Üblicherweise kommt es bei einer Darlehensbeantragung zu einer Konditionen- und/oder einer Kreditanfrage. Antragsteller gehen jedoch oftmals davon aus, dass es sich hierbei um ein- und dieselbe Option handelt, was jedoch nicht richtig ist. Wie sich die Konditionenanfrage von einer Kreditanfrage unterscheidet und was was bei zuletzt genannter geachtet werden sollte, wird hier geklärt.
Inhalt
Konditionen- und Kreditanfrage
Während eine Kreditanfrage bei der Schufa abgespeichert wird, ist eine Konditionenanfrage neutral.
Bevor ein Kredit aufgenommen wird, führen angehende Darlehensnehmer zunächst am besten einen Kreditvergleich durch. Allerdings sollte hierbei unbedingt darauf geachtet werden, ob die Banken bei der Schufa eine Konditionen- oder eine Kreditanfrage melden. Hierbei handelt es sich zwar um ähnliche aber dennoch grundsätzlich unterschiedliche Optionen.
So ist eine Konditionenanfrage neutral, was bedeutet, dass sich diese nicht auf den persönlichen Schufa-Score auswirkt. Meldet die Bank also bei der Auskunftei eine solche Anfrage, dann bleibt die derzeitige Einstufung wie vorher bestehen und ändert sich somit nicht.
Bei einer Kreditanfrage verhält sich dies dagegen gänzlich anders, denn diese wird in der Schufa abgespeichert. Dementsprechend verändert sich hier dann gegebenenfalls auch die derzeitige Einstufung in der Auskunftei.
Auswirkungen
Die Auswirkungen einer Konditionen- oder Kreditanfrage sind sehr unterschiedlich.
Dementsprechend wirken sich Konditionen- und Kreditanfrage vollkommen anders aus. Da, wie bereits oben erläutert, Erstere zu keiner Änderung in der Schufa führt und sich somit die derzeitigen Einträge nicht verändern, bleibt ein etwaiger positiver Score erhalten. Ein guter Score beziehungsweise eine positive Auskunft der Schufa gehören gemeinhin zu den Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Banken einen Kredit vergeben. Immerhin zeigt dies den Kreditinstituten an, dass bei dem betreffenden Antragsteller ein geringes Darlehensrisiko besteht.
Zudem sollte hierbei auch beachtet werden, dass umso besser die eigene Bonität ausfällt, desto günstiger ist üblicherweise das gewünschte Darlehen.
Bei einer schlechteren Kreditwürdigkeit verlangt die Bank, aufgrund des höheren Ausfallrisikos, dementsprechend einen höheren Zinssatz. Ist die Bonität zu schlecht, wird das Kreditinstitut die Darlehensvergabe verweigern.
Eine Kreditanfrage, die in der Schufa abgespeichert wird, kann es unter Umständen zu einer Verschlechterung des Schufa-Scores kommen. Zwar ist dies sicherlich eher nicht bei einer einzigen Kreditanfrage der Fall aber gehen im Rahmen eines Darlehensvergleich mehrere Kreditanfragen bei der Schufa ein, dann wird hier jede einzelne abgespeichert. Die dementsprechenden Einträge erwecken somit den Anschein, als ob sämtliche Darlehensanfragen von den Banken abgelehnt wurden, wodurch sich, ohne Eigenes zu tun, ganz automatisch die eigene Bonität verschlechtert. So kommt es dann auch, dass die Kreditinstitute dem Darlehensnehmer höhere Zinssätze anbieten oder den gewünschten Kredit sogar komplett verweigern.
Darlehensangebote vergleichen
Durch den Vergleich der verschiedenen Kreditangebote der diversen Banken kann zum Beispiel oftmals einiges gespart werden.
Im Allgemeinen ist es unbedingt empfehlenswert, die verschiedenen Kreditangebote der Banken gut miteinander zu vergleichen. Diese unterscheiden sich üblicherweise auf den ersten Blick zunächst durch die jeweils angebotenen Zinssätze. Hier sollte man sich auch nicht täuschen lassen, denn bereits minimale Differenzen können, je nach Höhe der Darlehenssumme, für eine Differenz von beispielsweise mehreren Hundert Euro sorgen. Zudem bietet sich als idealer Vergleichsfaktor der effektive Jahreszinssatz an, da dieser, im Gegensatz zum Effektivzinssatz bereits sämtliche Kreditkosten enthält.
Neben den Zinssätzen ist es ebenfalls ratsam, die diversen Sonderleistungen zu beachten, die von den Banken angeboten werden. Dazu gehört zum Beispiel das Aussetzen einer monatlichen Kreditrate bei einem finanziellen Notfall, eine variable Tilgung und die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen. Durch die verschiedenen Sonderleistungen ist es gemeinhin nicht nur machbar, einiges zu sparen, sondern es ist ebenfalls möglich, die Rückzahlung des Darlehen, in einem gewissen Umfang, etwas individueller zu gestalten. Es lohnt sich also durchaus, auch den verschiedenen Sonderleistungen eine gesteigerte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Kreditanfrage: auf was achten?
Wenn mehrere Darlehensangebote eingeholt werden, sollte der Antragsteller unbedingt darauf achten, dass von den Banken zunächst keine Kreditanfragen, sondern Konditionenanfragen bei der Schufa gemeldet werden.
Werden bei einem Kreditvergleich mehrere Darlehensangebote von verschiedenen Banken eingeholt, ist somit unbedingt darauf zu achten, dass die betreffenden Kreditinstitute zunächst eine Konditionen- und keine Kreditanfrage bei der Schufa melden. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, wird bei zuerst genanntem lediglich nach den Konditionen gefragt, sodass es zu keiner Eintragung in der Schufa kommt.
Ist es für den angehenden Darlehensnehmer nicht ersichtlich, welche Art von Anfrage die Banken an die Schufa weiterleiten, dann ist es unbedingt ratsam, diesbezüglich vorab nachzufragen. Zudem besteht die Möglichkeit, die Bank direkt darauf hinzuweisen, dass man eine Konditionen- und eben keine Kreditanfrage wünscht.
Erst wenn sich der Antragsteller sicher ist, bei welcher Bank das gewünschte Darlehen beantragt wird, sollte eine Kreditanfrage gestellt werden. Hier folgt natürlich auch die Eintragung in der Schufa. Außerdem kommt es dann zur Kreditbeantragung und, im Falle eines positiven Darlehensbescheids, auch zur Auszahlung der Kreditsumme.
Darlehensantrag abgelehnt?
Lehnt die Bank den Kreditantrag ab, ist es eventuell möglich, bei einem zweiten Kreditinstitut einen Darlehensantrag zu stellen oder es wird ein Bürge/zweiter Darlehensnehmer hinzugezogen.
Es kann jedoch auch geschehen, dass nach den Konditionenanfragen eine Kreditanfrage mit dem Wunsch einer Darlehensaufnahme gestellt wird, die Bank das benötigte Darlehen jedoch ablehnt.
Im Allgemeinen besteht hier unter Umständen ebenfalls die Möglichkeit, bei einer anderen Bank erneut eine Darlehensanfrage zu stellen. Aufgrund der unterschiedlichen Richtlinien der Kreditinstitute ist es eventuell möglich, dass die „neue“ Bank dem Kreditwunsch entspricht. Allerdings sollte hier nicht in Vergessenheit geraten, dass, wie bereits oben erwähnt, jede Kreditanfrage bei der Schufa abgespeichert wird, wodurch die eigene Bonität leidet. Handelt es sich bei dem Ablehnungsgrund zum Beispiel um bereits vorhandene, negative Einträge in der Schufa, wird sicherlich kaum ein Kreditinstitut ein Darlehen vergeben.
Es besteht jedoch generell oftmals noch eine weitere Option, wie man zu dem benötigten Darlehen gelangt; und zwar mithilfe eines solventen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer.
Sehr wichtig bei einer Bürgschaft beziehungsweise zweiten Darlehensnehmerschaft ist jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits dazu in der Lage ist, die verschiedenen Kreditvorgaben der Banken zu erfüllen. Ist das möglich, steht einer erfolgreichen Vergabe des Darlehen in der Regel kaum mehr etwas im Wege.
Allgemein bieten sich als Bürge oder zweiter Kreditnehmer die verschiedensten Personen an. So kann es sich hierbei zum Beispiel um die eigenen Eltern oder die Schwiegereltern handeln. Ebenso gut ist es jedoch möglich, den Bruder, die Schwester oder weitere Verwandte darum zu bitten. Selbst gute Bekannte oder Freunde können hier „einspringen“.
Allerdings sollte sich der angehende Bürge oder zweite Kreditnehmer voll und ganz darüber bewusst sein, welche finanzielle Verpflichtung er hiermit eingeht. Denn sollte es zu irgendeinem Zeitpunkt einmal dazu kommen, dass der eigentliche Darlehensnehmer nicht mehr dazu in der Alge ist, die Monatsraten zu begleichen, dann tritt die Bank auf den Bürgen beziehungsweise den zweiten Kreditnehmer zu. Die betreffende Person ist dann dazu verpflichtet, die restliche, noch offene Darlehensschuld vollständig zu begleichen.