In der Regel wenden sich Kreditsuchende zur Finanzierung einer Immobilie an die Hausbank. Allerdings gibt es hier Alternativen, die bei den meisten Verbrauchern noch recht unbekannt sind. Denn immer häufiger bieten Versicherungen Bank-Produkte wie Immobilienkredite, Tagesgeld- oder Festgeldkonten.
Max Herbst von der unabhängigen Finanzberatung FMH in Frankfurt erklärt, dass im Hypothekengeschäft viele Versicherungen aktiv seien. Zudem bieten einige Versicherungen auch Tagelsgeld- und Festgeldkonten an. Das Angebot von Bankprodukten ist für Versicherungen von Vorteil, denn damit erweitern sie ihre Zielgruppe und erreichen neue Kunden.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass ein Kreditsuchender, der bei einer Versicherung einen Kredit abschließt oder ein attraktives Tagesgeldkonto gefunden hat zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Versicherung abschließt. Vielleicht eine Gebäudeversicherung oder Hausratversicherung der neu erworbenen Immobilie.
Laut Max Herbst verstärken Versicherer mit durch das Angebot der Bankprodukte die Kundenbindung. Im Falle einer Fälligen Lebensversicherung kann das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto der Versicherung platziert werden. “Damit bleibt der Kunde dem Unternehmen treu”, sagt Herbst.
Auch Verbraucher können von dem Angebot profitieren. Die Tagesgeld- und Festgeld-Zinssätze können mit den Banken durchaus mithalten. Der FMH zufolge, können Kunden bei einer Direktversicherung für ihr Geld auf einem Festgeldkonto mit einer zwölf-monatigen Laufzeit 2,0 Prozent Zinsen erhalten. Auch im Bereich der Immobilienkredite sind die Versicherungen sehr aktiv. Simone Schuchert vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin erläutert, dass das Angebot von Immobilienkrediten seit langem zum Geschäft der Versicherungen gehöre, da sie verpflichtet seien, ihre Kapitalanlagen breit zu streuen und zu mischen.