Wenn die Aufnahme eines Kredits geplant ist, neigen oftmals viele Antragsteller dazu, ganz einfach die Darlehensofferte der Hausbank anzunehmen. Hier gerät zumeist in Vergessenheit, dass der Finanzmarkt hart umkämpft ist und eine Vielzahl an Banken die unterschiedlichsten Kreditangebote präsentieren. Aufgrund dessen ist es unbedingt ratsam, die diversen Darlehensangebote gut miteinander zu vergleichen, um so zu einem passenden Kredit zu gelangen, bei dem einiges gespart und von verschiedenen Sonderleistungen profitiert werden kann. Allerdings gilt es, beim Darlehensvergleich einiges zu beachten.
Inhalt
Zinsen
Bei einem Kreditvergleich ist hauptsächlich der Effektivzinssatz von Interesse. Lediglich der Zinssatz, der in einem persönlichen Darlehensangebot zu finden ist, ist ausschlaggebend.
Zu den Dingen, die bei einem Kreditangebot im Allgemeinen am meisten Beachtung finden, sind die Zinsen. Hier wird bei einem Vergleich am besten der effektive Zinssatz genutzt, da dieser bereits sämtliche Kreditkosten enthält. Beim Nominalzinssatz ist das dagegen nicht der Fall.
Doch es gibt noch etwas anderes, dass in Bezug auf den Zinssatz unbedingt beachtet werden sollte. So wird bei einem Darlehensangebot üblicherweise der Zinssatz etwas größer und oftmals auch fettgedruckt dargestellt. Wer hier genau hinsieht, erkennt jedoch, gemeinhin irgendwo in der Nähe, einen Hinweis. Dieser lautet „bis X Prozent“ oder es wird ein ähnlicher Satz vorgefunden.
Das bedeutet, dass die dargestellten Zinsen lediglich für Antragsteller mit einer guten bis sehr guten Bonität gelten. Umso schlechter jedoch die persönliche Kreditwürdigkeit ausfällt, desto höher wird der Zinssatz. Aufgrund dessen sollte bei einer Darlehensbeantragung unbedingt immer vor allem der Zinssatz beachtet werden, der in dem persönlichen Kreditangebot zu finden ist.
Sollte die Bonität des Antragstellers der Bank nicht genügen, dann wird diese den Darlehensantrag ablehnen.
Sonderleistungen
Sonderleistungen können oftmals für eine nicht zu verachtende Ersparnis sorgen und die Darlehensrückzahlung etwas angenehmer ausfallen lassen.
Bei einem Darlehensvergleich ist es außerdem unbedingt empfehlenswert, nicht nur die Zinsen, sondern ebenfalls die diversen Sonderleistungen zu beachten, die von den Banken angeboten werden.
Diese können zwar je nach Bank variieren aber oftmals handelt es sich hierbei zum Beispiel um einen variablen Tilgungssatz, die Option von kostenfreien Sondertilgungen und das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall.
Kreditnehmer, die die verschiedenen Sonderleistungen in Anspruch nehmen, können gemeinhin nicht nur einiges sparen, sondern sich die Rückzahlung des Darlehen zumeist, in einem gewissen Rahmen, etwas angenehmer beziehungsweise individueller gestalten.
Sollte die gewünschte Sonderleistung nicht im Kreditvertrag integriert sein, dann bietet es sich an, diesbezüglich bei der Bank nachzufragen. Unter Umständen ist das Kreditinstitut eventuell dazu bereit, die gewünschte Option in den Kontrakt mit aufzunehmen.
Kreditart
Durch die Auswahl der passenden Kreditart kann oftmals einiges gespart werden.
Ein weiterer Tipp, bei einem Kreditvergleich ist, die Darlehensart passend auszuwählen. So ist es beispielsweise anstelle eines klassischen Ratenkredits oftmals auch möglich, einen Autokredit aufzunehmen.
Im Gegensatz zum klassischen Ratenkredit ist der Autokredit zweckgebunden, sodass die Kreditsumme lediglich für den gewünschten Wagen ausgegeben werden darf aber dafür fallen die Zinsen hier niedriger aus. Ein weiteres Beispiel für einen zweckgebundenen Kredit ist beispielsweise ein Immobiliendarlehen.
Restschuldversicherung
Ob eine Restschuldversicherung gewünscht wird oder nicht, sollte immer von der persönlichen Situation abhängig gemacht werden.
Einige Banken bieten ihren Antragstellern nicht nur einen Kredit, sondern ebenfalls eine Restschuldversicherung an. Diese tritt zum Beispiel dann ein, wenn der Darlehensnehmer plötzlich arbeitslos wird oder verstirbt. Allerdings muss hier unbedingt auch daran gedacht werden, dass für eine solche Versicherung Beiträge zu bezahlen sind. Diese verteuern jedoch den Kredit.
Ob eine Restschuldversicherung benötigt wird oder nicht, sollte immer individuell beachtet werden, da es hier zum Beispiel auch auf die jeweilige persönliche und finanzielle Situation des Kreditnehmers sowie ebenfalls die Darlehenssumme ankommt. Im Allgemeinen wird zu einer solchen Versicherung eher dann geraten, wenn es sich um einen recht hohen Kreditbetrag und um eine lange Darlehenslaufzeit handelt. So bietet sich eine derartige Assekuranz beispielsweise eher für einen Familienvater an, der einen Immobilienkredit aufnimmt und weniger für einen Studenten, der lediglich einen geringen Betrag benötigt, um seine Wohnungseinrichtung zu vervollständigen.
Unter Umständen kann es jedoch geschehen, dass die Bank die Aufnahme einer Restschuldversicherung an die Vergabe des gewünschten Darlehen koppelt. Sofern der Antragsteller nicht auf den benötigten Kredit verzichten möchte, bleibt hier wohl lediglich übrig, der Restschuldversicherung zuzustimmen. Eventuell besteht aber auch noch die Möglichkeit, bei anderen Kreditinstituten nachzufragen; mit etwas Glück wird eine Bank gefunden, die das gewünschte Darlehen auch ohne den Abschluss einer Restschuldversicherung vergibt.
Darlehenshöhe
Ein weiterer, wichtiger Punkt bei einer Darlehensaufnahme ist die Kredithöhe. So sollte die Darlehenshöhe zwar einerseits hoch genug ausfallen, um damit die gewünschte Finanzierung zu stemmen, allerdings sollte der Kreditbetrag auch nicht unnötig hoch sein. Andernfalls werden nur unnötig Zinsen bezahlt.
Ratenhöhe und Darlehenslaufzeit
Ratenhöhe und Kreditlaufzeit sind jeweils voneinander abhängig.
Neben der Kredithöhe spielen aber auch Darlehenslaufzeit sowie Ratenhöhe eine gewichtige Rolle. Dabei gilt Folgendes: Umso höher die Rate, die jeden Monat kontinuierlich beglichen wird, desto weniger Zinsen fallen an und umso kürzer ist die Darlehenslaufzeit.
Dafür jedoch sorgt die hohe Monatsrate für eine recht hohe finanzielle Belastung.
Antragsteller, die sich dagegen für eine niedrigere Monatsrate entscheiden, müssen eine höhere Zinsbelastung stemmen und eine längere Darlehenslaufzeit in Kauf nehmen. Dafür jedoch hält sich die monatliche Belastung in Grenzen.
Somit ist zwar eine höhere Kreditrate ratsamer, jedoch muss hier stets bedacht werden, dass die Rate zu jeder Zeit bezahlbar sein muss. Dementsprechend kann auch ein „Mittelweg“ oder eine niedrigere Monatsrate durchaus eine bessere Wahl sein.
Kreditvoraussetzungen
Nur wenn der Antragsteller die verschiedenen Kreditvorgaben erfüllt, vergibt die Bank das gewünschte Darlehen. Im Notfall ist es jedoch oftmals möglich, einen Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer hinzuzuziehen.
Damit die Banken einen Kredit vergeben, ist es jedoch unabdingbar, dass der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllt. Die jeweiligen Vorgaben können jedoch, beispielsweise je nach Bank, Darlehensart und Bonität des angehenden Kreditnehmers variieren.
In den meisten Fällen achten die Banken jedoch zum Beispiel auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe, eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Ebenso muss gemeinhin ein fester Wohnsitz innerhalb von Deutschland und ein deutsches Girokonto vorhanden sein. Eventuell sind ebenso Sicherheiten notwendig. Dazu gehören unter anderem Wertanlagen, wie etwa Bausparverträge und Kapitallebensversicherungen.
Ist es dem angehenden Kreditnehmer jedoch nicht möglich, die diversen Darlehensvorgaben zu erfüllen, wird die Bank den Kredit üblicherweise ablehnen.
Allerdings ist es oftmals durch das Hinzuziehen eines Bürgen oder zweiten Kreditnehmers doch noch machbar, das Darlehen zu erhalten. Hier ist es jedoch unabdingbar, dass die betreffende Person die diversen Kreditvorgaben ihrerseits erfüllt.