in den mitunter offenen, aber oft auch vergrabenen negativen Schlagzeilen der beteiligten Firmen. Die Wahl der Partnerschaft sollte daher gut überlegt und recherchiert gefällt werden, da ansonsten Image- sowie Qualitätsprobleme der einen Unternehmens schnell auf die andere, mit dieser Quelle in der Kooperation befindliche, Firma übertragen wird. Zudem gilt die Regelung von bestimmten Verantwortlichkeiten als Notwendigkeit, um das größtmögliche Potenzial aus dieser Zusammenarbeit herauszuholen. Haftung, Reklamation und Rückrufaktionen sollten in den Vorgesprächen ebenso angesprochen werden wie saisonale Angebote oder andere finanzielle Vertragsmodalitäten. Die Co-Branding-Unternehmen müssen folgend eine einheitliche Routine nach außen – zum Kunden – entwickeln. Des Weiteren besteht das Risiko von Unstimmigkeiten bei wichtigen Entscheidungen. Gerade bezüglich sehr langfristiger Kooperationen können strategische Ausrichtungen mit der zeit durchaus verändert werden. Des Weiteren sollte der Verbund klar definiert und ersichtlich sein. Zahlreiche Etiketten und umfangreiche Schilder an den Produkten verwirren den Kunden und leiten ihn beispielsweise zum vermeintlichen Kauf einer GORE-TEX®-Jacke, obwohl diese Marke gar keine Jacken, sondern High-End-Materialien herstellt.
Co-Branding im B2B
Kaufentscheidungen sowie Maßnahmen zur Beschaffung werden im B2B-Bereich eher mit einer rationalen Sicht betrachtet. Und dennoch spielen auch hier besondere Marken eine spezielle Rolle. Kunden werden insofern zu einer Kaufentscheidung verlockt, wenn erklärungsbedürftige Produkte dank Markenimage in ihrer Komplexität reduziert werden. Mit dieser Strategie schaffen die Unternehmen nicht nur eine Orientierung, sondern auch das Vertrauen. Und dies kann sich wiederum in Bezug auf Investoren oder unternehmerische Abnehmer auswirken. So bestehen viele Endprodukte aus verschiedenen Teilelementen, welche oft aus verschiedenen Herstellerbetrieben zum Endkonstrukteur gelangen. Das Vertrauen des Kunden in eine Ware kann hierbei durch die Namen der Produktionsstätten der Teilelieferanten bestimmt werden. Und dies kann sehr wohl zur Senkung des Risikos einer möglichen Fehlinvestition beitragen. Die emotionale Bindung des Käufers spielt somit auch bei der rationalen Welt der Kalkulation und Produktion eine wichtige Rolle – die Zusammenarbeit zweier Firmen sollte daher bedacht und angestrebt werden. Das abweichende Umfeld von Einkäufer und Nutzer wird folgend mitunter nur durch die bestehende Marke im Buying-Center bestimmt. Zudem vermitteln beständige Marken mit besonderen Images eine gewisse Absicherung für die Einkäufer. Stützende Erfahrungswerte und eine hohe Qualität der Produktpalette schenken diesen aktiven Vermittlern am Markt eine Zuverlässigkeit. Beispielsweise steigert der Automobilhersteller seine Chancen am Absatzmarkt, wenn er Unterhaltungselektronik bekannter Marken im High-End-Segment integriert. Das oberste Kalkül lautet indem Moment. Die Qualität der Produkte mit der eigenen Marke zu verbinden – eben auch mit Hilfe eines geeigneten Kooperationspartners.
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